(ots) - Das Massaker in der Schule in Peshawar kommt nicht
aus dem Nichts: Pakistans radikalislamische Talibanmilizen schalten
und walten seit Langem nach Lust und Laune. Sie haben gelernt, dass
sie mit Terroranschlägen und Einschüchterung der Regierung in
Islamabad ihren Willen aufzwingen können.
Keine Regierung seit 2001 hat es gewagt, den Taliban die Stirn zu
bieten. Ihr politischer Einfluss ist so groß, dass ihnen
Premierminister Nawaz Sharif im Wahlkampf Friedensverhandlungen
versprach. Die Gespräche scheiterten dann an den Forderungen der
Taliban und am Widerstand der Streitkräfte.
Die Terrorkampagne forderte seit 2001 mehr als 50 000
Menschenleben am Indus und es dürfte kein Zufall sein, dass die
fanatischen Extremisten eine vom Militär betriebene Schule für ihren
Anschlag wählten. Nach Jahren erfolgreicher Terrorisierung des
Landes, der Behörden und der Polizei sind die Taliban überzeugt, dass
Pakistans Militärs nicht die Nerven besitzen, sich ihnen zu
widersetzen.
Nach dem barbarischen Angriff auf die Kinder seiner Offiziere in
Peshawar muss Pakistans Militärchef Raheel Sharif zeigen, welchen
Kurs er künftig fährt. Denn das Massaker wird den Armee-internen
Streit über Bekämpfung oder Arrangement mit den Extremisten neu
entfachen. Die Erfahrung der letzten 15 Jahre lässt befürchten, dass
der Terror der Taliban in Pakistan wieder einmal die Oberhand behält.
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