(ots) - Deutscher Industrie- und Handelskammertag
rechnet 2014 mit Rückgang der Russlandexporte um 20 Prozent
"Unternehmen leiden unter dramatisch sinkender Kaufkraft der
Russen" - Auch für 2015 trübe Aussichten
Osnabrück.- Der Deutsche Industrie-und Handelskammertag (DIHK)
rechnet für 2014 mit einem Rückgang der deutschen Exporte nach
Russland um 20 Prozent. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung"(Mittwoch) erklärte Außenwirtschaftschef Volker Treier,
deutsche Unternehmen litten unter der "dramatisch sinkenden
Kaufkraft" der Russen. Dazu trübten sich die Geschäftsaussichten in
Russland im nächsten Jahr weiter ein. Investitionen gingen weiter
zurück, betonte Treier. "Deutsche Autofabriken sind bereits seit
einigen Wochen auf Kurzarbeit geschaltet oder entlassen Mitarbeiter",
beschrieb er die Situation. Die Sanktionen gegen Russland wirkten als
Katalysator dieser Entwicklung, die sich allerdings bereits zuvor
abgezeichnet hätte. Noch steigen nach seinen Angaben vor allem bei
Konsum- und Gebrauchsgütern die Umsätze, weil russische Bürger ihr
Geld noch ausgäben, bevor es weiter an Wert verliere. "Diese
Entwicklung wird jedoch befristet sein, bis Ersparnisse aufgebraucht
sind", warnte Treier. Zudem sänken die Erlöse deutscher Firmen in
Russland, weil sie umgerechnet in Euro nur noch die Hälfte dessen
wert seien, was sie vor Jahresfrist einbrachten. Mit Blick auf die
wirtschaftliche Stabilität Russlands warnte der DIHK davor, dass das
Land zunehmend seine Reserven verbrauche. Devisen würden nicht in dem
Maße ins Land zurück fließen wie in der Vergangenheit. Auch zur
Finanzierung des Haushalts sei wegen des Preisrutsches bei Erdöl ein
Rückgriff auf die Reserven nötig.
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