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Anmoderationsvorschlag:
Folter ist verboten. Immer und überall. Damit dieses Menschenrecht
tatsächlich zur Geltung kommt, haben die Vereinten Nationen am 10.
Dezember 1984 die Antifolterkonvention verabschiedet. Die
Unterzeichner verpflichten sich, gesetzliche und andere Schritte zur
Ãœberwindung der grausamen Behandlung einzuleiten. Genau 30 Jahre ist
das jetzt her. Aber ist das Foltern seither zurückgegangen?
Wolf-Dieter Vogel hat recherchiert.
O-Ton 1: (Claudia Medina, 0:16 Min.): "Sie hielten Kabel an meine
Zehen und fragten: Wirst du jetzt sprechen? Aber was hätte ich denn
aussagen sollen? Als die Musik anfing, spürte ich die Stromstöße."
Sprecher: Die Mexikanerin Claudia Medina wird diese Stunden nie
vergessen: Die Elektroschocks, die Schläge und das Chili, das ihr die
Soldaten in die Nase spritzen. Am Ende bestätigte sie alles, was ihre
Peiniger hören wollten. Hätten sie mich nicht gefoltert, so erklärt
sie, hätte ich das nie ausgesagt. Noch immer ist Folter alltäglich,
um Geständnisse zu erzwingen oder Informationen zu erpressen. Selmin
Çalışkan, die Generalsekretärin von Amnesty International
Deutschland:
O-Ton 2: (Selmin Çalışkan, 0:09 Min.): "In den letzten
fünf Jahren haben wir auf 142 Länder geguckt und in 141 Ländern
Folter, schwere Misshandlungen oder Misshandlungen festgestellt."
Sprecher: Fast die Hälfte aller Menschen befürchtet, bei einer
Festnahme gefoltert zu werden. Bis heute fehle es am Willen, das
Verbot umzusetzen, kritisiert der ehemalige UN-Sonderberichterstatter
über Folter Manfred Nowak:
O-Ton 3: (Manfred Nowak, 0:11 Min.): "Sehr, sehr viele Staaten
haben es verabsäumt, überhaupt die Folter zu einem eigenen
Straftatbestand zu machen. Die Strafverfahren gegen Folterer sind
nach wie vor eine seltene Ausnahme."
Sprecher: Die grausame Praxis ist nach Amnesty-Angaben nach wie
vor weit verbreitet. Schuld sei nicht nur die Straflosigkeit, sondern
auch der fehlende Schutz für potenzielle Opfer.
O-Ton 4: (Selmin Çalışkan, 0:13 Min.): "Die Menschen,
die im Gefängnis sitzen, haben oft keinen Zugang zu unabhängigen
Untersuchungen. Sie haben keinen Zugang zu ihrer Familie, keinen
Zugang zu Anwälten, keinen Zugang zu medizinischer Versorgung."
Sprecher: Mit Petitionen und Veranstaltungen mobilisieren die
Menschenrechtsverteidiger anlässlich des 30. Jahrestags der
Konvention. Die Schwerpunkte: Nigeria, Marokko, Philippinen,
Usbekistan und Mexiko. Dort hofft Claudia Medina, mit Hilfe von
Amnesty, zu ihrem Recht zu kommen.
Abmoderationsvorschlag:
Das ist doch eine gute Nachricht. Vor 30 Jahren wurde die
UN-Antifolterkonvention verabschiedet. Bis heute wird aber in den
meisten Staaten dieser Welt gefoltert. Grund genug, Amnesty
International bei der Kampagne "Stop Folter" noch weitere Erfolge zu
wünschen. Mehr Infos zum Thema finden Sie unter
http://www.stopfolter.de/.
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