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"Zeitgemäße Arbeitszeitgestaltung: Anforderungsgerechte und
ergonomische Planung von Schichtarbeit" - darüber referierte
Dipl.-Psych. Corinna Jaeger, wissenschaftliche Expertin des Instituts
für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa), auf dem
Sicherheitswissenschaftlichen Kolloquium im Institut ASER der
Bergischen Universität Wuppertal am 2.12.2014.
Das Arbeitszeitgesetz zielt zum einen auf die Sicherheit und den
Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer und zum anderen auf die
Verbesserung der Rahmenbedingungen für flexible Arbeitszeiten ab. Das
Gesetz fordert eine menschengerechte Gestaltung der Schichtarbeit
nach gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen. Klassische
Schichtmodelle weisen oftmals Probleme auf. "Arbeitszeitverlängerung
und finanzieller Ausgleich von Mehrarbeit führen zu übermäßiger
Belastung und Beanspruchung", erläutert Jaeger. "In Phasen
unterdurchschnittlicher Auslastung steht kein Flexibilitätsspielraum
zur Verfügung. Eine schwankende und tendenziell steigende
Auftragslage kann nicht mehr abgedeckt werden", ergänzt die Expertin.
Daraus resultiert ein Bedarf nach einem flexiblen betrieblichen
Arbeitszeitrahmen mit individuellem Gestaltungsspielraum. Auf der
betrieblichen Seite müssen die Betriebs- und Arbeitszeit an die
variierende Auftragslage angepasst werden. Auf der anderen Seite
steht die individuelle Gestaltung der Arbeitszeit für die
persönlichen Bedürfnisse und Interessen der Beschäftigten. Im Vortrag
ging Jaeger auf drei verschiedene Ansätze ein:
Präventiv Beeinträchtigung mindern
Vermeidbare Belastungen werden durch ergonomische Schichtpläne
verhindert. Als Maßnahme verdeutlicht Jaeger exemplarisch: Maximal
drei Nachtschichten blockweise in kurz vorwärts rotierenden
Schichtplänen. Geeignet sind beispielsweise Arbeitsblöcke mit zwei
Frühschichten, zwei Spätschichten, zwei Nachtschichten in Folge.
Einsatz bei gesundheitlich bedingten Beeinträchtigungen fördern
Optimierte Arbeitszeitgestaltung trägt dazu bei, die Belastung für
gesundheitlich beeinträchtigte Beschäftigte zu mindern. Das kann z.
B. über Anpassungen der Dauer der Arbeitszeit und Häufigkeit von
Pausen gelöst werden.
Einsatz bei situativ bedingten Beeinträchtigungen fördern
Bei zeitlich eingeschränkt verfügbaren Beschäftigten kann der
Einsatz beispielsweise über Wahlmöglichkeiten bei Volumen, Dauer und
Verteilung der Arbeitszeit optimiert werden. Der neue ifaa-Film
"Schichtarbeit arbeitswissenschaftlich gestaltet - entlastet
Mitarbeiter und stärkt Unternehmen" zeigt anhand von zwei
Unternehmen, wie ergonomische Schichtpläne erfolgreich umgesetzt
werden.
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