(ots) - Zum Jahresbeginn 2005 wurden Arbeitslosenhilfe
und Sozialhilfe zur Grundsicherung für Arbeitsuchende zusammengelegt.
Die Arbeitslosigkeit sank seitdem erheblich. Während im
Jahresdurchschnitt 2005 noch 4,9 Millionen Menschen arbeitslos waren,
liegt die Zahl heute bei 2,9 Millionen. Dazu hat die Reform in großem
Ausmaß beigetragen. "Das Prinzip des Förderns und Forderns
funktioniert", erklärt Heinrich Alt, Mitglied im Vorstand der
Bundesagentur für Arbeit (BA). "Früher wurden viele Menschen in der
Sozialhilfe nur verwaltet. Noch nie wurde so ernsthaft und spürbar
mit den Menschen an ihren Integrationschancen gearbeitet. Dabei geht
es auch um das Bewusstsein, gebraucht zu werden und etwas leisten zu
können", betont Alt. Der Start der Grundsicherung war allerdings
hektisch. Es gab deutlich mehr Arbeitslosengeld-II-Empfänger als
erwartet, und anfängliche Softwareprobleme verursachten hohe
Zusatzaufwände. Dass es trotzdem gelungen ist, pünktlich zum Start
das Geld auszuzahlen und dann auch bald die Arbeitslosigkeit in der
Grundsicherung zu verringern, war für alle Beteiligten ein Kraftakt.
Die BA will die Menschen noch zielgerichteter dabei unterstützen,
einen Arbeitsplatz zu finden. Alt: "Dafür müssen die gesetzlichen
Regeln einfacher und klarer werden. Die gute Idee der Grundsicherung
war, anders als in der alten Sozialhilfe, eine angemessene Pauschale
zu zahlen. Damit war die Erwartung verbunden, dass sich der Großteil
der Kolleginnen und Kollegen in den Jobcentern mit der
Integrationsarbeit beschäftigen können. Die heutige Realität sieht
anders aus. Um die Betreuung und Vermittlung weiter zu stärken,
müssen wir den Verwaltungsaufwand reduzieren. Ein erster Schritt zum
Bürokratieabbau ist die Verlängerung der Bewilligungszeiträume von
sechs auf zwölf Monate." Zehn Jahre Grundsicherung in Zahlen Die
Grundsicherung startete mit 6,8 Millionen Personen im
Jahresdurchschnitt 2005 und hatte ihren Höchststand mit 7,2 Millionen
Menschen im Jahr 2007. Heute sind es 6,1 Millionen. In dieser Zahl
sind auch Kinder enthalten. Betrachtet man die erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten, reduzierte sich die Zahl von rund fünf
Millionen im Jahresdurchschnitt 2005 bis heute um rund 600.000 auf
4,4 Millionen. Bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten werden
auch Personen mitgezählt, die dem Arbeitsmarkt aktuell nicht zur
Verfügung stehen, beispielsweise weil sie Kinder unter drei Jahren
betreuen oder Angehörige pflegen. Auch die Zahl der arbeitslosen
Leistungsbezieher in der Grundsicherung ging deutlich zurück. So
waren dies im Jahr 2005 im Jahresdurchschnitt knapp 2,8 Millionen
Personen. Ihre Zahl hat sich auf aktuell 1,9 Millionen verringert.
Ein Blick in die unterschiedlichen Altersklassen zeigt, dass die
Arbeitslosigkeit vor allem bei jungen Leuten erheblich abgebaut
werden konnte. Mit Einführung der Hartz-IV-Gesetze im Jahr 2005
bezogen gut 300.000 junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren
Leistung nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II). Bis Oktober dieses
Jahres ging diese Zahl auf rund 150.000 zurück. Noch besser ist die
Entwicklung bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren. Hier
startete das SGB II mit knapp 76.000 jungen Männern und Frauen. Im
Oktober 2014 liegt die Zahl derer bei 33.000. Besondere
Herausforderung bleibt die Integration älterer Leistungsempfänger in
der Grundsicherung. Im Jahr 2005 zählt die Gruppe der 50- bis
65-Jährigen 600.000 Personen. Heute liegt diese Zahl um 12.000 Frauen
und Männer niedriger. Besser ist die Entwicklung bei denjenigen im
Alter von 50 bis 55 Jahren. Hier begann die Grundsicherung mit
328.000 Personen. Heute sind das 57.000 Betroffene weniger. Ein
weiteres großes Thema ist der Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit im
SGB II. Im Jahr 2007 waren davon 1,4 Millionen Menschen betroffen
(erst ab 2007 liegen hier Daten vor, die auch die von den
zugelassenen kommunalen Trägern betreuten Grundsicherungsempfänger
enthalten). Bis heute hat sich dieser Wert um knapp 500.000 auf gut
900.000 Personen verringert.
Daten zu arbeitslosen Leistungsempfängern in der Grundsicherung
für Bund, Länder und Kreise: http://statistik.arbeitsagentur.de/Stati
scher-Content/Bestand-Alo-SGBII-nach-ausgewaehlten-Merkmalen-Zeitreih
e.xlsx
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
Folgen Sie der Bundesagentur für Arbeit auf Twitter:
www.twitter.com/bundesagentur
Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse(at)arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487