PresseKat - "Die Welt braucht beim Klimaschutz mehr Tatkraft und Phantasie". BUND-Vorsitzender Weiger

"Die Welt braucht beim Klimaschutz mehr Tatkraft und Phantasie". BUND-Vorsitzender Weiger richtet Appell an Staatengemeinschaft und fordert von Bundesregierung zusätzliche Maßnahmen

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(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) forderte von der Bundesregierung und von der
internationalen Staatengemeinschaft mehr Phantasie und mehr Tatkraft
beim Klimaschutz. Worauf es gegenwärtig hinauslaufe, werde der
Problemlage nicht gerecht, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger
beim Klimagipfel in Lima zu Beginn der abschließenden
Verhandlungsrunde. Die Klimadiplomatie bewege sich derzeit in die
falsche Richtung, mit Trippelschritten sei die Klimaerwärmung nicht
zu stoppen. Ein wirksames und die Erderwärmung ausreichend
beschränkendes globales Klimaschutzabkommen, das im kommenden Jahr in
Paris unterschriftsreif sein müsse, sei noch lange nicht in trockenen
Tüchern, sagte Weiger.

Mit der heutigen Ankündigung, die Bundesregierung stelle
Entwicklungsländern 50 Millionen Euro zusätzlich für Maßnahmen zur
Anpassung an den Klimawandel bereit, befinde sich
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zwar auf einem guten Weg.
Sie müsse sich jedoch hier in Lima auch dafür einsetzen, dass das
künftige Abkommen überhaupt Maßnahmen zur Anpassung an den
Klimawandel beinhalte. Einmalige Zahlungen an den Klimafonds der
Vereinten Nationen seien zwar richtig - es müsse jedoch
sichergestellt werden, dass die vom Klimawandel besonders betroffenen
Länder regelmäßig und zuverlässig Hilfen erhielten.

Der BUND begrüßte die von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks
in ihrer Rede auf dem Klimagipfel gemachte Aussage, das neue
Klimaschutzabkommen solle rechtlich verbindliche Zusagen enthalten.
"Die Staatengemeinschaft muss ein Klimaschutzabkommen beschließen,
das mehr ist als ein Sammelsurium von Ankündigungen", so Weiger. "Wir
fordern von der Bundesregierung, dass sie den Ausstieg aus den
fossilen Energieträgern nicht auf die lange Bank schiebt, sondern
sich für einen schnellen Abschied von Kohle, Öl und Gas einsetzt."





Dies sei auch der Grund, warum der BUND an seiner Kritik am
"Klimaschutzpaket 2020", das vor einer Woche in Deutschland
beschlossen worden war, festhalte. "Effektiver Klimaschutz heißt auch
bei uns, schneller aus fossilen Energien auszusteigen", sagte Weiger.
"Das gilt nicht nur für die Kohle, es fehlen auch wirksame Maßnahmen
zur Verringerung der Treibhausgase im Verkehr, beispielsweise
Tempolimits oder auch die Abschaffung klimaschädlicher Privilegien
für energieintensive Industrien", so Weiger. Im Agrarsektor seien
wegen des Widerstandes der Agrarindustrie ebenfalls Möglichkeiten zur
Treibhausgasreduzierung ungenutzt geblieben, zum Beispiel durch
Vermeidung eines zu hohen Düngemitteleinsatzes.

"Die Weltgemeinschaft und auch Deutschland brauchen dringend mehr
politische Phantasie und Tatkraft. Fehlt beides, wird der Klimawandel
unumkehrbar. Die Folgen einer halbherzigen Klimapolitik treffen schon
heute die Bevölkerungen in armen Weltregionen des globalen Südens,
aber auch zunehmend die Staaten der nördlichen Hemisphäre. Lima muss
ein neues Welt-Klimaschutz-Abkommen unterschriftsreif auf den Tisch
der UN legen. Ein Abkommen, das der Aufgabe zur Eindämmung der
Treibhausgase gerecht wird, das Chancen und Kosten gerecht auf die
Staaten verteilt und das die Verursacher der hohen CO2-Emissionen in
die Pflicht nimmt", sagte Weiger.

Weitere Informationen zur Weltklimakonferenz in Lima (COP20):
www.bund.net/cop20



Pressekontakt:
Ann Kathrin Schneider, BUND-Expertin für internationalen Klimaschutz
(bis 13.12. in Lima), mobil 0051-987560925 bzw. Rüdiger Rosenthal,
BUND-Pressesprecher, Tel. (0 30) 2 75 86-425/-489, mobil
0051-952310820, presse(at)bund.net, www.bund.net


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Datum: 10.12.2014 - 15:06 Uhr
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Lima/Berlin



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Umwelttechnologien



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