(ots) -
Die traditionelle Mediendiskussion beim Treffen der
Auslandskorrespondenten in Lech war geprägt vom Kampf der
Medienkulturen. Die jungen Digitalen von Krautreporter und Dossier
standen dabei den etablierten aus dem Printbereich gegenüber. Am
Podium wurden unterschiedliche Bezahlmodelle diskutiert, mittels
derer Journalismus im 21. Jahrhundert überleben kann.
Am Freitagvormittag stand beim 8. Europäischen Mediengipfel in
Lech die traditionelle Mediendiskussion am Programm. Unter der
Leitung von Astrid Zimmermann, Generalsekretärin des Presseclubs
Concordia, wurde zum Thema "Neue Businessmodelle für alte
journalistische Tugenden" diskutiert. Einleitende Worte steuerte der
Leiter des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft und Professor für
Medienpolitik und Medienökonomie an der Universität Salzburg, Josef
Trappel, bei. Er sieht die etablierten Medienhäuser vor allem deshalb
in der Krise, weil sie nicht - wie andere Unternehmen - in Forschung
und Innovation investieren.
Medien und Wirtschaftlichkeit
Am Podium entwickelte sich im Anschluss daran eine lebhafte
Diskussion zwischen den Vertretern der jungen, selbstorganisierten
Medienprojekte und den Vertretern des etablierten Printsystems.
Florian Skrabal, Chefredakteur von Dossier, und Theresia Enzensberger
vom Projekt Krautreporter fungierten dabei als Repräsentanten der
medialen Zukunft. Ihre Projekte stünden noch am Anfang und man müsse
beobachten, wie sie sich entwickeln. Erfahrungswerte fehlen bislang.
Dass die Unabhängigkeit dieser Medienprojekte auch zu Lasten der
Wirtschaftlichkeit geht, war einer der großen Kritikpunkte. Denn auf
der anderen Seite, in der ungewohnten Rolle des etablierten
Mediensystems, stand etwa Falter Medienressortleiterin Ingrid
Brodnig. Sie brach eine Lanze für den schon so oft totgesagten
Printjournalismus und auch die dort gebotenen fixen
Anstellungsverhältnisse für Journalisten: Noch sind die großen Medien
die, die Themen setzen und den Diskurs bestimmen." Autor und
Ex-Profil-Chefredakteur Christian Seiler pflichtete dem zwar bei,
merkte aber an, dass sich die Arbeitsbedingungen im klassischen
Journalismus rapide verschlechtert hätten: "Eine Seite im Profil ist
heute an Honorar nur mehr 10 bis 15 Prozent dessen wert, was es vor
30 Jahren war." Im Laufe der Diskussion schalteten sich Markus
Spillmann, Chefredaktor NZZ, und Michael Fleischhacker, Chefredakteur
des brandneuen Projekts NZZ.at, ein. Sie stellten einerseits ihren
Versuch, in Österreichs Medienlandschaft online Fuß zu fassen, vor.
Dieser widerlege zugleich Trappels These, die etablierten Medien
würden nicht in Innovation investieren. Ob die Zukunft nun digital
ist oder doch im Print liegt, blieb unbeantwortet. Das werde sich
zeigen.
8. Europäischer Mediengipfel rückt Lech in den Blickpunkt Noch bis
Samstag werden in Lech am Arlberg führende Medienvertreter, Politiker
und Wirtschaftsexperten zum Thema "Wer regiert Europa?" diskutieren.
Alle Hintergründe, die vollständigen Podiumsdiskussionen und
Interviews mit den Teilnehmern werden auf der Event-Homepage
www.mediengipfel.at bereitgestellt. Dort berichten angehende
Journalisten aus Österreich und der Schweiz im Rahmen der
Medienakademie Lech unter der Leitung von NZZ.at-Chefredakteur
Michael Fleischhacker von der Veranstaltung.
Kostenlose Bilder von der Veranstaltung sind unter folgendem Link zum
Download:
http://www.apa-fotoservice.at/admin
User: User_6213
Passwort: qbu09wky
Der Europäische Mediengipfel am Arlberg, der von der
Kommunikationsagentur pro.media kommunikation 2007 initiiert wurde,
wird neben der Lech Zürs Tourismus GmbH vor allem von der Telekom
Austria Group, d. swarovski tourism services gmbh sowie von
Medienpartnern, wie dem Verband der Auslandspresse in Österreich und
Deutschland, ORF, APA - Austria Presse Agentur, news-aktuell, Der
Standard, NZZ-Neue Zürcher Zeitung, Presseclub Concordia und
Vorarlberger Medienhaus, getragen.
Pressekontakt:
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