(ots) - Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)
zeigt im vierten Quartal 2014 einen deutlichen Anstieg. Mit 28,9
Punkten, einem Plus von 4,7 Punkten gegenüber dem Vorquartal, hat
der Index ein Allzeithoch erreicht. Dieser Anstieg ist ausschließlich
auf eine weiter verbesserte Einschätzung der Finanzierungssituation
zurückzuführen: Der entsprechende Teilindikator hat um 10,0 Punkte
(auf 50,8 Punkte) zugelegt. Rückläufig bleibt auf der anderen Seite
auch in diesem Quartal die Finanzierungserwartung (minus 0,6 auf nun
7,0 Punkte). Diese gegenläufige Bewegung war bereits in den
vergangenen zwei Quartalen zu beobachten.
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle, umfragebasierte Analyse von
JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die
den Deutschen Immobilienfinanzierungsindex gemeinsam vierteljährlich
erheben.
Angesichts der gegenwärtig angespannten gesamtwirtschaftlichen
Situation ist das Rekordniveau beachtlich. Ursachen für die
Widerstandskraft des DIFI sind die weiterhin sehr expansive
Geldpolitik und der - insbesondere für deutsche Banken - in Summe
positiv ausgefallene Stresstest. Die weiterhin günstigen
Refinanzierungsbedingungen spiegeln sich in den positiven
Experteneinschätzungen wider
Finanzierungssituation: Zugewinne für alle Nutzungsarten
Erfreulich ist, dass die Verbesserung der Finanzierungssituation
sich über alle Nutzungsarten hinweg zeigt. Die betreffenden
Indikatoren für Büro, Einzelhandel und Logistik erreichen dabei neue
Höchstniveaus. Über 50 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden
Experten schätzen die Finanzierungsbedingungen in den vergangenen
sechs Monaten in diesen Segmenten als verbessert ein. Darüber hinaus
ist auch der Saldo aus Finanzierungssituation und
Finanzierungserwartung für alle Nutzungsarten angestiegen.
Leichte Marktwertanstiege und moderate Zinsentwicklung in den
nächsten zwei Jahren erwartet
Mit der derzeitigen und zukünftigen Marktwert- und Zinsentwicklung
am deutschen Markt für gewerbliche Immobilien hat sich die in diesem
Quartal gestellte Sonderfrage befasst. Als bedeutendsten
Bestimmungsfaktor der aktuellen Marktwertentwicklung sehen knapp 70
Prozent der Experten das verengte Spektrum alternativer
Kapitalanlagemöglichkeiten. Auf niedrige Finanzierungszinsen,
Bevölkerungs- und Kaufkraftzuwächse oder optimistische Erwartungen
entfielen insgesamt 25 Prozent der Antworten. 6 Prozent der
Teilnehmer nennen sonstige Gründe, etwa ein hohes Maß an Liquidität
infolge expansiver geldpolitischer Maßnahmen. Auch für das kommende
Jahr werden für die sieben größten Städte in allen Segmenten
tendenziell steigende Marktwerte erwartet, allen voran bei Büro- und
Wohnimmobilien. Für alle Segmente gehen weniger als 10 Prozent der
Experten von sinkenden Marktwerten aus.
Des Weiteren wurden die Umfrageteilnehmer zu Ihren Erwartungen
bezüglich der Niveaus relevanter Zinsindikatoren gewerblicher
Immobilienfinanzierungen Ende 2015 und Ende 2016 befragt. Demnach
sind die befragten Experten der Auffassung, dass die Zinsen langsam
und moderat über die nächsten zwei Jahre ansteigen werden. Das
generelle Niedrigzinsumfeld bleibt aber weiterhin erhalten.
Pressekontakt:
Dorothea Koch, Tel. 069 2003 1007, dorothea.koch(at)eu.jll.com