(ots) -
Sperrfrist: 06.12.2014 13:00
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Die MDR-Auftragsproduktion für den KiKA über das Schicksal des
13-jährigen syrischen Jungen und seiner Familie wird heute in
Nürnberg in der Kategorie "Kurzfilm" ausgezeichnet.
In der Begründung der Jury heißt es u.a.: "Die Balance aus
verständlicher, journalistischer Berichterstattung, emotionaler Tiefe
und dem Blick auf Augenhöhe für ein junges Publikum gelingt so
vortrefflich, dass dafür der Menschenrechts-Filmpreis 2014 in der
Kategorie 'Kurzfilm' verliehen wird."
Mohamed ist 13 Jahre alt und mit seiner Familie in die Türkei
geflohen. Sie sind vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat Syrien
geflüchtet und leben jetzt in einem Flüchtlingscamp an der
türkisch-syrischen Grenze, in einem kleinen Zelt aus Plastikplanen.
Die Familie leidet unter der Kälte und fehlenden Medikamenten. Viele
Verwandte von Mohamed sind bei der Bombardierung ihres Dorfes
umgekommen; jede Nacht sieht er in seinen Träumen die schrecklichen
Raketenangriffe auf sein Dorf. Damit der Junge die Erlebnisse
verarbeiten kann, muss er darüber reden. Einem syrischen Betreuer
schildert er die Ereignisse und malt sie gleichzeitig auf. Mohamed
will unbedingt wieder in sein Land zurück und dort eine bessere
Zukunft aufbauen.
Dr. Astrid Plenk, Leiterin der für den Film verantwortlichen MDR-
Kinderredaktion: "Wir mussten die Dreharbeiten aufgrund der
schwierigen und gefährlichen Situation vor Ort mehrmals verschieben.
Daher freut es mich besonders, dass dieser Film eine Würdigung
erfährt. Produzent und Regisseur Guido Holz hat die Schrecken von
Krieg und Vertreibung aus der Sicht von Kindern unglaublich
gefühlvoll eingefangen."
"Timeline Film+TV" produzierte den Film im MDR-Auftrag für den
Kinderkanal von ARD und ZDF. Ausgestrahlt wurde er erstmals im KiKA
am 26. Januar 2014 in der Reihe "Schau in meine Welt".
Die Schrecken des Bürgerkrieges in Syrien nehmen seit Ende 2013
immer größere Ausmaße an. Rund 2,2 Millionen Syrer sind bisher in
benachbarte Länder geflohen. Die Hälfte der Flüchtlinge ist
minderjährig; die Meisten von ihnen unter zwölf Jahre alt, wie eine
Untersuchung des UN-Flüchtlingskommissariats UNHCR ergab. Viele
Kinder sind traumatisiert oder durch die Folgen des Krieges
körperlich geschädigt.
Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wird am 6. Dezember zum
neunten Mal in den sechs Kategorien Langfilm, Kurzfilm,
Magazinbeitrag, Filmhochschule, Bildung und Amateuer - jeweils
dotiert mit 2.500 Euro - verliehen. Ãœber 400 Produktionen waren in
diesem Jahr zum Wettbewerb eingereicht worden.
Pressekontakt:
MDR, Hauptabteilung Kommunikation, Margit Parchomenko,
Tel.: (0341) 3 00 64 72, presse(at)mdr.de