Zweisprachigkeit ist vielen Kanadiern eine zweite Haut. In der kanadischen Botschaft in Berlin sind nicht nur die Portraits der Queen und des Ministerpräsidenten auf Englisch und Französisch beschriftet. Im Konferenzraum hängt ein kleines Poster. Dort findet sich das kleine 1x1 wie man durch bedachten Umgang mit unterschiedlichen (Mutter-)Sprachen respektvoll miteinander umgeht. Im Gespräch mit IEC erläutert Thilo Lenz, Referent für Bildung in der Botschaft, die Vorzüge und Möglichkeiten eines Auslandsstudiums im zweisprachigen Kanada.
(firmenpresse) - Frage: Herr Lenz, eine Fremdsprache wirklich tiefgreifend zu erlernen, ist sicherlich ein wichtiges Ziel eines Auslandsstudiums. Kanada bietet dafür wohl ein besonders sensibles Umfeld, oder?
Thilo Lenz: Unbedingt! Multikulturelle Erfahrung ist etwas sehr kanadisches. Zum Beispiel in Toronto, der größten Stadt des Landes, sind 50 % der Bevölkerung außerhalb des Landes geboren. Das moderne Kanada hat zwei Gründungsnationen mit englischer und französischer Muttersprache. Hinzu kommen die First Nations mit ihren alten Kulturen.
Frage: Viele kanadische IEC Partneruniversitäten bieten spezielle Programme zur Geschichte und Kultur der indigenen Völker Kanadas. Ist das nur etwas für Spezialisten?
Thilo Lenz: Nein, das finde ich nicht. Wir ermutigen alle Studierenden, die für ein Auslandssemester oder ein Auslandsstudium nach Kanada kommen, über ihren fachlichen Tellerrand zu schauen. Neben Programmen, welche die Fach- und Sprachkompetenz fördern, bieten sich immer auch Kurse zur Kultur und Geschichte, z. B. der First Nations, an. Umweltthemen haben in Kanada auch einen hohen Stellenwert. Es gibt viele Möglichkeiten, um während eines Studienaufenthalts in Kanada mehr zu lernen als für Credit Points im eigenen Fach notwendig ist. Auch wenn Sie in einer englischsprachigen Provinz studieren, bieten unsere Universitäten hervorragende Sprachkurse, um Französisch zu erlernen. Studieren Sie auf Englisch und suchen Sie sich eine französischsprachige Gastfamilie: Schon lernen Sie doppelt ohne doppelte Anstrengung.
Frage: Welche Vorteile bietet das kanadische Bildungssystem aus deutscher Sicht, wenn man die Qual der Wahl hat zwischen vielen Ländern mit Englisch als Landessprache?
Thilo Lenz: Bildung hat in Kanada einen hohen Stellenwert. Unter den G7-Ländern investiert kein anderes so viel in Bildung wie Kanada. Die Universitäten sind zwar sehr unabhängig, aber es gibt in ganz Kanada hohe Standards, die jeweils von den Provinzen festgelegt werden. Daraus resultiert ein ganz praktischer Vorteil, vor allem im Undergraduate-Bereich: Das Ausbildungsniveau ist an den über 100 kanadischen Hochschulen sehr homogen – und gut! Die Studierenden müssen also primär entscheiden, ob sie lieber in einer Großstadt oder an einer überschaubaren Campus-Universität studieren möchten. Das Studium von Rankings ist bei uns nicht so wesentlich.
Frage: Wie sieht das im Master- und PhD-Bereich aus?
Thilo Lenz: Grundsätzlich ähnlich, aber natürlich gibt es für forschungsorientierte Studierende unterschiedliche Schwerpunkte. Man schaut also, welche Universität sich für die infrage kommende Spezialisierung besonders engagiert. Das ist ähnlich wie in Deutschland. In einem anderen Bereich hat Kanada die Nase sicherlich vorn: Man ist dort sehr kreativ bei lebenslangem Lernen und stark beim MBA. Es ist also nie zu spät, seine berufliche Bildung in Kanada voran zu bringen.
Frage: Wie funktioniert das mit Aufenthaltserlaubnis und Arbeitsgenehmigungen?
Thilo Lenz: Hier ist vieles noch einfacher geworden. Der Reiseverkehr zwischen Deutschland und Kanada ist visafrei. Deutsche Studierende brauchen wie die meisten EU-Bürger für ein Studium unter sechs Monaten auch keine Studiengenehmigung. Wer länger bleiben will, muss eine Studiengenehmigung beantragen. Mit dieser Genehmigung ist unter bestimmten Voraussetzungen auch eine Arbeitserlaubnis verbunden. Da Kanada einen sehr gesunden Arbeitsmarkt hat, ist es gut zu wissen, dass es in der Regel nach dem Abschluss eines Studiums leicht eine anschließende Arbeitserlaubnis gibt. Deshalb ist Kanada ein beliebtes Ziel für Postgraduate-Studierende, die eine internationale Karriere im Blick haben.
Frage: Zum Schluss: Wie sieht es mit den Kosten aus?
Thilo Lenz: Die Studiengebühren sind in Kanada günstiger als an vergleichbaren Universitäten in Ländern, mit denen wir im Bildungswettbewerb stehen wie den USA, Australien oder Neuseeland. Beratung durch Anbieter wie IEC ist ein sehr guter Weg, um einen Überblick über die Finanzierungsmöglichkeiten, z. B. Auslands-BAföG oder anderes, zu bekommen. Bildung in Kanada ist eine gute Investition, die sich langfristig bezahlt macht.
 
Übersicht der von IEC vertretenen kanadischen Universitäten nach Provinzen:
British Columbia
British Columbia Institute of Technology, Burnaby/ Vancouver
Capilano University, Vancouver
Fairleigh Dickinson University in Vancouver
Thompson Rivers University, Kamloops
University of Victoria, Victoria
Vancouver Island University, Nainamo
Manitoba
The University of Winnipeg
Ontario
Carleton University, Ottawa
Trent University, Peterborough
IEC bietet mit seinem kostenlosen Beratungs- und Informationsservice Zugang zu englischsprachigen Studienprogrammen an rd. 100 Universitäten in 18 Ländern rund um den Globus.
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