ZEISS schließt Geschäftsjahr 2012/13 erfolgreich ab
(pressrelations) - Umsatz erreicht neuen Höchststand
- Erneut deutliches Wachstum der Bereiche Industrial Metrology und Medical Technology
- Ergebnis durch weiterhin hohe Zukunftsaufwendungen und Rückgang im Bereich Semiconductor Manufacturing Technology beeinflusst
- Investitionskurs konsequent fortgesetzt
- ZEISS erhöht Aufwendungen für Forschung und Entwicklung weiter
- Ãœber 400 neue Stellen in Deutschland geschaffen
STUTTGART, 12.12.2013.
ZEISS hat das Geschäftsjahr 2012/13 (Bilanz- stichtag: 30. September 2013) mit einem neuen Umsatzhöchststand erfolgreich abgeschlossen. Der Konzern hat sich in teilweise schwierigem konjunkturellem Umfeld in einigen Sparten gut entwickelt und erzielte 4,190 Milliarden Euro Umsatz (Vorjahr: 4,163 Milliarden) und ein Ergebnis (EBIT) von 335 Millionen Euro (Vorjahr: 420 Millionen).
Die für ZEISS relevanten Marktsegmente entwickelten sich im Geschäftsjahr 2012/13 unterschiedlich. Insgesamt war die Marktsituation angespannt: Während der Markt für Medizintechnik leicht gewachsen ist, blieben die Märkte für Mikroskopie, für industrielle Messtechnik und für Brillengläser stabil. Die Nachfrage im Markt für Lithografiesysteme ging in der ersten Geschäfts- jahreshälfte gegenüber dem Vorjahr weiter zurück, zog aber in der zweiten Hälfte des Geschäfts- jahres wieder an. "Wir haben im Geschäftsjahr 2012/13 unsere Ziele erreicht und teilweise übertreffen können. ZEISS hat sich gut entwickelt, und das, obwohl das wirtschaftliche Umfeld herausfordernd und die Konjunktur zu Beginn des Jahres schwach war", sagte Dr. Michael Kaschke, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG. "Wir haben auch keine Abstriche an unserem mehrjährigen Investitionsprogramm - dem größten der Unternehmensgeschichte - gemacht, sondern es konsequent fortgesetzt."
Die Entwicklung des Konzerns basiert auf dem hohen Engagement der Mitarbeiter, die der Konzern dafür am Unternehmenserfolg beteiligt. Die tariflich bezahlten Mitarbeiter in Deutschland, die in der Regel über keine erfolgsabhängigen, variablen Vergütungsanteile verfügen, erhalten je nach Betriebszugehörigkeit und Beschäftigungs- verhältnis eine Erfolgsbeteiligung von über 1.000 Euro (brutto). An den ausländischen Standorten gibt es entsprechende länderspezifische Modelle.
ZEISS wächst in allen Wirtschaftsregionen
ZEISS erzielt 81 Prozent des Umsatzes mit Direktgeschäften (Vorjahr: 79 Prozent) und rund 19 Prozent mit Kooperationspartnern (Vorjahr: 21 Prozent). 85 Prozent des Direktumsatzes erzielte ZEISS außerhalb Deutschlands (Vorjahr: 85 Prozent). Besonders stark legte ZEISS dabei in den sich dynamisch entwickelnden Volkswirt- schaften wie China, Indien oder Lateinamerika zu. Hier verbuchte der Konzern ein Umsatzwachstum von elf Prozent.
In der Region Asien/Pazifik (APAC) stieg der Umsatz von ZEISS im Geschäftsjahr 2012/13 währungsbereinigt um sechs Prozent auf 796 Millionen Euro (Vorjahr: 782 Millionen).
In der Region Americas erreichte der Umsatz 1,127 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,086 Milliarden). Das entspricht einem währungsbereinigten Zuwachs von fünf Prozent.
Ein währungsbereinigtes Umsatzplus von zwei Prozent erzielte ZEISS im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Der Umsatz lag bei 1,452 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,426 Milliarden). Davon erzielte der Konzern 512 Millionen in Deutschland - das entspricht einem Wachstum von fünf Prozent (Vorjahr: 487 Millionen).
Der Umsatz des Geschäfts mit Kooperations- partnern war im Geschäftsjahr 2012/13 rückläufig und lag mit 815 Millionen Euro sechs Prozent unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 869 Millionen). Diese Entwicklung ist vor allem auf die besonders zu Beginn des Geschäftsjahrs verhaltene Ent- wicklung im Markt für Halbleiterfertigungstechnik des Unternehmensbereichs Semiconductor Manufacturing Technology zurückzuführen.
Investitions- und Modernisierungskurs fortgesetzt
Im Geschäftsjahr 2012/13 setzte ZEISS seinen Kurs fort und investierte weiter in den Ausbau seiner weltweiten Standorte. Insgesamt beliefen sich die Investitionen in Sachanlagen auf 245 Millionen Euro (Vorjahr: 289 Millionen). Die Abschreibungen beliefen sich auf 141 Millionen Euro (Vorjahr: 135 Millionen). In Deutschland hat ZEISS die in den Vorjahren begonnene Modernisierung der Standorte fortgesetzt. In Oberkochen nahm der Konzern den neuen Gebäudekomplex für den hier ansässigen Teil des Unternehmensbereichs Medical Technology in Betrieb - ebenso die neuen Produktionsräume, die für den Unternehmensbereich Semiconductor Manufacturing Technology entstanden sind. Des Weiteren wurde ein Standortlogistikzentrum in Oberkochen fertiggestellt. Insgesamt wurden damit allein in Oberkochen in den vergangenen drei Jahren knapp 100.000 Quadratmeter zusätzliche Fertigungs- und Büroflächen geschaffen.
Gezielte Akquisition von Zukunftstechnologie
ZEISS ergänzte sein Portfolio im Geschäftsjahr 2012/13 auch durch gezielte Zukäufe: Eine wichtige Investition in Zukunftstechnologie war die Übernahme von Xradia, Inc., Pleasanton (USA). Xradia ist Hersteller von 3D-Röntgenmikroskopen. ZEISS ergänzt durch diese Akquisition sein Mikroskopiegeschäft und wird der wachsenden Nachfrage nach multimodalen mikroskopischen Abbildungsverfahren gerecht. Röntgenmikroskope ergänzen das Portfolio von ZEISS, das bereits Licht- und Elektronenmikroskope umfasst. Damit bietet ZEISS jetzt technologieübergreifende Anwendungslösungen für die Material- und Biowissenschaften.
Mit der Akquisition der HGV Vosseler GmbH Co. KG, Öhringen (Hohenlohekreis), einem Anbieter von 3D-Inline-Messlösungen, stärkte der Konzern seine Position als Lösungsanbieter für die Automobilindustrie. ZEISS erweiterte damit sein Angebot im Bereich der Prozesskontrolle und -inspektion in der Karosseriefertigung.
Zudem übernahm ZEISS 60 Prozent an der KLEO Halbleitertechnik GmbH, Tettnang. Das Unternehmen ist auf Optoelektronik, parallelisierte Datenverarbeitung und Präzisionsmaschinenbau spezialisiert. Die Beteiligung ist für ZEISS eine Investition in die Zukunftstechnologie des Laser- Direktschreibeverfahrens für Fertigungsprozesse in der Elektronikfertigung.
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erneut erhöht
Für seine Forschungs- und Entwicklungs- aktivitäten wendete ZEISS im Geschäftsjahr 2012/13 411 Millionen Euro auf. Das entspricht rund zehn Prozent des Umsatzes. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte der Konzern diese Ausgaben um fünf Prozent (Vorjahr: 390 Millionen, neun Prozent des Umsatzes).
In den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen des Konzerns arbeiten 2.685 Mitarbeiter - das entspricht rund elf Prozent der Belegschaft - an neuen Lösungen und Technologien für die optische Industrie (Vorjahr: 2.474 Mitarbeiter, zehn Prozent). Bei der Entwicklung neuer Technologien und Lösungen arbeitet ZEISS in einem globalen Netzwerk mit namhaften Hochschulen und Forschungsinstituten zusammen.
Weltweit hielt die ZEISS Gruppe zum Bilanzstichtag 5.863 Patente. Im Geschäftsjahr 2012/13 reichte der Konzern 421 Erfindungen für Patent-Erstanmeldungen ein (Vorjahr: 396).
Ãœber 400 neue Stellen in Deutschland geschaffen
Zum Bilanzstichtag arbeiteten weltweit 24.623 Mitarbeiter für ZEISS, das entspricht einem leichten Anstieg um rund ein Prozent gegenüber dem Vorjahr (30.9.2012: 24.326 Mitarbeiter). In Deutschland schuf ZEISS im Geschäftsjahr 2012/13 über 400 neue Stellen. Die Zahl der Mitarbeiter an den deutschen Standorten stieg auf 10.804 (Vorjahr: 10.389). Zu den neuen Stellen zählen im Inland auch die Übernahmen in ein direktes Arbeitsverhältnis von rund 250 Personen, die zuvor im Rahmen einer Arbeitnehmer- überlassung im Unternehmen beschäftigt waren. Zum Bilanzstichtag beschäftigte ZEISS in Deutschland rund 470 Auszubildende (Vorjahr: rund 450).
Solide Finanzlage
Der Konzernumsatz ist im Geschäftsjahr 2012/13 im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 4,190 Milliarden Euro leicht gestiegen. Bereinigt um Währungseffekte betrug der Anstieg zwei Prozent.
Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) lag zum Geschäftsjahresschluss bei 335 Millionen Euro (Vorjahr: 420 Millionen). Die anhaltend hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung - vor allem im Unternehmensbereich Semiconductor Manufacturing Technology - sowie die Investitionen in die Modernisierung der Produktionsanlagen und der Infrastruktur sowie Währungseffekte haben die EBIT-Entwicklung beeinflusst. Bereinigt um Währungseffekte lag das EBIT bei 351 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern betrug 285 Millionen Euro (Vorjahr: 335 Millionen). Das Konzernergebnis belief sich auf 193 Millionen Euro (Vorjahr: 250 Millionen).
Der Free Cashflow verbesserte sich in der zweiten Geschäftsjahreshälfte deutlich und erreichte 258 Millionen Euro (Vorjahr: 332 Millionen).
Die Bruttoliquidität betrug zum Geschäfts- jahresende 681 Millionen Euro (30.9.2012: 762 Millionen). Die Nettoliquidität erreichte 211 Millionen Euro und lag wegen der hohen Investitionen und der getätigten Akquisitionen rund 160 Millionen unter dem Vorjahreswert (30.9.2012: 373 Millionen). Thomas Spitzenpfeil, Finanzvorstand der Carl Zeiss AG, betonte:
"Wir sind stolz darauf, dass wir solche Investitionen und Akquisitionen aus eigener Kraft stemmen können - unsere Finanzlage ist weiterhin äußerst solide."
Das Eigenkapital stieg um 17 Millionen Euro auf 1,23 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,21 Milliarden). Die Eigenkapitalquote lag bei 25 Prozent (Vorjahr: 26 Prozent).
Entwicklung der Unternehmensbereiche im Geschäftsjahr 2012/13
Der Unternehmensbereich Semiconductor Manufacturing Technology (Halbleitertechnik) sah sich im abgelaufenen Geschäftsjahr - besonders zu Beginn der Berichtsperiode - weiterhin einem rückläufigen Markt gegenüber und erzielte einen Umsatz von 934 Millionen Euro. Das sind drei Prozent weniger als im Vorjahr (Vorjahr: 967 Millionen), wobei in der zweiten Hälfte der Berichtsperiode eine leichte Belebung zu verzeichnen war. Die größte Herausforderung für den Unternehmensbereich Semiconductor Manufacturing Technology ist die Entwicklung der Extreme-Ultra-Violet(EUV)-Lithografie, der Zukunftstechnologie für die Mikrochipproduktion, hin zum stabilen Serieneinsatz. Die Einführung der EUV-Technologie für die Mikrochip-Serienfertigung wird für das Jahr 2015/16 erwartet.
Der Unternehmensbereich Industrial Metrology (Industrielle Messtechnik) verbuchte im Geschäftsjahr 2012/13 ein Umsatzplus von sieben Prozent. Der Umsatz erreichte 528 Millionen Euro (Vorjahr: 495 Millionen). Besonders erfolgreich verlief das Geschäft in China und in Nordamerika. In Europa und im Inland entwickelte sich der Bereich stabil. Unverändert hoch war die Nachfrage nach Serviceleistungen.
629 Millionen Euro Umsatz erzielte der Unternehmensbereich Microscopy (Mikroskopie) im Geschäftsjahr 2012/13. Damit liegt der Umsatz drei Prozent unter dem Vorjahreswert (Vorjahr:
650 Millionen). Grund dafür war vor allem die verhaltene Investitionstätigkeit der öffentlichen Hand - besonders in den USA und in weiten Teilen Europas. In den sich dynamisch entwickelnden Volkswirtschaften ist der Unternehmensbereich dagegen weiter spürbar gewachsen und gewann Marktanteile hinzu. Um die Abhängigkeit von öffentlichen Budgets kontinuierlich zu reduzieren, setzt der Bereich auf den Ausbau des Geschäfts mit Mikroskop- systemen für industrielle Anwendungen.
Ein Umsatzplus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielte der Unternehmensbereich Medical Technology (Medizintechnik). Der Umsatz stieg erstmals über eine Milliarde Euro auf 1,032 Milliarden Euro (Vorjahr: 984 Millionen). Damit wurde dieser Unternehmensbereich zum aktuell umsatzstärksten der ZEISS Gruppe. Der Bereich ist in allen Wirtschaftsregionen gewachsen. Das Geschäft der Geschäftsbereiche Surgical Ophthalmology (Augenheilkunde) und Microsurgery (Mikrochirurgie) hat sich weiter positiv entwickelt. Besonders stark gewachsen ist das Geschäft mit Intraokularlinsen. Aufgrund unterschiedlicher Konsolidierungskreise weichen die Werte von den veröffentlichten Zahlen der Carl Zeiss Meditec AG ab.
Der Umsatz des Unternehmensbereichs Vision Care (Augenoptik) lag mit 841 Millionen Euro - trotz des schwierigen Marktumfelds und der Aufgabe von weniger margenattraktiven Geschäften - nur leicht unter dem Niveau des Vorjahrs (Vorjahr: 860 Millionen). Der Bereich verzeichnete aber eine deutliche Ertrags- steigerung. Die in den Vorjahren begonnene Restrukturierung und die Modernisierung des weltweiten Produktions- und Distributions- netzwerks zeigten damit deutlich Wirkung und führten bei konsequenter Weiterführung im Geschäftsjahr 2012/13 zu erheblichen Ergebnis- und Cashflowbeiträgen des Unternehmens- bereichs für die ZEISS Gruppe.
Die Geschäftsbereiche Camera Lenses (Photoobjektive), Sports Optics und Planetariums (Planetarien) erzielten im Geschäftsjahr 2012/13 zusammen einen Umsatz von 195 Millionen Euro. Das entspricht einem Wachstum von knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr (Vorjahr: 178 Millionen).
ZEISS blickt zuversichtlich in die Zukunft
Für das Geschäftsjahr 2013/14 geht ZEISS von einer weiterhin stabilen Entwicklung des Konzerns aus. "Wir haben in den vergangenen beiden Jahren gezeigt, dass wir auch bei einem rückläufigen Markt für unsere Semiconductor Manufacturing Technology Sparte in der gesamten ZEISS Gruppe dennoch wachsen können", betonte Kaschke. "Für das Geschäftsjahr 2013/14 gehen wir bei weitgehend unverändertem wirtschaftlichem Umfeld von einer leichten Verbesserung unserer Umsatz- und Ertragssituation aus. Wir sind zuversichtlich, dass sich unser zukunftsorientiertes, starkes Portfolio und unsere Investitionsanstrengungen der vergangenen Jahre auszahlen werden."
Der optimistischere Ausblick beruht auf den Fortschritten der 2011 gestarteten strategischen Weiterentwicklung des Konzerns, die bereits positiv zum Konzernergebnis beiträgt. "Wir werden auch künftig konsequent daran arbeiten, die Leistungsfähigkeit von ZEISS weiter zu erhöhen", sagte Kaschke. "Das strategische Programm ?Carl Zeiss Agenda 2016? ist dafür die Basis."
Mit dem Programm arbeitet der Konzern kontinuierlich daran, ZEISS noch moderner, globaler und dynamischer zu machen.
Jörg Nitschke
Konzernpressesprecher
Carl Zeiss AG
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ZEISS ist international führend in Optik und Opto- elektronik. Die über 24.000 Mitarbeiter des Konzerns erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2012/13 einen Umsatz von rund 4,2 Milliarden Euro. Sitz des 1846 in Jena gegründeten Unternehmens ist Oberkochen. ZEISS trägt seit mehr als 160 Jahren zum technologischen Fortschritt bei. Der Konzern entwickelt und fertigt Lösungen für die Halbleiter-, Automobil- und Maschinen- bauindustrie, die biomedizinische Forschung, die Medizintechnik sowie Brillengläser, Foto-/Filmobjektive, Ferngläser und Planetarien. In über 40 Ländern der Welt ist ZEISS präsent mit mehr als 40 Produktions- und rund 50 Service- und Vertriebsstandorten sowie mehr als 20 Forschungs- und Entwicklungsstandorten. Die Carl Zeiss AG ist zu 100 Prozent im Besitz der Carl-Zeiss-Stiftung.
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