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Schüler wissen nicht, was sie werden sollen / Allensbach-Studie im Auftrag der Vodafone Stiftung zeigt große Informationsdefizite bei der Berufsorientierung

ID: 1139879

(ots) - Nur gut die Hälfte der Schüler in Deutschland (56
Prozent) fühlt sich ausreichend über ihre beruflichen Möglichkeiten
informiert. Von denen, die Informationsdefizite beklagen, geben 54
Prozent an, nicht zu wissen, welche Berufe gute Zukunftsaussichten
bieten. Gleichzeitig rangiert die Zukunftsbranche des IT- und
Computersektors auf dem letzten Platz der von Schülern benannten
Traumberufe. Dies ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie
Allensbach im Auftrag der Vodafone Stiftung unter Schülern und Eltern
in Deutschland. "Diese Ergebnisse sind deshalb so bedenklich, weil
die jüngste Ausbildungsstatistik der Arbeitsagentur gezeigt hat, dass
auch in diesem Jahr die Zahl der unbesetzten Lehrstellen angestiegen
ist, während es gleichzeitig noch viele unversorgte Bewerber gab", so
Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung. Dies habe
zwar verschiedene Ursachen, so Speich weiter, aber eine Verbesserung
der Berufsorientierung wäre für beide Seiten sehr hilfreich - für die
Schüler auf ihrem weiteren Bildungsweg und für die Unternehmen bei
der Fachkräftesicherung.

Schüler an Sekundarschulen und Gymnasien gleichermaßen schlecht
informiert

"Informationsdefizite zur Ausbildungs- und Berufsorientierung sind
ein Problem für viele Schüler in Deutschland", so Professor Renate
Köcher, Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach. Von
denjenigen, die sich unzureichend informiert fühlen, so Köcher
weiter, gibt mehr als die Hälfte der Sekundarschüler an, dass ihnen
ganz grundlegende Informationen dazu fehlen, welche Ausbildungswege
es überhaupt gibt, während fast zwei Drittel der Gymnasiasten sagen,
dass sie zu wenig über bestimmte Studiengänge wissen.

Angebote der Bundesagentur für Arbeit werden kaum genutzt

Besonders auffällig ist, dass die umfassenden Angebote der Agentur




für Arbeit von Schülern kaum genutzt werden. Lediglich 25 Prozent der
Schüler haben sich bisher dort informiert. Wiederum für nur rund ein
Drittel von diesen war dies hilfreich (32 Prozent). Ebenso skeptisch
werden Internetangebote beurteilt. Nur gut ein Drittel derer, die
sich online informierten, fanden dort gute Informationsangebote (36
Prozent).

Schüler suchen praxisnahe Informationen und wünschen sich
Brücken-Rolle der Schulen

Schüler legen Wert auf praxisnahe Informationen: Praktika und
Gespräche mit Berufstätigen aus dem angestrebten Berufsfeld wurden
von der überwiegenden Mehrheit (75 bzw. 63 Prozent) als die
hilfreichsten Informationsquellen angegeben. Mehr als die Hälfte
empfand zudem Informationstage und -angebote von Unternehmen als
hilfreich (53 bzw. 52 Prozent). Von den Schülern, die sich mehr
Unterstützung bei der Berufsorientierung wünschen, sehen die
überwiegende Mehrheit ihre Schule als zentralen Bezugsort für weitere
Informationen. Die Koordinierung zwischen Schulen, Unternehmen und
den zuständigen Behörden gilt es also weiter zu verstärken.

Gerade Schüler aus bildungsfernen Elternhäusern wollen mehr
Unterstützung

Auch bei der Berufsorientierung zeigt sich die enge Verknüpfung
von sozialer Herkunft und Bildungs- und Zukunftschancen in
Deutschland. Denn obgleich fast die Hälfte der Schüler, unabhängig
von der besuchten Schulart, angibt, dass ihnen die Berufswahl schwer
fällt (46 Prozent), und die Berufsorientierung damit eine
grundsätzliche Herausforderung für junge Menschen darstellt, wünschen
sich doppelt so viele Schüler aus bildungsfernen Elternhäusern (31
Prozent) ein Mehr an Unterstützung bei der Ausbildungs- und
Berufsorientierung als Kinder aus Akademikerhaushalten (16 Prozent).

Eltern spielen eine zentrale Rolle bei der Ausbildungs- und
Berufsorientierung

Die spiegelbildliche Befragung von Schülern und Eltern
demonstriert die zentrale Rolle, die Eltern bei der Ausbildungs- und
Berufsorientierung spielen. Knapp zwei Drittel der Eltern (61
Prozent) empfinden es als selbstverständlich, sich bei der
Berufsorientierung ihrer Kinder einzubringen. 75 Prozent der Schüler
wünschen sich die Unterstützung ihres Vaters, 85 Prozent die Hilfe
der Mutter. Wie wichtig die elterliche Unterstützung ist, zeigt sich
daran, dass sich diejenigen Schüler, die von ihren Eltern intensiv
unterstützt werden, besser über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten
informiert fühlen, ihnen die Berufswahl leichter fällt und sie
häufiger konkrete Vorstellungen darüber haben, was sie beruflich
machen möchten.

Die stützende Rolle der Eltern betont auch Professor Klaus
Hurrelmann von der Hertie School of Governance, wissenschaftlicher
Kommentator der Studie. Zugleich warnt er aber vor einer Blockade der
sozialen Mobilität: "Der Schulterschluss zwischen Eltern und Kindern
sorgt nämlich unbeabsichtigt und unfreiwillig für eine Fortsetzung
sozialer Ungleichheiten von einer Generation zur nächsten." Er
plädiert daher für die Institutionalisierung professioneller und
individueller Angebote in der Berufsorientierung.

Die vollständige Studie steht zum kostenlosen Download bereit
unter: www.vodafone-stiftung.de

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Ãœber die Studie:

Stichprobe: 528 Interviews mit Schülern der letzten 3 Klassen an
allgemeinbildenden weiterführenden Schulen (Klassen 8-10 an Schulen
ohne gymnasiale Oberstufe; Klassen 10-12 an G-8-Gymnasien; Klassen
11-13 an G9-Gymnasien bzw. integrierten Gesamtschulen). Sowie 483
Interviews mit Eltern, deren (ältestes) Schulkind eine der letzten 3
Klassen an einer allgemeinbildenden weiterführenden Schule besucht.
Art der Befragung: mündlich-persönliche Interviews (face-to-face)
Zeitraum der Befragung: September 2014
Methodische Gesamtverantwortung und Durchführung: Institut für
Demoskopie Allensbach

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Pressekontakt:
Danyal Alaybeyoglu
Leiter Kommunikation

Vodafone Stiftung Deutschland gGmbH
Büro Berlin

Telefon: +49 30 20 61 76-13
Telefax: +49 30 20 61 76-29
Mobil: +49 172 240 3359

danyal.alaybeyoglu(at)vodafone.com
www.vodafone-stiftung.de


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Datum: 25.11.2014 - 11:36 Uhr
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