PresseKat - Zurich drängt auf neue gesetzliche Regelungen für das bestehende bAV-System (FOTO)

Zurich drängt auf neue gesetzliche Regelungen für das bestehende bAV-System (FOTO)

ID: 1144705

(ots) -
Die Zurich Versicherung fordert politisches Umdenken bei den
aktuellen Überlegungen zur Stärkung der betrieblichen
Altersversorgung (bAV) in Deutschland. Die bAV stellt gemeinsam mit
der gesetzlichen Rentenversicherung und der privaten Altersvorsorge
den Dreiklang im Kampf gegen Altersarmut dar. Zur besseren
Durchdringung der bAV im Markt, empfiehlt Zurich als einer der
führenden bAV-Anbieter mit internationaler Erfahrung den politischen
Entscheidungsträgern die Umsetzung folgender Punkte:

- Aufwertung des Rechtsanspruchs auf bAV durch eine aktivere
Informationspflicht des Arbeitgebers. Der Aufwand für die
Arbeitgeber kann durch entsprechend begleitete Musterdruckstücke
bzw. zentrale Informationswebseiten relativ gering gehalten
werden.

- Rechtlich Verankerung des Rechts des Arbeitgebers auf
freiwilliges "Auto-Enrollment" (Einbeziehung der Arbeitnehmer in
Pensionspläne) für Entgeltumwandlung auch für bestehende
Arbeitsverhältnisse.

- Verpflichtung der Arbeitgeber mindestens 50 Prozent der
Ersparnisse aus Entgeltumwandlung der Arbeitnehmer in Form von
firmenfinanzierter Altersversorgung zur Verfügung zu stellen.
Hierüber wäre sichergestellt, dass Entgeltumwandlung sich für
alle Einkommensklassen immer lohnt.

- Stärkung der sozialen Gerechtigkeit im Alter - gerade bei
Geringverdienern. Folglich muss die Eigenvorsorge auch
entsprechende Zusatzanreize bieten. So sollen bAV-Leistungen bis
zu maximal 50 Prozent auf die Grundsicherung angerechnet werden.

- Größere Harmonisierung aller Durchführungswege in Bezug auf die
steuerliche Förderung. In diesem Zusammenhang sollte mindestens
ein ergänzender Förderrahmen in Höhe von 10 Prozent der
Beitragsbemessungsgrenze für firmenfinanzierte bAV im § 3 Nr. 63




Einkommensteuergesetz geschaffen werden.

"Eine grundlegende Reform des derzeitigen bAV-Systems ist nicht
erforderlich. Die bAV bietet bereits heute eine hervorragende Basis.
Das Vorhaben der Regierung darf nicht eine reine Absichtserklärung
bleiben. Es muss jetzt aktiv gehandelt werden, um die bAV im Sinne
der sozialen Marktwirtschaft voranzubringen. Die notwendigen
Investitionen heute werden in jedem Fall geringer sein, als die
potenziellen Kosten der Altersarmut in der Zukunft", so Marcus Nagel,
Vorstand Lebensversicherung der Zurich Gruppe Deutschland. Damit
fasst Nagel die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung "Die Zukunft
der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland" zusammen, die die
Managementberatung Oliver Wyman im Auftrag der Zurich Versicherung
durchgeführt hat. In dem Positionspapier stellt der Versicherer die
Rahmenbedingung der Altersversorgung in Deutschland vor und leitet
Reformvorschläge für das aktuelle System ab - insbesondere unter
Einbezug des Blickes über die Landesgrenzen hinaus.

Die bAV, wie sie bereits heute besteht, bietet noch erhebliches
Potential. Nur rund jeder zweite sozialversicherungspflichtige
Beschäftigte besitzt derzeit eine Betriebsrente. "Die heutige
komplexe Vorsorgelandschaft ist mit hoher Wahrscheinlichkeit einer
der Hauptgründe für die unzureichende Verbreitung der bAV, gerade bei
klein- und mittelständischen Unternehmen", so Nagel. Eine Lösung des
Problems kann daher nicht in der Schaffung weiterer oder anderer
Formen der bAV liegen. Der Zurich Vorstand warnt: "Dieser Lösungsweg
würde geradezu kontraproduktiv wirken, da dieser als
Komplexitätserhöhung wahrgenommen würde."

"Erfahrungen aus dem Ausland legen nah, dass ein entsprechendes -
wie von uns vorgeschlagenes Maßnahmenpaket - eine Durchdringung der
bAV von 70 bis 80 Prozent in der Bevölkerung als realistisch
erscheinen lässt", so Marcus Nagel. "Soziale Marktwirtschaft heißt
auch unternehmerische Verantwortung tragen - auch für die soziale
Absicherung der Arbeitnehmer. In unserem Paket wären die Rechte und
Pflichten gleichberechtigt von allen Beteiligten zu tragen. So
müssten Arbeitgeber zwar die zusätzlich Informationspflicht
sicherstellen, würden im Gegenzug jedoch mit einem einfacheren und
einheitlichen bAV-System gefördert. Zudem stünde den Arbeitgebern ein
Recht auf freiwilliges "Auto-Enrollment" zu, welches auch
tarifvertraglich vereinbart werden könnte", so Nagel. Durch die
obligatorischen Arbeitgeberinformationen würden auch die Arbeitnehmer
aktiver in die Pflicht der Eigenvorsorge eingebunden. "Mit unserem
Vorschlag wollen wir bewirken, dass das Thema Altersvorsorge stärker
ins Bewusstsein der Menschen rückt. Altersarmut ist Gift für den
gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit dem "Auto-Enrollment" würde die
Zahl derer, die nicht über die bAV vorsorgen, deutlich gesenkt. Wobei
es gleichzeitig eine Widerspruchsmöglichkeit für jene gibt, die die
Vorteile der bAV nicht in Anspruch nehmen wollen", erläutert Nagel.

Der Zurich Vorschlag sieht vor, dass der Staat im Wesentlichen
bestehende Förderungen gleichberechtigt - auch in den weniger
komplexen Formen der bAV ermöglicht sowie entsprechende rechtliche
Rahmenbedingungen schafft. In Bezug auf die Anrechnung auf
Grundsicherung, die einen deutlichen Anreiz für die Eigenvorsorge
schaffen würde, sind im Ergebnis sogar Einsparungen im Rentenalter
möglich, da eine verstärkte Vorsorge generell zu einer erhöhten
Versorgung gerade bei Geringverdienern führen kann. "Die bAV muss
einfach sein und sich für den Arbeitnehmer lohnen - die effiziente
Durchdringung wird dann durch die Marktprozesse in Verbindung mit den
Tarifparteien automatisch erfolgen", sagt Marcus Nagel.

Zum Positionspapier "Die Zukunft der betrieblichen
Altersvorsorge": Im Auftrag der Zurich Versicherung hat die
Managementberatung Oliver Wyman die Versorgungssysteme der Länder
Australien, Großbritannien, Niederlande, Schweden und USA untersucht
und daraus Erkenntnisse für Deutschland ausgearbeitet. Das gesamte
Dokument kann kostenfrei unter http://ots.de/w0Kdk heruntergeladen
werden.

Die Zurich Gruppe in Deutschland gehört zur weltweit tätigen
Zurich Insurance Group. Mit Beitragseinnahmen (2013) von über 5,9
Milliarden EUR, Kapitalanlagen von mehr als 31 Milliarden EUR und
rund 5.600 Mitarbeitern zählt Zurich zu den führenden Versicherungen
im Schaden- und Lebensversicherungsgeschäft in Deutschland. Sie
bietet innovative und erstklassige Lösungen zu Versicherungen,
Vorsorge und Risikomanagement aus einer Hand. Individuelle
Kundenorientierung und hohe Beratungsqualität stehen dabei an erster
Stelle. Mehr Informationen unter www.zurich.de.

Oliver Wyman ist eine international führende Managementberatung
mit weltweit 3.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in 25 Ländern.
Das Unternehmen verbindet ausgeprägte Branchenspezialisierung mit
hoher Methodenkompetenz bei Strategieentwicklung, Prozessdesign,
Risikomanagement und Organisationsberatung. Gemeinsam mit Kunden
entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien.
Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse,
IT, Risikostrukturen und Organisationen zu verbessern, Abläufe zu
beschleunigen und Marktchancen optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist
eine hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies (NYSE:
MMC). Weitere Informationen finden Sie unter www.oliverwyman.de.



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