(ots) - Paul Achleitner (58), Aufsichtsratsvorsitzender
der Deutschen Bank, wehrt sich gegen Kritik am Konzernumbau beim
größten deutschen Geldhaus. "Mit einem Vorgehen nach dem Motto, wir
machen tabula rasa, hätten wir der Bank und dem Vermögen unserer
Aktionäre wahrscheinlich geschadet", sagt Achleitner im Interview mit
dem Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ. Die Deutsche Bank leidet
immer noch unter der Hinterlassenschaft des früheren
Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann, darunter zahlreiche und
milliardenteure juristische Auseinandersetzungen.
Für die eingeleiteten Reformen gebe es keine Abkürzungen, man
könne die Maßnahmen nur Schritt für Schritt umsetzen, erklärte
Achleitner. Da "die Deutsche Bank in Europa wahrscheinlich das letzte
wirklich globale Institut ist, ist die Intensität dessen, was wir
hier abzuarbeiten haben, vielleicht etwas größer als bei manch einem
Wettbewerber". Ausdrücklich in Schutz nahm der Oberaufseher den
Co-Vorstandsvorsitzenden Anhsu Jain, dessen früherem Ressort etliche
der Altlasten und Rechtsstreitigkeiten zugerechnet werden. "Es gibt
in unserer europäisch-christlichen Wertewelt ja so etwas wie
Reformierte", so Achleitner. Denen werde zugestanden, dass sie sich
neu orientieren könnten, nachdem sie gewisse Fehlentwicklungen
erkannt hätten.
Er verbindet mit dem Konzernumbau den Anspruch, dass die Deutsche
Bank künftig auch wieder an den guten Ruf früherer Jahre anknüpfen
kann. "Achleitner: Unser Anspruch muss es sein, dass sie wieder
überall respektiert wird."
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Arno Balzer
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