(ots) - Ukrainischer Gesandter: Halten uns an Waffenruhe
in der Ostukraine
Khymynets weist Vorwürfe zurück, Kiew haben Minsker Abkommen
gebrochen - Bevölkerung stellt sich auf Strom-Knappheit ein
Osnabrück.- Der Gesandte der Ukraine in Deutschland, Vasyl
Khymynets, hat Vorwürfen widersprochen, die Regierungstruppen in der
Ostukraine würden den Minsker Friedensplan brechen. In einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte der Leiter der
ukrainischen Botschaft in Berlin: "Die Ukraine und die OSZE sind die
einzigen, die sich an die Minsker Vereinbarung halten." Der
Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler, hatte in der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" sowohl die Separatisten als auch die
Kiewer Truppen bezichtigt, die Waffenruhe im Osten und damit den
Friedensplan von Minsk zu brechen. Khymynets betonte: "Wir möchten
diesen Konflikt friedlich lösen, aber der Schlüssel dazu liegt in
Moskau." Er wies darauf hin, dass Russland das Minsker Abkommen
ebenfalls unterzeichnet habe. "Deshalb ist Moskau ebenso in der
Pflicht, den Friedensplan umzusetzen und dazu beizutragen, dass wir
zu einer politischen Lösung des Konflikts kommen", sagte er. "Das
Problem ist, dass Moskau sich an diese Vereinbarung nicht hält."
Angesichts der Stromknappheit in der Ukraine lobte der Gesandte
die Selbstdisziplin und Solidarität der Bürger in dieser schwierigen
Lage. Khymynets sagte der NOZ, "die Ukrainer sind bereit, enger
zusammenzurücken und Energie zu sparen, weil sie wissen, dass die
Stromversorgung sonst gefährdet ist." In der Bevölkerung erkenne er
eine große Bereitschaft, den "Gürtel enger zu schnallen", sagte
Khymynets. Die Menschen wüssten, dass nicht die Regierung für die
Situation verantwortlich sei, sondern äußere Faktoren, die den
Konflikt in der Ostukraine befeuerten.
Zu Engpässen kommt es nach Angaben des Energieministeriums unter
anderem wegen des Mangels an Kohle. Khymynets sagte: "Wir haben
derzeit keine Möglichkeit, die Kohle aus der Förderregion im Osten zu
den Kraftwerken zu transportieren." Deshalb suche die Regierung nach
Alternativen, etwa, Kohle aus anderen Ländern zu importieren.
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