Logistik-Indikator im vierten Quartal 2013: Logistikkonjunktur in Deutschland gewinnt weiter an Schwung - Logistiker blicken mit Sorgen auf Frankreich und Spanien
(pressrelations) -
- Die deutsche Logistikwirtschaft geht mit viel Schwung aus dem Jahr
- Das Bild einer krĂ€ftigen Logistikkonjunktur stĂŒtzt sich dabei auf ein breites Fundament in der Befragung
- Die AufwÀrtsentwicklung wird sich auch zu Beginn des neuen Jahres fortsetzen
- Logistikdienstleister haben abermals merklich optimistischere Auftrags- und GeschÀftseinschÀtzung
- Auch bei Logistikanwendern haben sich die Expansionssignale verstÀrkt
- Zur konjunkturellen Entwicklung im ĂŒbrigen Euroraum zeigen sich Befragte skeptisch, insbesondere fĂŒr Frankreich und Spanien.
Die deutsche Logistikwirtschaft geht mit viel Schwung aus dem Jahr. Dies zeigen die Ergebnisse der jĂŒngsten Erhebung (Novemberbefragung) zum Logistik-Indikator, den das Institut fĂŒr Weltwirtschaft (IfW) im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) ermittelt. Der Gesamtklimawert hat zum vierten Mal in Folge beschleunigt zugelegt (Anstieg um 10,3 auf 132,4 Indexpunkte). Damit hat die Logistikstimmung in Deutschland den halben Weg von der neutralen 100er-Marke bis zum bisherigen Höchststand vom FrĂŒhjahr 2007 zurĂŒckgelegt.
KrÀftige Logistikkonjunktur ist das vorherrschende Bild
Besonders ausgeprĂ€gt war die Klimaverbesserung auf Seiten der Logistikdienstleister, die fast drei Viertel zum Gesamtanstieg beitrugen. Nachdem im bisherigen Jahresverlauf die Erwartungen auf 12-Monatsfrist der LageeinschĂ€tzung vorauseilten, konnte der Lageindikator gegenĂŒber der Erwartungskomponente wieder etwas aufholen (Lageverbesserung um 12,2 auf 127,2 gegenĂŒber einem Erwartungsplus von 8,3 auf 137,7). Insgesamt stĂŒtzt sich damit das Bild einer krĂ€ftigen Logistikkonjunktur auf ein breites Fundament der Befragungsmatrix. Das gilt fĂŒr die Lage- und ErwartungseinschĂ€tzung auf beiden Marktseiten. "FĂŒr 2014 kann wohl von einer weiteren Zunahme der UmsĂ€tze zwischen einem und drei Prozent ausgegangen werden", prognostiziert Prof. Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der BVL, mit Blick auf das Ergebnis der aktuellen Erhebung.
Kurzfristige GeschĂ€ftstendenz fĂŒr das kommende Quartal: AufwĂ€rtsentwicklung setzt sich fort
Ausweislich der Befragung zur Kurzfristtendenz wird sich die AufwÀrtsentwicklung auch zu Beginn des neuen Jahres fortsetzen: "Per Saldo rechnen 33 Prozent der befragten Logistikdienstleister und jeder zehnte befragte Logistiker aus Industrie und Handel mit einer weiteren Verbesserung der GeschÀftslage in den nÀchsten drei Monaten", betont IfW-Forscher Dr. Stefan Kooths, der die Berechnung des Logistik-Indikators betreut.
Logistikdienstleister: GĂŒnstigere LageeinschĂ€tzung, Erwartungen weiter im AufwĂ€rtstrend, höhere Investitionsbereitschaft
Auf Seiten der Logistikdienstleister fuĂt die wieder deutlich gĂŒnstigere LageeinschĂ€tzung (Anstieg um 18,5 auf 127,8 ZĂ€hler) nach dem DĂ€mpfer im Vorquartal auf einer Verbesserung in allen Teilfragen. Insbesondere drehten nunmehr auch die KapazitĂ€tsauslastung sowie die grenzĂŒberschreitenden AuftragseingĂ€nge deutlich in den expansiven Bereich. Die Erwartungen auf Frist der nĂ€chsten 12 Monate setzten ihren in diesem Jahr zu verzeichnenden AufwĂ€rtstrend fort (Verbesserung um 10,7 auf 139,2 Punkte). Die abermals merklich optimistischere Auftrags- und GeschĂ€ftseinschĂ€tzung geht mit einer deutlich höheren Investitionsbereitschaft einher, wĂ€hrend die BeschĂ€ftigungsabsichten vergleichsweise verhalten bleiben.
Logistikanwender: Expansionssignale verstĂ€rkt, gröĂere Bereitschaft zum KapazitĂ€tsausbau
Auch bei den konjunkturell weniger volatilen Logistikanwendern in Industrie und Handel haben sich die Expansionssignale verstĂ€rkt, wobei sich die Lage- und ZukunftseinschĂ€tzungen im Gleichschritt um 6 auf 126,6 bzw. 136,2 Indexpunkte verbessern konnten. Die LageeinschĂ€tzung der Anwender bestĂ€tigt tendenziell die Angaben der Anbieter, auch wenn der Swing bei der im Markt verfĂŒgbaren LogistikkapazitĂ€t weniger ausgeprĂ€gt ist als die VerĂ€nderung der KapazitĂ€tsauslastung auf der Anbieterseite. Mit den erwarteten höheren Logistikbedarfen auf Sicht der nĂ€chsten 12 Monate geht auch auf der Anwenderseite eine gröĂere Bereitschaft zum KapazitĂ€tsausbau einher, wobei sich hier die Bereitschaft zur Aufstockung der Sach- und PersonalkapazitĂ€ten in etwa die Waage halten.
Sonderthema "konjunkturelle Entwicklung im ĂŒbrigen Euroraum": Befragte zeigen sich skeptisch
Zum Sonderthema: In Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung im ĂŒbrigen Euroraum zeigen sich die Befragten beider Marktseiten gleichermaĂen skeptisch. 73 Prozent der Logistikdienstleister und 68 Prozent der Logistikanwender spĂŒren in ihren Unternehmen noch kein Anziehen der dortigen Konjunktur. "Vor allem Frankreich und Spanien bleiben aus Sicht der Befragten die Sorgenkinder fĂŒr die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch fĂŒr die mögliche Ausweitung grenzĂŒberschreitender Logistikleistungen. Dass von diesen LĂ€ndern in naher Zukunft auch wieder positive Konjunkturimpulse ausgehen könnten, vermuten nur wenige, wobei die Zuversicht bei den Anwendern etwas gröĂer ist als bei den Anbietern", betont IfW-Forscher Kooths. Der Befund eines schwachen auĂenwirtschaftlichen Logistik-Umfeldes im Eurogebiet bestĂ€tigt die gesamtwirtschaftliche EinschĂ€tzung des IfW, wonach auch im nĂ€chsten Jahr allenfalls mit einer schwachen konjunkturellen AufwĂ€rtsentwicklung vor allem im mediterranen ĂŒbrigen Euroraum zu rechnen ist.
Ansprechpartner:
Dr. Stefan Kooths
Prognosezentrum
Institut fĂŒr Weltwirtschaft
Tel. +49 (30) 2067 9664 (BĂŒro Berlin)
Tel. +49 (431) 8814579 (BĂŒro Kiel)
stefan.kooths(at)ifw-kiel.de
Ulrike GrĂŒnrockKern
Presse- und Ăffentlichkeitsarbeit
Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.
Tel. 0421 17 38 421
Gruenrock-Kern(at)bvl.de
Der Logistik-Indikator wird vom Institut fĂŒr Weltwirtschaft (IfW) an der UniversitĂ€t Kiel fĂŒr die Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) berechnet. KonstruktionsgemÀà kann der Indikator Werte zwischen 0 und 200 annehmen, wobei ein Wert von 100 eine konjunkturelle Normalsituation kennzeichnet (befriedigende und stabile GeschĂ€fts- und Auftragslage mit normaler KapazitĂ€tsauslastung).
Diese Kommentierung fuĂt auf der bislang absehbaren Entwicklung der erhobenen Befragungskomponenten. Die Verdichtung zu den vorgestellten Gesamt- und Teilindikatoren ist auf der bisherigen Datengrundlage nur als erste Rechnung möglich. Das dem Indikatorkonzept zugrunde liegende Fragedesign zielt bei quartalsbezogenen Angaben auf eine EinschĂ€tzung der jahreszeitlich ĂŒblichen (um saisonale Effekte bereinigten) Werte ab. Gleichwohl ist nicht auszuschlieĂen, dass sich im Antwortverhalten noch Saisoneffekte niederschlagen. Diese können zukĂŒnftig (nach lĂ€ngerer Laufzeit des Indikators) statistisch herausgerechnet werden. DarĂŒber hinaus sind zukĂŒnftig auch Untersuchungen zu den zeitlichen Vorlaufeigenschaften sowohl zur sektoralen als auch zur gesamtwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung möglich. Diese werden vom IfW durchgefĂŒhrt, sobald die dazu notwendige Datengrundlage erreicht ist.
Dr. Stefan Kooths
Prognosezentrum
Institut fĂŒr Weltwirtschaft
Tel. +49 (30) 2067 9664 (BĂŒro Berlin)
Tel. +49 (431) 8814579 (BĂŒro Kiel)
stefan.kooths(at)ifw-kiel.de
Ulrike GrĂŒnrockKern
Presse- und Ăffentlichkeitsarbeit
Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.
Tel. 0421 17 38 421
Gruenrock-Kern(at)bvl.de