(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung Deutsches
Kinderhilfswerk, terre des hommes, Naturfreundejugend Deutschlands
Die Kinderrechte gehören ins Grundgesetz - dies ist das Fazit des
Kinder- und Jugendgipfels, der am Wochenende in Berlin stattfand.
Rund 100 Jugendliche aus ganz Deutschland übergaben ein
Kinderrechte-Manifest mit Forderungen, die sie auf dem Gipfel
erarbeitet haben, an die Staatssekretäre von Familien- und
Entwicklungshilfeministerium.
In Bezug auf die Situation in Deutschland fordern die Jugendlichen
ein stärker auf ihre Interessen und Bedürfnisse zugeschnittenes
Schulsystem mit freier Fächerwahl und Beteiligung der Schüler an der
Entscheidung über ein G8- oder G9-Modell sowie an der Erstellung von
Lehrplänen. Auf kommunaler Ebene erwarten sie eine stärkere
Beteiligung bei der Ausgestaltung von Spiel-, Sport und
Freizeitangeboten. Um diesen Forderungen das nötige Gewicht zu geben,
fordert das Manifest eine Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz.
Zur Situation ihrer Altersgenossen in den armen Ländern betonen die
Jugendlichen den Bedarf an mehr und besserer Information über die
Entstehung der Konsumgüter und die Einbeziehung von fairem Handel und
der Probleme von Ausbeutung und Versklavung von Kindern in die
Lehrpläne. Handelsunternehmen müssten dafür sorgen, dass Kinderarbeit
im Textilsektor abgeschafft werde. Zur Situation von
Flüchtlingskindern in Deutschland sprechen sich die Kinder und
Jugendlichen dafür aus, dass Deutschland mehr Flüchtlinge aufnimmt
und ihnen einen angemessenen Wohnraum bietet. Zudem sollten Duldungen
abgeschafft und dafür eine kindergerechte Aufenthaltserlaubnis
geschaffen werden.
Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin im
Familienministerium, und Thomas Silberhorn, Parlamentarischer
Staatsekretär im Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung, begrüßten die Initiative der Jugendlichen und ermutigten
sie zu weiteren Aktivitäten. Staatssekretär Silberhorn wies auf den
Wert des Engagements in Jugendparlamenten zur Kinder- und
Jugendbeteiligung hin, beispielsweise zur Verbraucheraufklärung auf
kommunaler Ebene gegen ausbeuterische Kinderarbeit in der
Textilindustrie. Allerdings, so Staatssekretärin Marks, könne die
Bundesregierung nicht alles zentral regeln, da in Politikfeldern wie
der Bildung die Zuständigkeit bei den Bundesländern liege. Das
Ministerium werde sich aber intensiv für die breitere Bekanntmachung
der Kinderrechte stark machen. Die Jugendlichen, so das Fazit der
Politiker, sollten einen langen Atem haben und beim Engagement für
ihre Rechte nicht locker lassen. Die Aufnahme der Kinderrechte ins
Grundgesetz erfordere eine Zweidrittelmehrheit und damit
parteienübergreifenden politischen in Willen, der durch die
Überzeugungsarbeit der Kinder und Jugendlichen befördert werden
müsse.
Beim Kinder- und Jugendgipfel 2014 haben am vergangenen Wochenende
rund 100 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland in inhaltlichen
und kreativen Workshops über die in der UN-Kinderrechtskonvention
festgeschriebenen Kinderrechte debattiert. Veranstalter des Gipfels
sind das Deutsche Kinderhilfswerk, terre des hommes Deutschland und
die Naturfreundejugend Deutschlands. Der Gipfel wurde vom Freizeit-
und Erholungszentrum (FEZ) Berlin unterstützt und durch das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Pressekontakt:
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Pressesprecher
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