(ots) -
Die neueste Ausgabe des Atradius Zahlungsmoralbarometers zeigt,
dass mehr Unternehmen als noch im vergangenen Jahr mit der
Aufrechterhaltung einer ausreichenden Liquidität im
Asien-Pazifik-Raum zu kämpfen haben. Die Befragen sind besorgt, dass
sich die Bonität in einigen Ländern der Region verschlechtern könnte.
Für die aktuelle Studie wurden knapp 1.700 Unternehmen aus
Australien, China, Hongkong, Indien, Indonesien, Japan, Singapur und
Taiwan befragt.
Die Forderungsmanagementexperten aus den befragten Unternehmen
gaben an, dass durchschnittlich 36,2 % der gesamten ausstehenden
Forderungen am Fälligkeitstermin noch nicht bezahlt waren
(Durchschnittswerte für Nord- und Südamerika sowie Europa: 38,4 %
bzw. 36,4 %).
Unzureichende Liquidität Hauptgrund für lokale
Zahlungsverzögerungen
Während der wichtigste Grund für Zahlungsverzögerungen
inländischer Kunden eine unzureichende Liquidität ist - 47,3 % der
Befragten gaben dies an - werden Rechnungen ins Ausland häufig
aufgrund der Komplexität der Zahlungsprozesse nicht gezahlt.
Insbesondere die chinesischen Befragten (55,9 %) gaben an, dass diese
Komplexität ein zentrales Problem für ihre ausländische Kunden
darstellt. Etwa 30 % der befragten Unternehmen gaben an, dass
inländische und ausländische Partner Zahlungsverzögerungen häufig als
Finanzierungsmöglichkeit nutzen.
4,4 % des Gesamtwerts ausstehender Forderungen von Unternehmen
blieb auch nach 90 Tagen unbezahlt. Die Hälfte davon fiel ganz aus.
So verloren die Befragten im Asien-Pazifik-Raum im Durchschnitt 50 %
der Forderungen, die nicht innerhalb von 90 Tagen nach dem
Fälligkeitstermin bezahlt wurden (Durchschnittswerte für Europa sowie
Nord- und Südamerika: 35,0 % bzw. 51,9 %).
Unternehmen aus Taiwan besonders beunruhigt
Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass in mehreren
Ländern der Region die Sorge um die Sicherstellung des Cashflows
steigt. Dies stellt für mehr als ein Drittel der Befragten in diesem
Jahr die grösste Herausforderung für die Profitabilität ihrer
Unternehmen dar. Im Ländervergleich ist diese Einschätzung in Taiwan
besonders stark ausgeprägt (43,5 % der Befragten). Beinahe 72 % der
Befragten in der Region gaben an, dass sie sich um die
Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen sorgen, da die durchschnittliche
Forderungslaufzeit in Tagen (Days Sales Outstanding; kurz: DSO) das
durchschnittliche Zahlungsziel um 31 Tage überschreitet.
70 % der Befragten nutzen mindestens ein Sicherungsinstrument, um
den Cashflow zu schützen und die finanzielle Stabilität ihres
Unternehmens zu verbessern. In Indien ist der Einsatz eines solchen
Instrumentes zum Schutz vor Forderungsausfall mit 85,4 % am
wahrscheinlichsten - ein mögliches Indiz für die unbeständige
wirtschaftliche Lage und das verlangsamte Wachstum.
Schwache Wachstumsprognose für die Region
Insgesamt spiegelt sich in den Studienergebnissen deutlich die
unbeständige wirtschaftliche Lage vor Ort wider, deren
Wachstumsprognosen durch mehrere Faktoren beeinflusst werden, so z.
B. das verlangsamte Wachstum in China, eine gesunkene
Inlandsnachfrage in einigen der asiatischen Schwellenländer aufgrund
von verschärften Kreditbedingungen und eine weltweite
Nachfrageschwäche, die sich auch auf die Länder in der befragten
Region mit engen Handelsbeziehungen zu den Industrienationen
auswirken.
"In Asien hat die Wirtschaftspolitik Chinas Auswirkungen auf die
gesamte Region", weiss Eric den Boogert, Managing Director von
Atradius in Asien mit Sitz in Hongkong. "Aufgrund geringerer Importe
und Investitionen wurden die regionalen Wachstumserwartungen nach
unten korrigiert. Die Wachstumsaussichten für Indien und Indonesien
sind unsicher. In mehreren Ländern der Region steigt die Besorgnis
über eine zunehmende Verschuldung und die Verschlechterung der
Bonität. Dies wird als Konsequenz sehr wahrscheinlich auch zu einer
Verschlechterung des Zahlungsverhaltens in mehreren Ländern dieser
Region führen."
Die vollständige Studie mit allen Umfrageergebnissen für die
Region Asien-Pazifik steht auf http://www.atradius.de im Bereich
Publikationen kostenlos zum Download bereit.
Bei Erscheinung freuen wir uns über ein Belegexemplar an Atradius
Kreditversicherung, Corporate Communications, Opladener Strasse 14,
50679 Köln - oder - per E-Mail an: presse(at)atradius.com
Ãœber Atradius
Die Atradius Gruppe bietet weltweit Kreditversicherung,
Bürgschaften und Inkassodienste an. Mit mehr als 160 Büros in 50
Ländern hat Atradius Zugang zu Bonitätsinformationen zu über 100
Millionen Firmen weltweit. Das Produktangebot hilft Unternehmen auf
der ganzen Welt, sich vor Forderungsausfällen zu schützen, wenn
Kunden gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen nicht
bezahlen können.
Pressekontakt:
Für weitere Informationen: Atradius Kreditversicherung, Esther
Blömer, Pressereferentin, Telefon: +49(0)221-2044-1992, E-Mail:
esther.bloemer(at)atradius.com; Atradius Kreditversicherung, Astrid
Goldberg,
Pressesprecherin, Telefon: +49(0)221-2044-2210, E-Mail:
astrid.goldberg(at)atradius.com