(ots) -
Donnerstag, 18. Dezember 2014, 22.15 Uhr
maybrit illner
Thema:
Kinder, Täter, Politik - wie schmutzig ist der Fall Edathy?
Die Gäste:
Karl Lauterbach (SPD), stellvertretender Fraktionsvorsitzender im
Bundestag
Stephan Mayer (CSU), MdB, Mitglied des Unions-Fraktionsvorstand,
Vorsitzender der Arbeitsgruppe Innen, Rechtsanwalt
Julia von Weiler, Vorstand "Innocence in Danger e.V." -
internationales Netzwerk gegen sexuellen Missbrauch, insbesondere die
Verbreitung von Kinderpornographie im und über das Internet
Ulf Erdmann Ziegler, Publizist und Psychologe
Oliver Schröm, Leiter des Ressorts "Investigative Recherche" beim
Wochenmagazin Stern sowie Vorsitzender der Journalistenvereinigung
Netzwerk Recherche
Ein "Spektakel" droht am Donnerstag vor der Bundespressekonferenz und
im Bundestagsausschuss - so sehen dies zumindest viele
Sozialdemokraten. Es geht um die Affäre Sebastian Edathy, um den
ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten, den bis vor einem Jahr noch
hoch gelobten Leiter des NSU-Untersuchungsausschusses mit Potential
für höhere Posten - inzwischen angeklagt "wegen Besitzes
kinderpornografischer Schriften"; Prozessbeginn im Februar. Die
SPD-Spitze geht seit Monaten auf Distanz. Doch nun holt die
Geschichte aus den Anfangstagen der großen Koalition die SPD mit
Wucht wieder ein. Der Untersuchungsausschuss will aufklären, ob
Edathy im Lauf der Ermittlungen gewarnt wurde - und ob er deshalb
möglicherweise belastendes Material beseitigen konnte. Brisant ist
aber auch die Frage, wer in der SPD und im Bundeskriminalamt etwas
vom Fall Edathy wusste. Und wer wen wann informierte.
Schon am vergangenen Wochenende erzählte Edathy dem "Stern"
ausführlich seine Sicht der Dinge. Er spricht von Vorverurteilung -
stellt sich als Opfer von Justiz und der Medien dar und belastet
seine Parteikollegen schwer. Juristisch hält sich der ehemalige
Abgeordnete dagegen weiterhin für unschuldig. "Ich bin nicht
pädophil." Alles ganz harmlos, so seine Verteidigungsstrategie: "In
der Kunstgeschichte hat der männliche Akt, auch der Kinder- und
Jugendakt, übrigens eine lange Tradition." Das ihn angeblich
belastende Bildmaterial sei strafrechtlich nicht relevant. Inzwischen
hat der Bundestag beschlossen, das Strafrecht so zu verschärfen, dass
die Bilder, deren Erwerb er zugegeben hat, nicht länger als legal
eingestuft werden.
Wurde Edathy tatsächlich ein Opfer der Medien, der eigenen Partei?
Welche Rolle spielte die SPD-Spitze? Hysterie und Ausgrenzung - hilft
das den Opfern? Kann pädophilen Tätern geholfen werden? Was bringen
die neuen Regelungen gegen Kinderpornografie?
Pressekontakt:
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