(ots) - Jeder vierte Mensch ist zwischen zehn und 24 Jahren
alt - das sind weltweit 1,8 Milliarden Menschen und damit mehr als
jemals zuvor. Vor allem in den ärmsten Ländern der Welt wird ihre
Zahl weiter wachsen. Wenn in die Bildung, Gesundheitsversorgung und
Arbeitsmöglichkeiten junger Menschen investiert wird, können sie die
Entwicklung armer Länder deutlich voranbringen. Das geht aus dem
heute veröffentlichten UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2014 "1,8
Milliarden junge Menschen - Potenzial für die Gestaltung der Zukunft"
hervor.
Viele Länder, in denen ein besonders hoher Anteil Jugendlicher
lebt, gehören heute zu den ärmsten der Welt. Vielerorts beginnen
jedoch die Fertilitäts- und Sterberaten zu sinken, und viele junge
Menschen kommen ins erwerbsfähige Alter. Damit ergibt sich eine
aussichtsreiche demografische Lage, die Entwicklung und
Wirtschaftswachstum beschleunigen kann. "Um von der günstigen
Bevölkerungsstruktur zu profitieren, müssen Staaten gezielt in junge
Menschen investieren - vor allem in eine hochwertige Bildung, eine
umfassende Gesundheitsversorgung inklusive Aufklärung und Verhütung
sowie menschenwürdige Arbeitsmöglichkeiten", betont Michael Herrmann,
Senior-Berater zu Bevölkerung und Ökonomie beim Bevölkerungsfonds der
Vereinten Nationen (UNFPA). "Auch die Stärkung von Mädchen und Frauen
ist maßgeblich, damit sie bewusst entscheiden können, wie viele
Kinder sie bekommen, und am Erwerbsleben teilhaben können."
Junge Menschen oft benachteiligt
"Nach wie vor werden die Rechte von jungen Menschen - vor allem
von Mädchen - mit Füßen getreten", sagt Renate Bähr,
Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Jeden Tag werden
39.000 Mädchen im Kindesalter verheiratet, 57 Millionen Kinder
besuchen keine Grundschule. Das ist beschämend und sollte die
internationale Gemeinschaft endlich wachrütteln. Trotz aller
Entwicklungserfolge reichen die Maßnahmen nicht aus, um Jugendliche
zu schützen und sie angemessen zu beteiligen. Wir brauchen
ambitionierte Entwicklungsziele für die Zeit nach 2015, die die
Bedürfnisse junger Menschen stärker in den Mittelpunkt rücken. Denn
bisher wird diese große Gruppe von 1,8 Milliarden Menschen in der
Post-2015-Agenda ignoriert."
Den kompletten Weltbevölkerungsbericht, der auch die jüngsten
demografischen und sozioökonomischen Daten für alle Länder und
Regionen der Erde enthält, finden Sie unter
http://www.weltbevoelkerung.de/weltbevoelkerungsbericht_2014.
Weitere Informationen
- Zusammenfassung des Berichts (4 Seiten): http://ots.de/wBVGa
- Infoblatt "Fakten aus dem Weltbevölkerungsbericht":
http://ots.de/h6Cbf
- Infoblatt Grafiken: http://ots.de/E8fyk
- Infografik "Demografische Dividende": http://ots.de/O64es
Pressekontakt:
Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Göttinger Chaussee 115
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