(ots) - In den EU-Mitgliedstaaten soll künftig die
Anzahl von Plastiktüten reduziert werden. Darauf haben sich
EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Mitgliedstaaten verständigt. Die
Staaten sollen Gebühren oder Steuern auf die Beutel erheben oder
konkrete Ziele zur Verminderung beschließen. Auch Verbote wären
möglich. Dazu kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:
"Es war höchste Zeit, dass die Mitgliedstaaten, EU-Parlament und
EU-Kommission Einigkeit darin zeigen, Kunststoffmüll den Kampf
anzusagen. Plastiktragetaschen sind in den meisten Fällen überflüssig
und wir sehen auch an Deutschlands Küsten, dass sie eine Gefahr für
die Natur und letztendlich auch den Menschen darstellen. Es ist ein
wichtiges Signal, dass auch der Vertreter der Bundesregierung heute
zugestimmt hat." Der NABU begrüßt zudem, dass
Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans seine Bedenken
zurückgezogen hat, der das Projekt vergangene Woche noch stoppen
wollte. Miller: "Offenbar hat auch die neue EU-Kommission inzwischen
begriffen, dass Gesundheit und Umweltschutz wichtige Belange der
Bürgerinnen und Bürger der EU sind."
Bepfandete Einkaufstaschen als Angebot des Einzelhandels und ein
privat mitgebrachter Einkaufsbeutel werden in wenigen Jahren die
Realität sein. Vor diesem Hintergrund fordert der NABU in Deutschland
die Einführung einer Plastiktütensteuer nach dem Vorbild Irlands.
Miller: "Dort ist es gelungen, innerhalb von neun Jahren die
Tütenzahl auf weniger als 20 Stück pro Jahr und Einwohner zu senken.
Auch Deutschland hat es nicht leicht und muss in den kommenden zehn
Jahren die Zahl der Tüten von 70 auf 40 Stück, also um ein Drittel
pro Kopf und Jahr senken. Das bedeutet für die Verbraucher und
Verbraucherinnen und insbesondere den Einzelhandel eine
Neuausrichtung zu bewussterem und ökologischerem Konsum. Eine
Bezahlpflicht wird aus NABU-Sicht nicht viel helfen. Die Steuer hätte
außerdem den positiven Effekt, dass sie auch die extrem dünnwandigen
und instabilen Obst- und Gemüsetüten zur Einmalbenutzung reduzieren
könnte. Die neu aus dem Boden schießenden Supermärkte mit dem Konzept
des unverpackten Einkaufens zeigen, dass eine Umstellung möglich
ist."
Nach endgültiger Zustimmung im Umweltministerrat am 17. Dezember
und im Europäischen Parlament können die neuen Regelungen Anfang 2015
in Kraft treten.
http://www.nabu.de/themen/konsumressourcenmuell/muell/plastik/1648
8.html
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