(ots) - Die Kosten für den enormen Krankenstand bei Beamten
bewegen sich pro Tag bundesweit im zweistelligen Millionenbereich,
sagte Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler e. V.
live bei stern TV. Doch nicht nur die Kosten seien ein Problem,
sondern auch die Arbeit, die liegenbleibt. Der Steuerzahler habe
enorme Nachteile, weil seine Akten nicht bearbeitet würden und
dadurch weitere Kosten entstünden. Holznagel fordert: "Wir müssen an
den Rechten und Privilegien der Beamten drehen. Angestellte, die
teilweise genau die gleiche Dienstleistung erledigen, sind weniger
krank. Wir müssen eine Gleichheit herstellen zwischen Beamten und
Angestellten".
Hauptursache für die Missstände sei der enorme Stellenabbau. Dies
und der hohe Altersdurchschnitt führe zu einer enormen
Belastungssituation und damit zu den überdurchschnittlich hohen
Krankenständen bei Beamten, erklärte Klaus Weber,
Bundesbeamtensekretär der Gewerkschaft ver.di im Studiogespräch. "Es
fehlen zehntausende Arbeitsplätze". Man dürfe nicht den Beamten die
Schuld geben, sondern müsse den genannten Ursachen entgegentreten.
Berliner Beamte sind Spitzenreiter bei Krankmeldungen
Zuvor hatte stern TV alarmierende Zahlen zum Krankenstand bei
Beamten präsentiert. Während ein normaler Arbeitnehmer nach stern
TV-Recherchen an durchschnittlich 13 Kalendertagen im Jahr
krankgeschrieben ist, fehlen Beamte in einigen Behörden mehr als
dreimal sooft. Spitzenreiter dabei sind die Berliner Beamten in den
Verwaltungen: Allein im Jahr 2012 fehlten sie krankheitsbedingt an 42
Kalendertagen - und verursachten damit Kosten von etwa einer Million
Euro am Tag.
Aber nicht nur Berliner Verwaltungsbeamte sind
überdurchschnittlich oft krank, auch Justizvollzugsbeamte in
Sachsen-Anhalt und Rechtspfleger in Brandenburg kamen im Durchschnitt
auf 42 Kalendertage im Jahr 2012. Dicht gefolgt von Polizeibeamten in
Brandenburg mit 35 Tagen und Polizeivollzugsbeamten in
Mecklenburg-Vorpommern mit 31 Tagen.
Anders als normale Angestellte haben Beamte im Krankheitsfall
keine Geldsorgen. Denn im Gegensatz zu Angestellten in der freien
Wirtschaft, die nach sechs Wochen nur noch 70 Prozent ihres
Bruttogehalts erhalten, bekommen die Staatsdiener eine volle und
durchgehende Lohnfortzahlung.
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