(ots) - Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fordert
vor dem morgigen Treffen des Bundeskabinetts, bei dem weitreichende
Beschlüsse zur zukünftigen Energie- und Klimapolitik getroffen werden
sollen, weitere politische Beschlüsse, um den Energiemarkt
zukunftsfähig zu machen. "Das energiepolitische Zieldreieck aus
Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit
ist aus dem Gleichgewicht geraten", sagt Andreas Feicht,
VKU-Vizepräsident Energie. "Nur wenn die Bundesregierung zügig die
richtigen energiepolitischen Weichen stellt, können die Stadtwerke
auch zukünftig umfassende Versorgungssicherheit gewährleisten, die
für den Industriestandort Deutschland dringend erforderlich ist."
Unter den aktuellen energiepolitischen Rahmenbedingungen lassen
sich flexible und effiziente konventionelle Kraftwerke, die aufgrund
der fluktuierenden Einspeisung der erneuerbaren Energien für die
umfassende Versorgungssicherheit weiterhin benötigt werden, kaum
wirtschaftlich betreiben. "Den Strommarkt zukunftsfähig zu machen,
heißt, ihn bezahlbar, nachhaltig und sicher zu machen. Und dafür sind
auch zukünftig Investitionen in den konventionellen Kraftwerkspark
notwendig", so Feicht. Der VKU fordert daher die Einführung eines
dezentralen technologieoffenen Leistungsmarktes, der die
Bereitstellung von gesicherter Leistung entlohnt. Ein aktuelles
VKU-Gutachten zeigt: Die Einführung eines gut konstruierten Marktes
für gesicherte Leistung, brächte nicht nur verlässlich
Versorgungssicherheit, sondern ist auf mittlere Sicht auch günstiger,
als das jetzige Systems fortzuführen.
Um die von der der Bundesregierung anvisierten Energie- und
Klimaziele bis 2030 zu erreichen, sind aus Sicht der Stadtwerke neben
dem verbesserten Marktdesign (63 Prozent), insbesondere das Gelingen
der Wärmewende (79 Prozent) und die Reform des Europäischen
Emissionshandels (69 Prozent) wichtig. Das ergab eine aktuelle
VKU-Umfrage unter den Geschäftsführern kommunaler Energieversorger zu
den energiepolitischen Herausforderungen. Feicht: "Eine
klimaverträgliche Energieversorgung sicherzustellen, zählt zu den
zentralen Herausforderungen der nationalen und europäischen
Energiepolitik. Hier leisten die kommunalen Unternehmen schon heute
mit ihrem hohen Anteil klimafreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
einen großen Beitrag." Mit einem Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent
trägt KWK zur effizienten Verwendung von Energierohstoffen und zur
Senkung der CO2-Emissionen bei. So werden jährlich allein von
kommunalen Unternehmen um die zehn Millionen Tonnen CO2 eingespart.
Vor dem Hintergrund der erheblichen Klimaschutzeffekte im Wärme- und
Strommarkt müssen aus VKU-Sicht nicht nur neue KWK-Anlagen ans Netz
gebracht werden, auch die Bestandsanlagen müssen gesichert werden.
Dass deren Förderung notwendig ist, besagt auch das KWK-Gutachten des
Bundeswirtschaftsministeriums. "Die Stadtwerke wollen sich im Bereich
der klimafreundlichen KWK stärker engagieren, brauchen dafür aber die
passenden gesetzlichen Rahmenbedingungen", so Feicht abschließend.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 245.000 Beschäftigten
wurden 2012 Umsatzerlöse von mehr als 110 Milliarden Euro
erwirtschaftet und mehr als 8,6 Milliarden Euro investiert. Die
VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil
von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der Erdgas-, 80 Prozent
in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der Wärmeversorgung und 26 Prozent
in der Abwasserentsorgung.
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