(ots) -
Bundesminister Alexander Dobrindt schlägt Alarm und kündigt für
2015 eine Investitionsoffensive an
Neue Microsoft-Veranstaltungsreihe "Digitales Deutschland" mit
Wolfram Weimer
"Wenn wir nicht aufpassen, dann wird Deutschland eine digitale
Kolonie Amerikas und Chinas", warnte Bundesverkehrs- und
Digitalminister Alexander Dobrindt in Berlin. Im Gespräch mit dem
Verleger Wolfram Weimer warnte er, dass Europa in der globalen
Internet-Revolution nur noch passiver Akteur und kein Gestalter mehr
sei. Die Innovationskraft und Kapitalstärke amerikanischer
Technologie- und Internet-Konzerne sei erdrückend. Europa müsse rasch
seine digitale Infrastruktur erneuern und den Wettbewerb wieder
aufnehmen. "Wir brauchen endlich Gegengewichte zu den digitalen
Riesen", sagte Dobrindt auf der Veranstaltung "Digitales Deutschland"
von Microsoft.
Dobrindt kündigte an, dass die Bundesregierung im kommenden Jahr
mit einer massiven Investitionsoffensive in die digitale
Infrastruktur beginnen werde.
Im Zuge der "Netzallianz Digitales Deutschland" hätten die
innovationswilligen Unternehmen vereinbart, dass die private
Wirtschaft im kommenden Jahr acht Milliarden Euro in den
Breitband-Ausbau investiert. Im Gegenzug werde die Bundesregierung
die Erlöse aus der Versteigerung der Digitalen Dividende II "überall
dort in die Netze investieren, wo es Wirtschaftlichkeitslücken, wo es
weiße Flecken gibt". Dadurch ergebe sich ein
Multi-Milliarden-Programm für den Breitband.Ausbau in Deutschland.
"Wir sorgen dafür, dass 2018 überall in Deutschland 50 Megabit pro
Sekunde zur Verfügung stehen. Wir haben eine Dynamik im
Breitband-Ausbau, die dafür sorgt, dass wir überall die
Digitaloffensive starten können."
Weimer beschrieb den Netzausbau in Deutschland als "abenteuerlich
langsam. Wir bewegen uns im Zeitlupenmodus in die digitale Zukunft."
Der Verleger wies darauf hin, dass in der Schweiz das Internet um
zwei Drittel mehr Geschwindigkeit erziele. "Die durchschnittliche
Geschwindigkeit in Südkorea ist rund drei Mal so hoch wie in
Deutschland. Das ist eine Zumutung." Weimer appellierte im Interesse
der politischen Kultur zudem für eine Offenhaltung der
Meinungsvielfalt. "Die Konzentration im Daten- und Digitalgeschäft
darf nicht dazu führen, dass sich auch unsere Meinungen und
Informationen auf ein Minimum konzentrieren", sagte der Verleger.
"Offene Gesellschaften brauchen offene Meinungsklima. Ãœber
Breitband-Netze sollten Breitband-Debatten geführt werden."
Dobrindt warnt davor, dass man Wachstum und Wohlstand von der
Infrastruktur entkoppeln könne. Der erfolgreiche Sprung in die
Digitalisierung sei nur mit massiven Investitionen in die
Modernisierung zu schaffen. "Big Data wollen einige zum großen
Angstwort erheben. Ich aber bin überzeugt: Es wird kein
Wirtschaftswachstum ohne Datenwachstum geben. Wer das Datenwachstum
vom Wirtschaftswachstum entkoppeln will, der wird unsere Gesellschaft
vom Wohlstand abkoppeln." Dobrindt lehnt es ab, den digitalen
Wettbewerb mit Protektionismus zu führen. "Wir müssen die Märkte
offen halten und den Wettbewerb suchen."
Die Microsoft-Veranstaltungsreihe "Digitales Deutschland" wird
künftig von der Weimer Media Group organisiert und von Wolfram Weimer
moderiert. Sie findet in der neuen Repräsentanz "Unter den Linden 17"
statt. Dort hat Microsoft in historisch exponierter Lage einen
neuartigen Ort der Vernetzung geschaffen. "Wir zeigen damit
persönlich Gesicht mit einem Treffpunkt für Interessierte, Kunden,
Geschäftspartner, Gründer, Politik und Medien mitten in Berlin. Im
historischen Gebäude ist auf vier Etagen ein Ort des offenen Dialogs
entstanden. Berlin ist damit die neue Microsoft-Drehscheibe in
Europa," sagt Henrik Tesch, Microsoft-Direktor für Politik und
gesellschaftliches Engagement sowie Niederlassungsleiter Berlin.
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