(ots) - 22 von 25 Kfz-Teilehändlern erhalten die "Rote
Karte" - Fachmagazin "Freie Werkstatt" bestätigt mit einer
erschreckenden Untersuchung DUH-Erkenntnis: Viele
Austauschkatalysatoren ohne "Blauer Engel" enthalten krebserregende
Fasern und haben eine viel zu geringe Edelmetall-Beschichtung -
DUH-Geschäftsführer Resch warnt Werkstätten und Kfz-Teilehandel vor
einem zweiten "Filter"-Skandal
In Deutschland zeichnet sich ein zweiter "Filter"-Skandal ab. Der
Markt für Austauschkatalysatoren wird derzeit regelrecht überschwemmt
mit Billig-Katalysatoren ohne ausreichende Edelmetallbeschichtung und
mit krebserregenden Fasermatten. Seriöse Kfz-Teilehändler haben mit
ihren Produkten so gut wie keine Marktchancen mehr. Die Deutsche
Umwelthilfe e.V. (DUH) hat in den vergangenen Jahren mehrfach den
Teilehandel und die Werkstätten über deren mangelnde Wirksamkeit und
krebserregende Fasermatten informiert und dazu aufgefordert,
zukünftig nur noch "Blauer Engel"-Kats oder Katalysatoren der
Fahrzeughersteller zu vertreiben bzw. zu verbauen. Eine aktuelle
Abfrage unter 25 Teilehändlern erbrachte ein ernüchterndes Ergebnis:
22 erhalten die "Rote Karte", zwei Unternehmen erhalten die "Gelbe
Karte" für erste aktive Schritte hin zu Qualitätskatalysatoren. Ein
Kfz-Teilegroßhändler erhält als erster die "Grüne Karte". Die
Stahlgruber GmbH, relevanter Großhändler im deutschen Kfz-Teilemarkt,
wird mit der "Grünen Karte" ausgezeichnet, auch für seine
Vorreiterrolle bei der Umsetzung des "Blauer Engel"-Kat-Konzeptes.
Damit erkennt Stahlgruber die hohe Verantwortung für Qualität,
Sicherheit und Umweltschutz im Kfz-Teilemarkt an. Die Auflistung der
bewerteten Unternehmen finden Sie in dieser Tabelle
http://l.duh.de/p211114#download.
Das Fachmagazin für den freien Teilemarkt "Freie Werkstatt" hat in
seiner aktuellen Ausgabe die Ergebnisse einer eigenen Studie
veröffentlicht. Bei den untersuchten Austauschkatalysatoren ohne
"Blauer Engel" wurden krebserregende Fasern sowie in vier von fünf
Fällen eine fast nicht vorhandene Edelmetallbeschichtung
festgestellt. Im Fazit des Artikels heißt es dazu: "Es ist ein
Skandal, dass solche Katalysatoren, die krebserregende Stoffe
enthalten, verkauft und eingebaut werden. Es kann doch nicht sein,
dass wir die Augen verschließen und so etwas zulassen. Wo bleibt
unser ökologisches Gewissen?"
Die DUH wiederholt aus diesem Anlass ihre Forderung:
Kfz-Teilehandel und Werkstätten sollten nur noch entweder
Austauschkatalysatoren "Blauer Engel" oder Originalersatzteile der
Fahrzeughersteller verwenden. Der "Blaue Engel" für
Austauschkatalysatoren wurde 2013 durch die Jury Umweltzeichen beim
Umweltbundesamt eingeführt; sechs Hersteller bieten inzwischen Kats
mit diesem bekannten Gütesiegel an. Die hohen Qualitätsanforderungen
dieses Umweltzeichens stellen u. a. eine ausreichende
Edelmetallbeladung, und damit ausreichend hohe Emissionsminderung,
Langlebigkeit und schließlich Verzicht auf krebserregende Fasermatten
sicher.
"Teilegroßhandel und Werkstätten spielen mit der Gesundheit ihrer
Kunden, wenn sie weiterhin in voller Kenntnis der Minderwirksamkeit
krebserregende Billig-Kats verkaufen. Nur das Gütesiegel "Blauer
Engel" stellt sicher, dass beispielsweise keine krebserregenden
Fasermatten verbaut werden", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
der DUH.
Hintergrund:
Der Artikel "Droht ein neuer Skandal bei Austauschkatalysatoren?"
findet sich in der Ausgabe 11/2014 der Fachzeitschrift "Freie
Werkstatt". Untersucht wurden fünf Austauschkatalysatoren, die laut
"Freie Werkstatt" preislich im Mittelfeld liegen und zu den im
Reparaturmarkt bekannten Marken gehören. Das Ergebnis: In vier der
fünf Katalysatoren waren die für die katalytische Wirkung notwendigen
Edelmetalle Platin, Palladium und Rhodium in so geringen Mengen
vorhanden, dass deren Wert von nur 1,49 Euro bis 7,90 Euro reichte.
Zum Vergleich: In einem mit dem "Blauen Engel" ausgezeichneten
Austauschkatalysator kommen nach DUH-Informationen Edelmetalle in
einem Wert von rund 40 Euro zum Einsatz. In vier der fünf
untersuchten Kats wurden in den Fasermatten, die zur Lagerung der
Keramikträger benötigt werden, feine Aluminiumsilikatfasern
festgestellt, die als krebserregend einzustufen sind.
DUH im Internet: www.duh.de, Twitter:
https://twitter.com/Umwelthilfe
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Dr. Urs Maier, Projektmanager Verkehr und Luftreinhaltung
Tel.: 030 2400867-731, Mobil: 0151 18256690, E-Mail: maier(at)duh.de
Ann-Kathrin Marggraf, Projektassistentin Presse und
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 2400867 21, E-Mail: marggraf(at)duh.de