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Reform ohne Gewinner - Auch Zeitarbeitnehmer fürchten negative Effekte der Überlassungshöchstdauer

ID: 1144235

(ots) - Im Eiltempo treibt die Große Koalition ihre
arbeitsmarktpolitische Agenda voran. Nach den Gesetzen zu Mindestlohn
und Rente mit 63 plant die Regierung zwei Reformen in der Zeitarbeit:
Equal Pay soll per Gesetz verfügt und der Einsatz der
Zeitarbeitnehmer auf 18 Monate beschränkt werden. Wirtschaftsverbände
und Wissenschaft warnen bereits seit Monaten eindringlich davor, dass
die Reformpläne die Konjunktur empfindlich treffen könnten. Nun
äußern sich auch die Arbeitnehmer kritisch. Laut einer Befragung der
Orizon GmbH erwarten die meisten Zeitarbeitnehmer für sich persönlich
negative Konsequenzen, sollte die Überlassungshöchstdauer von 18
Monaten eingeführt werden.

Begründete Zweifel seitens der Zeitarbeitnehmer

Über drei Viertel der Zeitarbeitnehmer (78,7 Prozent) fürchten,
dass durch die Begrenzung der Ãœberlassungsdauer auf 18 Monate ihr
Arbeitsverhältnis beendet werden könnte. Zu diesem Ergebnis kommt die
Orizon Befragung, an der sich über eintausend Zeitarbeitnehmer
beteiligt haben. Auch die Chance auf Ãœbernahme durch das
Einsatzunternehmen wird gesehen, allerdings wesentlich geringer
eingeschätzt: Nur 43,6 Prozent der Befragten sehen eine höhere Chance
auf eine direkte Anstellung beim Einsatzunternehmen. Zudem erwarten
62,6 Prozent der Befragten finanzielle Nachteile durch die Reform.
Eine durchaus realistische Einschätzung meint Dr. Dieter Traub,
Geschäftsführer der Orizon GmbH: "In der Metall- und Elektroindustrie
haben wir bereits eine Überlassungshöchstdauer von zwei Jahren. Die
Zeitarbeitnehmer werden dadurch aber keineswegs automatisch
übernommen. Sicher ist hingegen, dass viele Zeitarbeitnehmer durch
den künstlich herbeigeführten Wechsel des Einsatzbetriebes
Branchenzuschläge verlieren und weniger Geld in der Tasche haben
werden."

Arbeitgeber an der Belastungsgrenze





Die finanziellen Belastungen durch tariflichen Mindestlohn und
Branchentarifzuschläge sind hoch, werden von den meisten
Einsatzunternehmen aber billigend in Kauf genommen. "Flexible und
gute Arbeit ist den Unternehmen einen guten Lohn wert", erklärt
Traub. Darüber hinaus entstehen durch die Regelungen auch erhebliche
indirekte Kosten. "Die komplizierten Zuschlagsregelungen sorgen für
einen großen buchhalterischen Aufwand. Die Löhne können nur noch mit
spezieller IT-Unterstützung ermittelt werden", so Dr. Traub. "In
Folge der angedachten Überlassungshöchstdauer von 18 Monaten müssten
Personal- und Kundenunternehmen häufiger neues Personal für einen
Einsatz finden und mehr Zeit auf die Einarbeitung verwenden."

Letzte Brücke für Geringqualifizierte

Insgesamt ist der Arbeitsmarkt in einer hervorragenden Verfassung.
Bei einer Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent (Stand November 2014)
scheint selbst die Vollbeschäftigung nicht mehr unerreichbar. Sorgen
bereiten einzig Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose, wie etwa
der Bericht "Arbeitsmarktsituation von langzeitarbeitslosen Menschen"
der Bundesagentur für Arbeit verdeutlicht. Gerade für
Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte ist Zeitarbeit aber die
beste Chance auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die aktuelle Studie
"Einstieg in Arbeit - die Rolle der Arbeitsmarktregulierung" des
Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) untermauert diese These
mit deutlichen Zahlen: Ein Viertel der Geringqualifizierten, die
zwischen 2005 und 2012 einen Job gefunden haben, schaffte den
Einstieg über die Zeitarbeit. Im gleichen Zeitraum sank die Anzahl
der Langzeitarbeitslosen von 1,8 auf 1,1 Millionen. Auch hier hat die
Zeitarbeit einen enorm wichtigen Beitrag geleistet. Eine zusätzliche
Regulierung würde diesen beiden Gruppen besonders hart treffen.

Hintergrundinfos zur Befragung

Die Orizon GmbH gibt regelmäßig den eigenen Zeitarbeitnehmern die
Gelegenheit sich in einer Online-Befragung über die eigene
Beschäftigungssituation und die Zeitarbeit allgemein zu äußern.
Dieses Jahr haben 1.042 Zeitarbeitnehmer an der Befragung
teilgenommen, die vom unabhängigen Marktforschungs- und
Analyseunternehmen Lünendonk GmbH durchgeführt wurde. Die Befragung
ist eine Ergänzung zur bevölkerungsrepräsentativen Orizon
Arbeitsmarktstudie, in der jährlich über zweitausend Arbeitnehmer und
Arbeitsuchende in Deutschland zu Arbeitsmarktthemen befragt werden.

Orizon GmbH

Das Personalunternehmen Orizon bietet das umfassende Spektrum von
Personaldienstleistungen an. Zum Serviceportfolio gehören
Personalüberlassung und -vermittlung sowie die Durchführung komplexer
Personalprojekte. Mit technischen, gewerblichen und kaufmännischen
Fach- und Führungskräften wird ein Großteil der Berufsfelder
abgedeckt. Mit dieser Strategie ist das Unternehmen Marktführer für
den deutschen Mittelstand.

Als Arbeitgeber von nahezu 8.000 Mitarbeitern, bundesweit rund 80
Niederlassungen und einem Umsatz von 261 Mio. Euro im Jahr 2013
belegt Orizon, laut Lünendonk Liste, Platz neun unter den zehn
führenden Personaldienstleistern in Deutschland. Weitere
Informationen: www.orizon.de

Orizon macht seine Kompetenz allen Jobsuchenden über die Website
http://www.orizon.de/sorgenfrei zugänglich. Interessierte finden hier
ein breites Angebot von Bewerbungsstrategien und Karriereinfos.



Pressekontakt:
Unternehmen: Orizon GmbH Presseabteilung | Großer Burstah 23 |
20457 Hamburg | E-Mail presse(at)orizon.de

Agentur: Accente Communication GmbH | Dr. Jonas Gobert |
T 0611 / 40 80 616 | E-Mail: Jonas.Gobert(at)accente.de


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Datum: 04.12.2014 - 10:39 Uhr
Sprache: Deutsch
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