(ots) - Deutscher Industrie- und Handelskammertag:
Frauenquote falsche Antwort auf richtige Debatte
"Unternehmen haben schon längst Programme gestartet" - Präsident
Schweitzer fordert bessere Kita-Angebote und Ganztagsschulen
Osnabrück.- Der Deutsche Industrie-und Handelskammertag (DIHK) hat
die von der Regierungskoalition beschlossene Frauenquote als die
"falsche Antwort" auf ein wichtiges Thema kritisiert. In einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) erklärte
Präsident Eric Schweitzer, deutlich besser seien Lösungen, um Familie
und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen. Dazu machten bereits
fast alle Betriebe Angebote. Viele Unternehmen hätten außerdem
Programme gestartet, um gezielt Frauen in Führungspositionen zu
fördern, sagte Schweitzer. Ferner hätten sich die großen
börsennotierten Unternehmen, auf die eine gesetzliche Frauenquote
abziele, bereits fast alle selbst Zielquoten gesetzt.
Kritisch äußerte er sich zu der politischen Vorgabe, dass ein
Stuhl leer bleiben müsse, wenn die Quote nicht erfüllt werde. Dies
gefährde die Beschlussfähigkeit der Aufsichtsräte. Das Potenzial
qualifizierter und motivierter Frauen werde in den Unternehmen auf
allen Ebenen gebraucht, betonte der DIHK-Präsident. Hier habe ein
Wandel in der Unternehmenskultur längst stattgefunden. Dass fast jede
zweite Frau in Teilzeit arbeite und dies im Schnitt gerade mal 19
Stunden pro Woche, liegt nach seinen Worten nicht zuletzt an dem
immer noch unzureichenden Angebot von Kinderbetreuung. "Wir brauchen
deshalb dringend an den Berufsalltag angepasste Kita-Öffnungszeiten
und Ganztagsschulen", forderte Schweitzer.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207