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Südsudan: Gesundheitssystem muss ins Zentrum der humanitären Hilfe gestellt werden / Neuer CARE-Bericht zum Jahrestag des Konfliktbeginns

ID: 1148218

(ots) - In einem heute veröffentlichten Bericht fordert die
Hilfsorganisation CARE, die Stärkung des Gesundheitssystems im
Südsudan stärker in den Fokus der Nothilfe zu rücken. Nur so könnten
in akuten Krisen wie derzeit Menschenleben gerettet und langfristig
die Ursachen der hohen Krankheits- und Sterblichkeitsraten im Land
bekämpft werden.

"Krankheit, Hunger und die Folgen von Vertreibung sind in armen
Ländern eine häufigere Todesursache als Kampfhandlungen. Der Südsudan
ist da nicht anders", berichtet CARE-Generalsekretär Karl-Otto
Zentel, der selbst vor wenigen Wochen im Südsudan war. "Einfache
Maßnahmen wie Nahrungsergänzungsprogramme, die Betreuung von
Schwangeren und Neugeborenen sowie die Ausbildung von Gemeinderäten
in Gesundheitsfragen können dabei helfen, die Gesundheitsversorgung
nachhaltig zu stärken."

Südsudans Gesundheitsstatistiken waren schon vor Beginn der Krise,
die sich am 15. Dezember jährt, alarmierend: Jede siebte Mutter
stirbt während der Schwangerschaft oder bei der Geburt, nur 4,8
Prozent der Frauen erhalten pränatale medizinische Betreuung und 80
Prozent bringen ihr Kind zuhause auf die Welt. Für geschätzt elf
Millionen Einwohner gibt es gerade einmal 37 Krankenhäuser.

Im vergangenen Jahr retteten Hilfsorganisationen wie CARE inmitten
der andauernden Kämpfe und unter schwierigsten Bedingungen tausende
Menschenleben. Sie haben Kinder geimpft, Latrinen gebaut,
Nahrungsergänzung und medizinische Unterstützung bereitgestellt,
Mütter vor der Geburt betreut, Wasser gesäubert sowie Nahrung und
Saatgut verteilt.

"Doch die aktuelle Finanzierung von humanitärer Hilfe im Südsudan
ist eher kurzfristig und investiert zu wenig in die Zukunft", mahnt
Zentel. "Wir könnten wesentlich mehr aufbauen, wenn die Gelder für
Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit flexibler miteinander




kombiniert würden. Investitionen in das lokale Gesundheitssystem
kämen dann auch den kommenden Generationen des Landes zu gute."

Hintergrund:

Seit dem Ausbruch der Gewalt im Dezember 2013 im jüngsten Staat
der Welt wurden etwa 1,9 Millionen Menschen aus ihren Häusern und
Gemeinden vertrieben. Etwa 474.000 Menschen sind auf der Flucht vor
Gewalt und Hunger in die Nachbarländer Äthiopien, Kenia, Uganda und
den Sudan geflohen. CARE stellt neben Nahrung auch Wasser, sanitäre
Anlagen, Hygieneartikel und Unterstützung zum Erhalt der
Lebensgrundlagen bereit. Die seit 1993 im Land tätige
Hilfsorganisation unterstützt außerdem über 40
Gesundheitseinrichtungen in Jonglei und Unity, den beiden am
stärksten von den Kämpfen betroffenen Staaten.

Der Bericht "Critical Diagnosis: The Case for Placing South
Sudan's Healthcare System at the Heart of the Humanitarian Response"
kann unter www.care.de heruntergeladen werden. Gerne stellen wir
Ihnen Interviewpartner in Bonn und vor Ort sowie Fotomaterial zur
Verfügung.

Bitte unterstützen Sie die CARE-Nothilfe im Südsudan und weltweit
mit Ihrer Spende:

CARE Deutschland-Luxemburg e.V.

Sparkasse KölnBonn Konto: 4 40 40 | BLZ: 370 50 198 IBAN: DE93
3705 0198 0000 0440 40 BIC: COLSDE33 www.care.de/spenden



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke(at)care.de


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Datum: 12.12.2014 - 12:55 Uhr
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