(ots) - Maßregelvollzug: 14 Straftäter aus NRW geflohen
89 Entweichungen im laufenden Jahr - Insgesamt 3050 Patienten
hinter Gittern
Osnabrück.- In Nordrhein-Westfalen sind 14 Straftäter aus dem
Maßregelvollzug auf der Flucht. Das bestätigte das zuständige
Landesgesundheitsministerium mit Stichtag 1. Oktober auf Nachfrage
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). Insgesamt habe es in
diesem Jahr 89 Entweichungen psychisch kranker oder drogenabhängiger
Insassen gegeben, in den Vorjahren seien es jeweils deutlich mehr als
100 Vorfälle gewesen.
Dabei handele es sich aber nicht in allen Fällen um einen Ausbruch
aus den Anstalten. "In Nordrhein-Westfalen wird schon die verspätete
Rückkehr [...] aus einem Freigang - auch um wenige Minuten - als
Entweichung gezählt", zitiert die "Neuen Osnabrücker Zeitung" einen
Ministeriumssprecher. Straftäter im Maßregelvollzug erhielten nur
dann Freigang, wenn sie nicht mehr als gefährlich eingestuft würden.
Insgesamt zähle NRW derzeit 3050 zu Freiheitsstrafen verurteilte
Patienten in den Anstalten. Hier werden sie wegen ihrer Drogensucht
oder psychischen Erkrankungen behandelt.
Auch andere Bundesländer meldeten auf Nachfrage der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" flüchtige Straftäter: Niedersachsen etwa suche
nach fünf Patienten aus dem Maßregelvollzug. Bremen,
Schleswig-Holstein und Hessen jeweils zwei, Rheinland-Pfalz und
Sachsen je einen. In Bayern, nach NRW mit mehr als 2500 Patienten im
Maßregelvollzug die bundesweit zweithöchste Zahl, seien mindestens
zwei Patienten untergetaucht, schreibt die "Neuen Osnabrücker
Zeitung". Genaue Zahlen habe das Sozialministerium als
Aufsichtsbehörde allerdings nicht nennen können.
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