PresseKat - Trendwende: Europäischer Pkw-Markt wächst 2014 erstmals seit 2007 um 5,3 Prozent

Trendwende: Europäischer Pkw-Markt wächst 2014 erstmals seit 2007 um 5,3 Prozent

ID: 1142949

(ots) - Pkw-Neuzulassungen steigen in
Deutschland 2014 um 2,4 Prozent auf 3,04 Millionen Fahrzeuge / Absatz
von Nutzfahrzeugen legt kräftig zu / 2015 verliert Pkw-Verkauf in
Deutschland und Europa wieder an Dynamik

Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen wird in Deutschland im Gesamtjahr
2014 - nach einem Rückgang in den beiden Vorjahren - um 2,9 Prozent
auf 3,04 Millionen Fahrzeuge steigen. Nach einem guten Start zu
Jahresbeginn mit einem Plus von sieben Prozent im Januar hat die
Nachfrage nach neuen Pkw im weiteren Jahresverlauf jedoch
nachgelassen. 2015 könnte das Neuwagengeschäft weiter an Schwung
verlieren: Neuzulassungen werden nach den Prognosen von PwC Autofacts
nur um 1,1 Prozent auf 3,07 Millionen Fahrzeuge zulegen können. Für
das zweite Halbjahr des kommenden Jahres zeichnet sich jedoch auf dem
deutschen Markt eine bessere Entwicklung ab: "Wir rechnen mit einer
steigenden Nachfrage auch wegen des im Schnitt hohen Alters der
Fahrzeuge von 8,8 Jahren. Zudem kommen neue Modelle auf den Markt,
die sich durch einen geringen Energieverbrauch auszeichnen und damit
interessant sind für sparsame Käufer", erklärt Felix Kuhnert, Partner
und Leiter des Bereichs Automotive in Europa bei PwC.

Als positives Signal für den Pkw-Markt in Deutschland werten die
PwC-Experten den stark steigenden Verkauf bei leichten
Nutzfahrzeugen: Die Zulassungen stiegen im Oktober 2014 um 10,9
Prozent, seit Jahresanfang um 8,7 Prozent. "Wir interpretieren das
als positives Vorzeichen und rechnen deshalb auch bei der privaten
Nachfrage nicht mit einem Rückgang", sagt Christoph Stürmer, Global
Lead Analyst des Automotive-Instituts PwC Autofacts.

Auch auf dem europäischen Markt markiert das Jahr 2014 das Ende
eines langen Negativtrends: Die Zahl der Neuzulassungen wird für das
Gesamtjahr nach Berechnungen von PwC voraussichtlich um 5,3 Prozent




zulegen. Das entspricht einem Gesamtvolumen von 13,0 Millionen
Fahrzeugen. Damit findet die europäische Automobilindustrie erstmals
seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 auf den Wachstumspfad
zurück. Allerdings dürfte der Absatz bereits im kommenden Jahr wieder
etwas an Dynamik verlieren. PwC rechnet nur noch mit einem Wachstum
der Neuzulassungen von 2,7 Prozent. Der Grund dafür ist, dass von
wichtigen Volkswirtschaften wie Deutschland und Frankreich keine
signifikanten Wachstumsimpulse in die Märkte gesendet werden, aber
auch die ungelösten politischen Konflikte in der Ukraine und im Nahen
Osten die Konsumbereitschaft dämpfen.

Wachstumstreiber in Europa ist 2014 Großbritannien mit einem
Pkw-Zulassungsplus von 9 Prozent auf 2,46 Millionen Fahrzeuge. Das
liegt schon im Bereich des Rekordwertes von 2,56 Millionen Fahrzeugen
aus dem Jahr 2003. Allerdings ist diese Sonderkonjunktur getragen
durch Rückzahlungen von Restschuldversicherungen. Dieser
Sondereinfluss könnte nach den Prognosen von PwC Autofacts auch in
Großbritannien im kommenden Jahr deutlich nachlassen und sogar in den
Verlustbereich drehen (-4,1 Prozent). Der italienische Markt wird mit
einem Plus von 5,5 Prozent auf voraussichtlich 1,4 Millionen
Fahrzeugen eine wichtige Rolle spielen. Auch für Spanien sind die
Experten mit einem Plus von 13 Prozent im kommenden Jahr
zuversichtlich. Unter den europäischen Top-5-Ländern wird Frankreich
mit einem moderaten Zulassungsplus von 2,2 Prozent kaum zum Wachstum
beitragen. "Die Verbraucher sind verunsichert und werden durch
zusätzliche Steuern zur Sparsamkeit gezwungen. Die entscheidende
Frage ist, ob Frankreich längst fällige Reformschritte angeht", sagt
Kuhnert.

Das relativ höchste Wachstum beim Autoabsatz verzeichnen die
zentraleuropäischen Länder. "Dort wird der gute gesamtwirtschaftliche
Ausblick von Investitionen und dem Konsum getragen, die günstigen
Rahmenbedingungen gehen mit einer positiven Aufbruchstimmung einher",
erklärt Stürmer. In der Tschechischen Republik stieg der Absatz 2014
um 15 Prozent auf 190.000 Fahrzeuge an und in Polen um 13 Prozent auf
328.000. Allerdings wird auch in diesen Ländern die Dynamik 2015
nachlassen: Die PwC-Experten prognostizieren für Polen einen Anstieg
der Neuzulassungen um 5,6 Prozent, für Tschechien von acht Prozent.
Aus dem Blickwinkel dieser Länder birgt der schwache Ausblick der
deutschen Wirtschaft das weitaus größere Risiko als eventuelle
weltweite Einflüsse.

Insgesamt zeigt sich die europäische Nachfrage nach Fahrzeugen
uneinheitlich, da in einzelnen Ländern unterschiedliche Steuern,
wirtschaftliche Bedingungen und politische Strömungen vorherrschen.
Trotz des insgesamt aufgehellten Bildes bleibt der europäische Markt
damit höchst kompliziert und anspruchsvoll.

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Datum: 02.12.2014 - 10:20 Uhr
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