PresseKat - Globale Automobilzulieferer erreichen Rekordprofitabilität bei steigender Unsicherheit

Globale Automobilzulieferer erreichen Rekordprofitabilität bei steigender Unsicherheit

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(ots) -

- Studie von Roland Berger und Lazard: Durchschnittliche
EBIT-Marge der Automobilzulieferer 2014 voraussichtlich auf
Rekordniveau von 7,5 Prozent
- 2015 verlangsamt sich Wachstum, Volatilität und Unsicherheit der
Märkte nehmen zu
- Strukturwandel durch Verschiebung globaler Nachfrage,
Verlagerung von Produktions- und Entwicklungsstandorten nach
Asien sowie neuer Technologien
- Zulieferer sollten auf Effizienzsteigerungspotenziale
fokussieren, gleichzeitig ihre Flexibilität entlang der
Wertschöpfungskette beibehalten und ihre Strategie
kontinuierlich an die neuen Marktanforderungen anpassen

Der globale Zulieferermarkt erlebt Hochkonjunktur: 2014 wird die
durchschnittliche EBIT-Marge der Branche ein Allzeithoch von ca. 7,5
Prozent erreichen. Vor allem das Geschäft in den Bereichen
Antriebsstrang und Reifen mit EBIT-Margen von 8 Prozent und mehr ist
besonders profitabel. Doch nach der sehr guten Entwicklung der
vergangenen Jahre dürfte sich das Marktwachstum der
Zuliefererindustrie in den kommenden zwei Jahren abschwächen, die
Unsicherheit auf den internationalen Märkten hingegen zunehmen. Das
ist das Ergebnis der neuen "Global Automotive Supplier Study 2014",
einer Analyse, die Roland Berger Strategy Consultants und die
Investment Bank Lazard gemeinsam vorlegen. Trotzdem wächst der
globale Markt für Fahrzeugkomponenten bis 2020 voraussichtlich auf
rund 800 Milliarden Euro an - dies entspricht einer Steigerung des
Marktvolumens um 125 Milliarden Euro gegenüber heute.

Dabei werden sich die Marktanteile innerhalb der
Zuliefererindustrie zukünftig sehr wahrscheinlich anders verteilen,
denn die Branche erlebt gerade einen starken Strukturwandel - die
Verschiebung von globaler Nachfrage, Entwicklungs- und
Produktionsstandorten nach Asien sowie neue Technologie sorgen für




Umbruch. Darauf müssen sich Zulieferunternehmen einstellen, wenn sie
Potenziale hieraus nutzen und Risiken eliminieren wollen, raten die
Experten.

Zuliefererprofitabilität auf Rekordniveau

"Nach einem hervorragenden Jahr 2013 werden die internationalen
Automobilzulieferer auch dieses Jahr voraussichtlich eine EBIT-Marge
von rund 7,5 Prozent erzielen. So wird auch 2014 zu einem Rekordjahr
für die Branche", erläutert Felix Mogge, Partner von Roland Berger
Strategy Consultants. Haupttreiber dieses Wachstums sind die
steigende Automobilproduktion sowie die hohe Kapazitätsauslastung der
Zulieferer.

Doch trotz guter Konjunktur schneiden die Firmen unterschiedlich
ab - je nach Region, Unternehmensgröße, Produktschwerpunkt und
Geschäftsmodell. So sind Zulieferer aus der NAFTA-Region zurzeit um
ca. einen Prozentpunkt profitabler als ihre europäischen
Wettbewerber. Große, global agierende Zulieferer erreichen sehr hohe
EBIT-Margen von ca. 8 Prozent, mit denen kleinere Firmen nicht
Schritt halten können. Deutliche Unterschiede zeichnen sich auch
zwischen den Produktsegmenten ab. So erreichen die Zulieferer in den
Bereichen Antriebsstrang und Reifen zurzeit die höchste
Profitabilität von ca. 8 Prozent und mehr. Demgegenüber fällt das
Interieurgeschäft mit einer EBIT-Marge von nur 5 bis 6 Prozent
deutlich ab.

"Wichtig ist vor allem die Innovation über alle Produktsegmente
hinweg", erklärt Roland Berger-Partner Marcus Berret. "Zulieferer mit
innovativen Produkten können Margen realisieren, die im Schnitt 2
Prozentpunkte höher sind als bei prozessorientierten Lieferanten."
Doch es geht nicht nur um die Profitabilität der Firmen: "Neben der
operativen Performance haben viele Unternehmen auch ihre Liquiditäts-
und Finanzlage deutlich verbessert und sind nun stabiler aufgestellt
als noch 2007", meint Christof Söndermann, Director bei Lazard.

Steigende Unsicherheit setzt Profitabilität unter Druck

Die Volatilität der Märkte wird jedoch im kommenden Jahr das
internationale Wachstum der Automobilindustrie bremsen. So dürfte die
Zahl der verkauften Pkws in Europa auf relativ niedrigem Niveau
verharren und in den NAFTA-Ländern eher moderat zunehmen. Länder wie
Japan müssen sogar mit einem Rückgang der Verkaufszahlen rechnen.
Potenzielles Wachstum könnte es - nach schwierigen Jahren 2013 und
2014 - in Märkten wie Indien, Brasilien oder Russland geben, doch
auch hier überwiegt das Risiko einer weiteren Stagnation. Wichtigster
Wachstumsmotor für die Industrie ist weiterhin China: In den nächsten
zwei Jahren dürfte der chinesische Automobilmarkt um weitere 6 bis 8
Prozentpunkte pro Jahr zulegen.

Die schwächere Nachfrage auf dem Automobilmarkt setzt so die
Automobilhersteller (OEMs) wieder stärker unter Druck: Fallende
Preise in vielen Märkten, steigende Produktionskosten und
-komplexität führen zu niedrigeren Gewinnmargen. Darauf haben viele
Automobilkonzerne mit Einsparprogrammen reagiert. Diese Sparmaßnahmen
belasten wiederum die Zuliefererindustrie. "Wir rechnen damit, dass
die Zuliefererbranche 2015 und 2016 nicht mehr so stark wachsen wird
wie in den vergangenen Jahren", sagt Berger-Experte Mogge. "Doch
obwohl die Profitabilität nachlassen wird, werden die Gewinnmargen
auch 2015 voraussichtlich auf einem guten Niveau bleiben."

Strukturwandel verlangt neue Strategien

Die gesamte Automobilbranche befindet sich im Umbruch. Die
Kfz-Nachfrage verschiebt sich immer stärker nach Asien, die OEMs
verlagern zunehmend ihre Entwicklungszentren nach China und ihre
Produktion in neue Märkte jenseits der BRIC-Staaten. Hinzu kommen
verstärkt Übernahmen von europäischen Automobilzulieferern durch
Investoren aus den Schwellenländern sowie neue technologische
Entwicklungen etwa bei Antrieb, Fahrerassistenz und Konnektivität.
All das sorgt für neue Wettbewerbsstrukturen und eine Umverteilung
der Gewinnanteile unter den Zulieferern.

Obwohl das Margenniveau der Gesamtindustrie auch nächstes Jahr gut
sein wird, steigt das Risiko für einzelne Firmen, dass ihre
Gewinnmargen schrumpfen. "Unternehmen sollten sich auf dieses neue
Szenario entsprechend vorbereiten", rät Roland Berger-Partner Marcus
Berret. "Kurzfristig sollten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ganz
oben auf der CEO-Agenda für 2015 stehen. Dabei sollten aber die
Zulieferer ihre Flexibilität nicht verlieren. Intelligente
Verbesserungen der Effizienz sind hier gefragt." Dies bedeutet vor
allem Maßnahmen, die Produkt- und Produktionskosten reduzieren. Die
gesamte Wertschöpfungskette - von Forschung und Entwicklung über die
Produktion bis hin zu Support-Funktionen im Unternehmen - sollte
jedoch flexibel bleiben.

Zugleich sollten sich Unternehmen auf den Wandel der Branche
vorbereiten, um Chancen besser zu nutzen und Risiken zu minimieren.
"Die Zulieferer sollten ihre Strategien kontinuierlich überdenken und
häufiger und präziser als bisher nachjustieren, um dem volatileren
Umfeld Rechnung zu tragen", sagt Dr. Eric Fellhauer, Co-Head von
Lazard Deutschland. Das gilt zunächst für die gesamte
Konzernausrichtung, um sich durch Innovations-, Technologie- oder
Prozessexzellenz Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Ebenso wichtig
ist es aber, passende Produkt-, Kunden- und Regionalstrategien zu
entwickeln, um nachhaltig überdurchschnittliches Wachstums- und
Margenpotenzial zu realisieren.

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Ländern ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten
erfolgreich aktiv. Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an
zentralen Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen
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rund 220 Partnern.

Lazard ist eine der weltweit führenden Financial Advisory und
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Lazard Beratung in den Bereichen M&A, Strategie, Restrukturierung und
Kapitalstruktur, Kapitalerhöhung und Corporate Finance sowie Asset
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