PresseKat - UBP Ausblick 2015: globale Konjunktur im Zwiespalt

UBP Ausblick 2015: globale Konjunktur im Zwiespalt

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(ots) - Entgegen den Erwartungen durchlief Europa in diesem
Jahr keinen Genesungsprozess. Während langfristige Anleihen eine
bemerkenswerte Performance erzielten, hinkten europäische Aktien
hinterher. "Die Wirtschaft der USA liegt nicht mehr auf der
Intensivstation, im Gegensatz zu anderen Ländern, die Rückfälle
erlitten und nun wieder unter Beobachtung stehen", erläuterte Patrice
Gautry, Chefökonom der UBP.

Der Graben zwischen den industrialisierten Volkswirtschaften
Europas und den USA weitet sich zusehends aus. Letztere fungieren
wieder als Wachstumslokomotive und verstärken die divergierenden
Entwicklungen zusätzlich. Die amerikanische Wirtschaft wächst weiter
und dürfte ihr Wachstumspotenzial nach der Krise ausschöpfen, Europa
dagegen einmal mehr praktisch stagnieren. Während die US-Notenbank
ihre quantitative Lockerung zurückfährt und erste Zinsanhebungen im
kommenden Jahr plant, setzen die EZB und die Bank von Japan ihre
Liquiditätsspritzen fort. Dies bedeutet, dass die Renditen in den USA
sowohl diejenigen in Europa als auch in Japan übertreffen werden.

Ein Déjà-Vu-Gefühl

"Es gibt Parallelen zwischen der heutigen Entwicklung und den
Finanz- und Geldmärkten im Zeitraum 1994-2000", erklärte
Jean-Sylvain Perrig, Chief Investment Officer (CIO) der UBP. Obwohl
die Wirtschaft heute ein signifikant vermindertes Potenzial - mit
niedrigeren Performanceprognosen für die Aktienmärkte - als noch vor
zwanzig Jahren aufweist, treten divergierende Entwicklungen auf: die
USA begannen 1994 mit Zinserhöhungen, während Japan unter der Last
der Deflation seine Zinsen kürzte, wie auch das kürzlich
wiedervereinigte Deutschland. Diese Phase wurde durch eine
Innovationswelle geprägt - die Ära des Internets hatte begonnen.
Gleichzeitig fielen die Rohstoffpreise, während überschüssige




Ersparnisse aus Asien nach höherer Rendite suchten und den Weg in die
USA fanden.

Heute steht Deutschland vor Schwierigkeiten, Europa leidet unter
Überkapazitäten, das Geschäftsvertrauen ist eingetrübt und es droht
eine Deflation an breiter Front. Strukturelle Reformen werden immer
dringender und bedürfen einer verstärkten Koordination zwischen
Haushalts- und Geldpolitik. Die EZB dürfte wohl die Banken weiter
unterstützen und Liquiditäten einschiessen, kann aber nicht viel mehr
tun. "Mit Ausnahme der USA könnten die OECD-Länder sehr wohl in einen
Teufelskreis von Erholung-Krise-Stagnation geraten, ohne Phasen
stabilen Wachstums", fügte Gautry hinzu.

US-Aktien bleiben Favoriten

In 2015 dürfte der US-Dollar seinen langfristigen Haussetrend
wieder aufnehmen. "Es gilt generell die Hypothese, dass ein
steigender Dollar sich nachteilig auf den amerikanischen Aktienmarkt
auswirkt. Die Geschichte lehrt uns aber, dass keine Korrelation
zwischen den beiden besteht", führte CIO Perrig weiter aus.

Die Visibilität des amerikanischen Aktienmarkts ist sehr gut,
weshalb weiterhin mit einer guten Performance zu rechnen ist, die u.
a. von einem nachhaltigen Wachstum von etwa 3%, extrem niedrigen
Zinsen und grosszügigen Aktienrückkäufen ausgehen dürfte. "Wir
bevorzugen amerikanische Aktien, vor allem aus Technologie und
Gesundheit. Wir sehen in diesen beiden Sektoren die besten
Gewinnkorrekturen und grosses Wachstumspotenzial, die zu steigenden
Prämien gegenüber dem Marktdurchschnitt führen werden," betonte der
CIO.

Die europäischen Märkte sind dagegen weniger interessant, ihre
Gewinnprognosen sind überzogen und werden unweigerlich Korrekturen
nach unten erfahren, die allerdings vom steigenden US-Dollar begrenzt
werden dürften. In den Schwellenländern werden die Unternehmen sich
einer rückläufigen Rentabilität, einem festeren Dollar und
unattraktiven Bewertungen gegenüber sehen. Parallel dazu werden die
Zinsen angesichts der massiven Staatsverschuldung und Überkapazitäten
in Europa und Japan extrem niedrig bleiben. Interessante Renditen
bieten einzig High-Yield-Anleihen. "Uns stehen bessere, aber
volatilere Zeiten bevor als in den vergangenen achtzehn Monaten",
schloss CIO Perrig seine Ausführungen.

Über Union Bancaire Privée (UBP)

Die Union Bancaire Privée (UBP) mit Hauptsitz in Genf ist eine der
führenden und bestkapitalisierten Privatbanken der Schweiz mit einer
Eigenmittelausstattung (Tier 1) von 28%. Sie verwaltet die Vermögen
privater und institutioneller Kunden, die sich per 30. Juni 2014 auf
CHF 95 Milliarden (EUR 78 Milliarden) beliefen. Die UBP Gruppe ist in
mehr als 20 Zweigstellen mit ca. 1'350 Mitarbeiter/innen vertreten.
www.ubp.com | www.ubpperform.com



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Datum: 19.11.2014 - 11:00 Uhr
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