(ots) - Die Verpflichtung zur Reduktion der Plastiktüten um
80 Prozent gilt auch für Deutschland - Nach einstimmigem Beschluss
der EU muss Bundesumweltministerin Hendricks ihren Widerstand gegen
wirksame Maßnahmen zur Verringerung des Plastiktütenverbrauchs
aufgeben
Nach der einstimmigen Entscheidung der EU zur Reduktion von
Plastiktüten erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der
Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH):
"Der Ball liegt nun im Spielfeld der Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks. Nach dem einstimmigen Beschluss zur 80-prozentigen
Verringerung müssen auch in Deutschland wirksame Maßnahmen
beschlossen werden. Die einfachste und wie das Beispiel Irland es
zeigt, wirksamste Maßnahme ist eine Lenkungsabgabe von 22 Cent für
alle Einweg-Plastiktragetaschen ab 2015. Wir begrüßen, dass die EU
mit ihrem einstimmigen Beschluss gemeinsam gegen die Plastiktütenflut
in Europa vorgeht und hierfür Ziele und Instrumente benennt. Es ist
jedoch problematisch, dass sich die Regelung lediglich auf
dünnwandige Plastiktüten mit einer Wandstärke von weniger als 0,5
Millimeter bezieht und auch biologisch abbaubare Tüten ausgenommen
sind. Plastiktütenhersteller brauchen ihre Plastiktüten nur etwas
dicker oder biologisch abbaubar zu machen, um sie weiterhin
massenhaft und kostenlos vertreiben zu können. Zudem bauen sich viele
der biologisch abbaubaren Plastiktüten unter den in der Natur
vorkommenden Bedingungen ähnlich schlecht ab wie Plastiktüten aus
herkömmlichen Kunststoffen."
Das Reduktionsziel von 80 Prozent gilt für alle EU Staaten
gleichermaßen. Gemessen am europäischen Durchschnittsverbrauch von
197 Tüten pro Kopf und Jahr ist das Ziel für Deutschland nur wenig
ambitioniert. Selbst wenn Deutschland seine derzeit 76 Plastiktüten
pro Einwohner und Jahr um 80 Prozent reduzieren würde, lägen wir mit
16 Plastiktüten noch immer über dem geringeren Pro Kopf
Tütenverbrauch Irlands. Eine Lenkungsabgabe auf Plastiktüten würde
den Einzelhandel dazu bewegen, weniger Plastiktüten in Verkehr zu
bringen und den Verbraucher dazu animieren, auf dieses Wegwerfprodukt
zugunsten von Mehrwegtaschen zu verzichten.
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