TÜV NORD-Statistik: "Mangelschere" öffnete sich auch 2013 immer weiter
(pressrelations) -
Einerseits hatte jedes vierte Auto, das zur Hauptuntersuchung bei TÜV NORD vorgefahren wurde, erhebliche Mängel und musste repariert werden, ehe eine neu TÜV-Plakette geklebt werden konnte. Das waren mit insgesamt 25,8 Prozent wesentlich mehr als im Jahr zuvor. Andererseits stieg aber auch die Zahl derjenigen Fahrzeuge, bei denen gar keine Mängel konstatiert wurden, auf erfreuliche 61,8 Prozent. Damit hat sich die "Mangelschere" auch im vergangenen Jahr wieder weiter geöffnet. Das ist das Ergebnis der statistischen Aufarbeitung der Hauptuntersuchungen, die an den mehr als 200 TÜV-STATIONEN und in über 10.000 Partnerwerkstätten durchgeführt worden sind.
Allerdings ist der Anstieg der Fahrzeuge mit erheblichen Mängel von 20,1 auf 25,8 Prozent in einem Jahr nur bedingt auf den schlechteren Zustand der Autos zurückzuführen. Vielmehr wird bei den Hauptuntersuchungen seit dem 1. Juli 2012 nach neuen gesetzlichen Vorgaben des Bundesverkehrsministeriums gearbeitet, die eine veränderte und vereinheitlichte Mängeleinstufung mit sich brachte, und bei der einige vormals geringe Mängel jetzt als erhebliche Mängel eingestuft werden. Damit ist auch der Rückgang der Zahl der geringen Mängel von 21,7 auf 12,3 Prozent zu erklären.
Die positive Entwicklung ist auf jeden Fall feststellbar: Die Zahl der Autos, die ohne jeden Mangel zur Hauptuntersuchung gefahren wurden, stieg kontinuierlich von 2010 bis heute von 55,1 auf 61,8 Prozent an. Allein im letzten Jahr waren das 3,7 Prozent mehr "Mängelfreie".
Die negative Entwicklung: Nicht nur die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln, sondern auch die verkehrsunsicheren, also solche mit schwersten, unmittelbar verkehrsgefährdenden Mängeln, stieg (wenn auch auf niedrigen Niveau) im Vergleich zum Vorjahr erheblich an: von 0,05 auf 0,08 Prozent.
Die Entwicklung der Zahlen sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht erläutert Dr. Robert Plank, TÜV NORD-Geschäftsführer: "Die Hersteller bauen gute Autos, die auch nach vielen Jahren noch ohne Mängel auf unseren Straßen unterwegs sein könnten. Leider kümmern sich aber zahlreiche Autofahrer nicht genug um die Wartung und die Pflege ihres Fahrzeuges. Sie lassen aus Bequemlichkeit oder aus Kostengründen regelmäßige Termine zur Inspektion oder Instandhaltung verstreichen und checken ihr Auto auch nicht selbst vor Fahrtantritt. Dann können schnell Mängel auftreten. Wer sich ein wenig um sein Auto kümmert und es in einer Fachwerkstatt warten lässt, kann der TÜV-Hauptuntersuchung gelassen entgegen sehen."
Auch die Mängelgruppen deuten darauf hin, dass viele Autofahrer sich nicht um den sicheren Zustand ihres Fahrzeugs kümmern. Die Mängelgruppe "Licht, Elektrik" liegt in der Statistik weit vorne - und das, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Oftmals werden sogar mehrere Beleuchtungsmängel an einem Fahrzeug entdeckt. Aber: Die Mängelquote in diesem Bereich ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Von 35,8 auf 30,7 Prozent. Eventuell ist dies eine Folge der neuen schwerwiegenderen Einstufung von Beleuchtungsmängeln, die früher als geringe, aktuell aber als erhebliche Mängel gewertet werden. Ein Grund für den Autofahrer mehr Augenmerk auf das Thema "Licht am Auto" zu legen. Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die im Oktober auch vom TÜV durchgeführt wird, zeigt sicher auch ihre Wirkung.
Insgesamt ergibt sich in der Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen "Licht, Elektrik", "Bremsen", "Umweltbelastung" und "Achsen, Räder, Reifen".
Je älter die Fahrzeuge beim TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Die aktuellen Zahlen bei TÜV NORD: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 9,4 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es schon 15,4 Prozent und so geht es weiter bis zu den Elfjährigen, von denen 35,3 Prozent zur Reparatur in die Werkstatt müssen.
Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als verschleiß- und damit mängelursächlich anzusehen ist, liegt jetzt bei den Dreijährigen bei 49.825 km und bei den Elfjährigen bei 138.534 Kilometern auf dem Tacho.
Als Auto mit den geringsten Mängeln im TÜV-Report 2014 wird der Opel Meriva geführt, der somit zum Gewinner der "Goldenen Plakette" wird, die alljährlich vom TÜV vergeben wird.
Den TÜV-Report, der typspezifisch Fahrzeugmängel dezidiert auflistet und damit zu einem gefragten Ratgeber beim Gebrauchtwagenkauf wird, gibt es an jeder TÜV-STATION und im Zeitschriftenhandel. Er kostet 4,50 ?.
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