(ots) - Creditreform hat im Herbst 2014 rund 1.700 Klein- und
Mittelbetriebe nach ihrer aktuellen Personalentwicklung gefragt. Wie
bei der Umsatz- und Auftragsentwicklung zeigt sich auch hier ein
negativer Trend. Der Personalsaldo zwischen aufstockenden und
verkleinernden Unternehmen ist mit 0,4 Punkten erstmals seit fünf
Jahren im negativen Bereich. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein
weiterer Rückgang um 0,6 Punkte. Das ist der schlechteste Wert seit
2009, wo der Saldo bei Minus 18,5 Punkten lag.
Zwtl.: Jedes 5. Unternehmen hat Personal abgebaut
Den größten Personalrückgang verzeichnete die Bauwirtschaft.
Stellten im Herbst 2014 noch 17,9 Prozent der befragten Unternehmen
neues Personal ein, so mussten sich auf der anderen Seite 25,3
Prozent von einem Teil der Belegschaft trennen. Beim
Dienstleistungsgewerbe war der Personalbedarf der mittelständischen
Betriebe am größten. So hat in den letzten Monaten mehr als jeder
vierte Betrieb (27,1 Prozent) seinen Personalstock vergrößert,
während knapp jeder fünfte (19,3 Prozent) seine Personaldecke
verkleinert hat. Somit liegt der Personalsaldo aus mehr und weniger
Mitarbeitern im Dienstleistungsgewerbe bei plus 7,8 Prozentpunkten
und damit als einziger im positiven Bereich. Im Verarbeitenden
Gewerbe stellten 22,8 Prozent der befragten Betriebe neue Mitarbeiter
ein, während 24,8 Prozent ihre Mitarbeiterzahl verringerten.
Zwtl.: Personalbestand wird sich weiter verkleinern
Angesichts der schlechten konjunkturellen Rahmenbedingungen wird
der österreichische Mittelstand in nächster Zeit nicht als Jobmotor
fungieren können. Zu den Erwartungen für die kommenden sechs Monate
befragt, gaben lediglich 8% der Unternehmen an, neue Mitarbeiter
einstellen zu wollen. Hingegen will jeder 4. Betrieb sich von einem
Teil seiner Belegschaft trennen. Somit bleibt auch die zukünftige
Personalentwicklung im vierten Jahr in Folge im negativen Saldo.
Zwtl.: Conclusio: Keine Jobimpulse vom Mittelstand
Die mittelständischen Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche werden
im kommenden Halbjahr per Saldo aus Personalaufstockungen und
-kürzungen keine neuen Mitarbeiter einstellen. Die meisten
einstellungsfreudigen Unternehmen finden sich noch im Handel - hier
planen 10,6 Prozent der befragten Mittelständler neue Arbeitsplätze
zu schaffen. Beim Verarbeitenden Gewerbe sowie der
Dienstleistungsbranche geben 7,9 bzw. 7,8 Prozent der Betriebe an,
ihren Mitarbeiterstab zu vergrößern. Saisonbedingt liegt das
witterungsabhängige Baugewerbe bei den Neueinstellungen an letzter
Stelle: So geben 4,2 Prozent der Baubetriebe an, ihren Personalstock
erhöhen zu wollen, wohingegen 32,6 Prozent eine Verringerung der
Mitarbeiterzahl planen. Somit ist das Baugewerbe per Saldo aus
"aufstocken" und "verkleinern" (minus 28,4 Prozent) das Schlusslicht
beim Personalaufbau. Gefragt ist nun die Politik. Eine Steuerreform
sollte vor allem die Lohnnebenkosten senken und die Unternehmen
dadurch wettbewerbsfähiger machen. Nur so besteht eine reelle Chance
in absehbarer Zukunft neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Die Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung befragt seit
1996 zweimal jährlich an die 1.700 österreichische KMU zur aktuellen
als auch zur zukünftigen Wirtschaftslage.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard M. Weinhofer
Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
Creditreform Wirtschaftsauskunftei Kubicki KG
Tel.: +43-1-218 62 20-551
Mobil: +43-676-832 18 290
mailto: g.weinhofer(at)wien.creditreform.at
www.creditreform.at
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