PresseKat - DUH-Dienstwagencheck: Bundesbehörden hängen öffentliche Unternehmen beim Klimaschutz ab

DUH-Dienstwagencheck: Bundesbehörden hängen öffentliche Unternehmen beim Klimaschutz ab

ID: 1140631

(ots) - Neue Umfrage der Deutschen Umwelthilfe unter
Behörden des Bundes und Unternehmen mit Bundes- oder
Landesbeteiligung - Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz mit
klimaverträglichstem Dienstwagen unterwegs - Fahrzeug des
Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit überschreitet
EU-Grenzwert um mehr als 40 Prozent und ist Schlusslicht unter den
Behördenchefs

Die Transparenz zeigt Wirkung: Seitdem die Deutsche Umwelthilfe
e.V. (DUH) die Dienstwagen der Bundesbehörden untersucht, entscheiden
sich die Behördenleiter vermehrt für Fahrzeuge mit einem geringeren
CO2-Ausstoß. Auch die Gesamtflotte der Ämter hat sich aus Sicht des
Klimaschutzes erheblich verbessert. Exakt die Hälfte der
Bundesbehörden nimmt die geltenden EU-Grenzwerte für den CO2-Ausstoß
von Pkw ernst und entscheidet sich für vergleichsweise
klimaverträgliche Dienstwagen. Öffentliche Unternehmen verhalten sich
bei der Fahrzeugwahl hingegen überwiegend nicht EU-konform oder
verweigern die Auskunft. Zu diesem Ergebnis kommt die DUH in einer
neuen Abfrage zu Dienstwagen und Flottenstrategien bei insgesamt
zwanzig Bundesbehörden und achtzehn Unternehmen mit staatlichem
Auftrag.

Insgesamt zehn Behörden erhalten in der Gesamtbetrachtung ihres
Dienstwagenmanagements eine "Grüne Karte" für glaubwürdiges
Klimabewusstsein. Bei zehn Behörden sieht die DUH dagegen noch zum
Teil erheblichen Nachholbedarf beim Klimagasausstoß der
Leitungsfahrzeuge, der Gesamtflotte beziehungsweise der Fuhrpark- und
Mobilitätsstrategie. Erstmals vergab sie unter den Behörden keine
"Rote Karte".

"Bund und Länder suchen derzeit weitere Maßnahmen, um das
gefährdete 40-Prozent-Reduktionsziel bei den Klimagasemissionen bis
2020 zu erreichen. Sie können bei den Behördenfahrzeugen beginnen.
Schön, dass immerhin die Hälfte der untersuchten Bundesbehörden die




EU-Grenzwerte für CO2 einhält", sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer,
Jürgen Resch. "Absolut unverständlich ist, dass zehn zum Teil große
Behörden den Klimaschutz beim Fuhrpark weiter nicht ernst nehmen. Wir
fordern die verantwortlichen Bundesminister auf, in diesen Ämtern
oder Gesellschaften eine stringente Einhaltung der EU-Klimaziele für
Pkw durchzusetzen."

Diesjährige Spitzenreiterin unter den Behördenchefs ist die
Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, die zeigt,
wie sich der Klimaschutz bei Dienstwagenfahrten berücksichtigen
lässt. Ihr Mercedes-Benz E 300 BlueTEC HYBRID stößt 107 Gramm CO2 pro
Kilometer aus. Als erfreulich bezeichnet die DUH auch die
Veränderungen der Bundesanstalt für Wasserbau, die den CO2-Ausstoß
ihrer Flotte im Vergleich zum Vorjahr von 173g/km auf 124g/km
verbesserte. Schlusslicht ist Frank-Jürgen Weise, Vorsitzender des
Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit, dessen BMW 740Li für 184
Gramm CO2 pro Kilometer verantwortlich ist. Damit überschreitet er
den seit 2012 geltenden EU-Grenzwert von 130 Gramm deutlich. Der
vergleichsweise niedrige Flottendurchschnitt und die
Mobilitätsstrategie retten die Behörde aber vor einer "Roten Karte".

Deutlich schlechter als die unmittelbar den Ministerien
unterstellten Bundesbehörden schneiden wie in den Vorjahren die
Banken in Landes- oder Bundesbesitz sowie öffentliche Unternehmen ab.
Institutionen wie die Bayerische Landesbank oder die Bundesdruckerei
GmbH sollten gerade in Fragen der Transparenz eine Vorbildfunktion
einnehmen. Drei Unternehmen erhielten eine "Grüne Karte", fünf eine
"Gelbe Karte" und zehn eine "Rote Karte".

Unter den Unternehmen mit Bundes- oder Landesbeteiligung schneidet
die BwFuhrparkService GmbH am besten ab - nicht nur, weil ihre
Leitung auf ein Fahrzeug mit einem CO2-Ausstoß von lediglich 123 g/km
setzt, sondern auch aufgrund des Flottendurchschnittswerts. Dieser
hat sich im Vergleich zum letzten Jahr erneut verbessert und ist mit
105 g/km der beste des Rankings. Die BwFuhrparkService verfügt mit
7449 Dienstfahrzeugen über die größte Flotte aller befragten
Unternehmen.

Sehr schlecht schneidet der Dienstwagen von Gunter Dunkel,
Vorsitzender des Vorstands der Norddeutschen Landesbank, ab. Mit
einem Durchschnittswert von 168 g/km erhält er die "Rote Karte". Auch
bei der Gesamtflotte belegt die Nord LB den letzten Platz mit 148
Gramm CO2/km. Das Ergebnis der Gesellschaft für internationale
Zusammenarbeit (GIZ) enttäuscht ebenfalls: Wie im letzten Jahr liegt
der Dienstwagen der Vorstandssprecherin Tanja Gönner mit 158 Gramm
CO2/km über 20 Prozent über dem EU Flottengrenzwert. Dafür erhält das
Unternehmen von der DUH gerade noch eine "Gelbe Karte". Acht von zehn
"Roten Karten" für die Unternehmen mussten erneut wegen mangelnder
Transparenz vergeben werden.

Deutsche Bundesbank und Deutsche Rentenversicherung Bund konnten
sich dagegen trotz schlechter Werte bei den Dienstwagen der Vorstände
von einer "Gelben Karte" auf eine "Grüne Karte" verbessern. Grund
dafür sind der gute Durchschnittswert der Gesamtflotte sowie eine
gute Bewertung bei der Fuhrpark- und Mobilitätsstrategie.

Mehr als die Hälfte aller 38 befragten Institutionen orientiert
sich inzwischen am EU-Grenzwert von derzeit 130 g/km. Sie stellen
ihren Mitarbeitern Dienstfahrräder zur Verfügung und geben Anreize
zur Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Die Ergebnisse der Dienstwagenabfrage finden Sie unter
http://l.duh.de/p261114#download.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de

Eva Lauer, Projektmanagerin Verkehr und Luftreinhaltung
Tel.: 030 2400867-76, E-Mail: lauer(at)duh.de

Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 5017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de

DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe


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Datum: 26.11.2014 - 12:58 Uhr
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