(ots) - Die Mitgliedsunternehmen des Verbandes kommunaler
Unternehmen (VKU) blicken mit Sorge auf die gegenwärtigen
energiepolitischen Herausforderungen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage
des VKU unter seinen Mitgliedsunternehmen. "Das Geschäftsklima unter
den Stadtwerken in Deutschland hat sich 2014 erneut verschlechtert",
sagt VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. "Die Stadtwerke
wollen sich in puncto Versorgungssicherheit und Klimaschutz stärker
engagieren, brauchen hierfür aber die passenden energiepolitischen
Rahmenbedingungen."
Die VKU-Umfrage unter den Geschäftsführern kommunaler
Energieversorger macht deutlich, dass aus Sicht der Stadtwerke
dringender politischer Handlungsbedarf besteht. Demnach gehen 61
Prozent der befragten Stadtwerke davon aus, dass sich die
wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens zukünftig verschlechtern wird
- gegenüber der Umfrage aus 2013 ein weiterer Anstieg von zehn
Prozent. Reck: "Alarmierend ist, dass sich unter den jetzigen
Bedingungen moderne und effiziente Kraftwerke, die bei schwankender
Einspeisung der erneuerbaren Energien für die umfassende
Versorgungssicherheit Deutschlands zukünftig noch dringend gebraucht
werden, kaum wirtschaftlich betreiben lassen." In der Umfrage geben
62 Prozent der Befragten an, dass sich die Wirtschaftlichkeit ihrer
konventionellen Erzeugungslagen gegenüber dem Vorjahr verschlechtert
hat.
Das schwierige Geschäftsklima zeigt sich vor allem beim Rückgang
von Investitionen. Über die Hälfte der Stadtwerke haben ihre Pläne
zum Neubau von konventionellen Anlagen gegenüber dem Vorjahr
zurückgestellt (37 Prozent) oder sogar ganz aufgegeben (16 Prozent).
Mit 91 Prozent sind sich die befragten Stadtwerke einig, dass
Preisspitzen alleine nicht ausreichen, um Investitionen in
Erzeugungskapazitäten vorzunehmen. "Der Rückgang von Investitionen
ist besorgniserregend. Den Strommarkt zukunftsfähig zu machen, heißt,
ihn bezahlbar, nachhaltig und sicher zu machen. Und dafür sind
flexible und effiziente konventionelle Kraftwerke unumgänglich", so
Reck.
Die Stadtwerke sind sich daher einig, dass weitere politische
Schritte notwendig sind, um den Strommarkt zukunftsfähig zu machen.
Mit 58 Prozent fordert die Mehrheit der Befragten von der
Bundesregierung, einen Kapazitätsmarkt in Ergänzung zum
Energy-Only-Markt (EOM) einzuführen. Nur 17 Prozent halten eine
EOM-Anpassung und sieben Prozent eine Verlängerung der
Reservekraftwerksverordnung bis 2022 für ausreichend. Die Einführung
eines Leistungsmarktes, der das Bereitstellen gesicherter Leistung
honoriert, bleibt eine zentrale Forderung des VKU.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 245.000 Beschäftigten
wurden 2012 Umsatzerlöse von mehr als 110 Milliarden Euro
erwirtschaftet und mehr als 8,6 Milliarden Euro investiert. Die
VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil
von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der Erdgas-, 80 Prozent
in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der Wärmeversorgung und 26 Prozent
in der Abwasserentsorgung.
Pressekontakt:
Geschäftsführer Kommunikation: Carsten Wagner
Fon: +49 30 58580-220
Mobil: +49 170 8580-220
Fax: +49 30 58580-107
carsten.wagner(at)vku.de
Pressesprecher: Stefan Luig
Fon: +49 30 58580-226
Mobil: +49 170 8580-226
Fax: +49 30 58580-107
luig(at)vku.de
Stv. Pressesprecherin: Elisabeth Mader
Fon: +49 30 58580-227
Mobil: +49 170 8580-227
Fax: +49 30 58580-107
mader(at)vku.de
Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Invalidenstraße 91
10115 Berlin