• Übergewicht verursacht 27 Mrd. EUR Kosten pro Jahr in Deutschland
• Kosten von Übergewicht übersteigen die direkten Kosten von Alkohol und Tabak deutlich
• Der jährliche volkswirtschaftliche Nutzen von Fitnesstraining liegt bei 0,96 bis 1,92 Mrd. EUR pro Jahr
Die Kosten von Übergewicht in Deutschland, so eine aktuelle Studie der Universität Hamburg, werden unterschätzt. Die üblichen Zahlen seien „hoffnungslos zu gering“ angesetzt. Bislang, so die Ergebnisse, wurden vor allem die Kosten für die bekannten Folgeerkrankungen der Übergewichtigen berücksichtigt: Diabetes, kaputte Gelenke, Herz-Kreislauf-Leiden. Doch andere Folgeerscheinungen wie z. B. Fehlzeiten würden in den bisherigen Ergebnissen nicht berücksichtigt.
Rechne man von den Kosten für Krankengeld über Medikamente, Operationen und Reha bis zur Therapiestunde, die durch Übergewicht verursacht werden, alles zusammen, käme man auf 27 Mrd. EUR im Jahr. Zum Vergleich: Diese Kosten übersteigen die direkten Kosten von Alkohol (10 Mrd. EUR) und Tabak (8 Mrd. EUR) deutlich.
(firmenpresse) - Volkswirtschaftlicher Nutzen körperlicher Aktivität
Bei der Bekämpfung der immensen Kosten, die durch Übergewicht in Deutschland jährlich verursacht werden, kommt der körperlichen Aktivität – insbesondere Fitnesstraining – eine wichtige Rolle zu. Durch regelmäßige körperliche Aktivität kann sich ein vermindertes
Erkrankungsrisiko ergeben, das in der Folge geringere Kosten für Arznei-/Heilmittel, Arztbesuche, weniger und kürzere Krankenhausaufenthalte, geringere Fehlzeiten in Betrieben, etc. bedeutet.
Da bisher noch keine spezifischen Arbeiten zum detaillierten volkswirtschaftlichen Nutzen von Fitnesstraining vorliegen, wird dieser durch Analogieschluss auf vergleichbare, internationale Publikationen hochgerechnet. Demnach liegt der geschätzte jährliche
volkswirtschaftliche Nutzen (Kosteneinsparungen) in Deutschland durch körperliche Aktivität bei ca. 21 Mrd. Euro bzw. ca. 280,- Euro pro Person. Es kann also davon ausgegangen werden, dass durch eine verstärkte körperliche Aktivität eine merkliche finanzielle Entlastung der öffentlichen Gesundheitssysteme realisiert wird.
Volkswirtschaftlicher Nutzen von Fitnesstraining
In besonderem Maße gilt dies für das Training in Fitness-Studios, weshalb die grundsätzlichen Überlegungen zum Nutzen der körperlichen Aktivität hierfür analog angewendet werden können. Denn Training in Fitness-Studios zeichnet sich anders als Training in vielen Spiel-/ Individualsportarten gerade dadurch aus, dass dort das Training relativ exakt dosiert werden kann. Gewünschte gesundheitspositive Trainingseffekte können dadurch gezielt angesteuert werden. Ferner besteht ein hoher Anwendungsgrad von Fitnesstraining.
2013 trainierten in Deutschland ca. 8,55 Mio. Menschen in 7.940 Fitness-Anlagen. Daraus lässt sich ein volkswirtschaftlicher Nutzen des Fitnesstrainings von ca. 0,96 Mrd. EUR bis 1,92 Mrd. EUR pro Jahr ableiten. Wenn es den Fitnesseinrichtungen gelingt, eine nachhaltige Fitnessdienstleistung anzubieten, bei der die Kunden möglichst lebenslang trainieren, werden sich der dargestellte volkswirtschaftliche Nutzen sowie die positiven Effekte auf die Gesundheitsausgaben in Deutschland weiter erhöhen.
Der DSSV wurde im Jahr 1984 gegründet und ist Europas größter Arbeitgeberverband für die Fitness-Wirtschaft. Er vertritt die 7.940 Fitness- und Gesundheits-Anlagen mit 8,55 Millionen Mitgliedern mit einem Umsatzvolumen von ca. 4,5 Milliarden EUR und 200.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Er zählt zu den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, ist Mitglied in der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und über die Arbeitgebervereinigung BusinessEurope in Brüssel auf EU-Ebene vertreten. Der DSSV ist die Vertretung der deutschen Fitness- und Gesundheits-Anlagen und zuständig für alle Regulierungen in den Bereichen Sozial- und Tarifpolitik sowie Berufsbildung. Der DSSV vertritt die gesamte Fitness-Wirtschaft in der Öffentlichkeit, gegenüber politischen Entscheidungsträgern, Verbänden und allen anderen Organisationen und Kammern.
Pressesprecher: Dustin Tusch
tusch(at)dssv.de