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Sonntag, 25. Januar 2015, 19.30 Uhr
Terra X
Stonehenge - Das verborgene Reich
Es ist eine der faszinierendsten Kultstätten Europas. Vor etwa 5000
Jahren begann der Bau dieses rätselhaften Steinkreises von Stonehenge
in der Hochebene von Salisbury. Er umschließt einen heiligen Ort,
doch die Bedeutung der Kultanlage ist bis heute umstritten. War es
eine Sternwarte, ein überdimensionales Kalenderblatt, eine Pilger-
und Heilstätte, ein steinzeitliches Lourdes oder gar ein Mahnmal für
die Toten? Da seine Erbauer noch keine Schrift kannten, ranken sich
bis heute unzählige Mutmaßungen und Theorien um Sinn und Zweck des
Monuments.
Mehr als 2000 Jahre Bauzeit sowie die Tatsache, dass mehr als die
Hälfte der tonnenschweren Steine aus einem rund 40 Kilometer nördlich
gelegenen Steinbruch herbeigeschafft wurde, lassen keinen Zweifel
daran, dass es sich um eines der bedeutungsvollsten Denkmäler der
europäischen Vorgeschichte handelt. Keine andere Megalithanlage in
Europa schlug die Menschen so in ihren Bann. Stonehenge gilt als
einer der spannendsten Grabungsorte der Welt.
Was war seine Bestimmung? Wer waren die Erbauer, die die riesigen
Gesteinsblöcke im Kreis aufstellten? Heute weiß man nicht nur, dass
die Anlage in mehreren Phasen errichtet wurde, sondern auch, dass
Stonehenge viel mehr war als nur der weltberühmte Kreis der
steinernen Riesen.
Er ist das Zentrum einer rituellen Landschaft, umgeben von hunderten
Grabhügeln.
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen interdisziplinären
Forschungsarbeit.
"Terra X" begleitet seit vier Jahren das wohl revolutionärste und
aufwändigste Forschungsprojekt der vergangenen Jahrzehnte. Mithilfe
von Metalldetektoren, Bodenradar, elektromagnetischen Sensoren und
Lasern lüftet es die Geheimnisse im Untergrund rund um Stonehenge.
Ohne zu graben dringen österreichische und englische Wissenschaftler
bis tief in die Jahrtausende alte Geschichte vor. Sie untersuchten
eine Fläche von zwölf Quadratkilometern bis zu einer Tiefe von drei
Metern. Dabei entdeckt das internationale Team unter Leitung von
Prof. Wolfgang Neubauer und Prof. Vincent Gaffney ein versunkenes
Monument nach dem anderen.
Die Ergebnisse bestätigen, dass Stonehenge keine isolierte Anlage am
Rande der Salisbury-Ebene war, sondern "das Zentrum verstreuter
ritueller Monumente, die im Lauf der Zeit immer mehr erweitert
wurden", so Gaffney. Hunderte im Boden verborgene archäologische
Strukturen und 17 bisher unbekannte Monumente haben die
internationalen Wissenschaftler nach Jahrtausenden digital und
virtuell wieder sichtbar gemacht.
Erstmals lässt sich nachvollziehen, wie wechselnde Kulturen denselben
Ort auf immer neue Weise genutzt, ihm jeweils einen neuen Sinn
verliehen haben. Der Steinkreis war umgeben von hunderten Gräbern und
Tempeln - das zeigen unter anderem die Ergebnisse der virtuellen
Archäologie, die "Terra X" dokumentiert.
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