(ots) - Die EU-Kommission lässt ihr umstrittenes Vorhaben
einer weiteren Marktöffnung bei den Bodenverkehrsdiensten der
Flughäfen fallen. Dazu erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph
Beisel:
"Jahrelang schwebte das Damoklesschwert einer weiteren
Marktöffnung über den Bodenverkehrsdiensten der Flughäfen und ihren
Mitarbeitern. Die neuen EU-Kommissare ziehen nun endlich einen
Schlussstrich unter die überflüssigen und sozial unverträglichen
Liberalisierungspläne ihrer Vorgänger. Das ist eine sehr gute
Nachricht für die Bodenverkehrsdienste der deutschen Flughäfen. Wir
danken mit großer Erleichterung der Juncker-Kommission für diesen
beherzten und konsequenten Schritt."
Die Bodenverkehrsdienste umfassen Leistungen wie das Be- und
Entladen oder die Betankung und Enteisung der Flugzeuge. In dem sehr
arbeitsintensiven Geschäft entfallen rund 70 Prozent der Kosten auf
die Löhne der Mitarbeiter. "Hätte die EU-Kommission hier noch mehr
Konkurrenz verordnet, als es ohnehin schon gibt, wäre das
zwangsläufig zulasten der sozialen Standards gegangen", sagte Beisel.
"Die deutschen Flughäfen begrüßen einen fairen Wettbewerb, bei dem es
um die Qualität der Prozesse geht - einen Wettbewerb der niedrigsten
Lohnkosten lehnen wir entschieden ab", so Beisel weiter.
Der Flughafenverband ADV hatte sich von Anfang an gegen die
Liberalisierungspläne der EU-Kommission stark gemacht. Neben den
sozialen Konsequenzen einer weiteren Marktöffnung kritisierte die ADV
vor allem die Benachteiligung der flughafeneigenen
Bodenverkehrsdienste gegenüber ihren Konkurrenten, zum Beispiel bei
der Beauftragung von Subunternehmern.
Die Entscheidung, das BVD-Dossier zurückzuziehen, geht aus dem
Arbeitsprogramm der EU-Kommission für das Jahr 2015 hervor. Das
Papier ist für den 17. Dezember 2014 zur Veröffentlichung vorgesehen.
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