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Brandexperte appelliert: Unabhängig von Vorschriften kann jeder zu
seiner Sicherheit beitragen
- Wichtiges Thema auf der INTERSCHUTZ 2015 in Hannover
Alle Jahre wieder warnen Deutschlands Feuerwehren in der
Weihnachtszeit vor den Gefahren, die durch brennende Kerzen am
Adventskranz oder Christbaum entstehen. Dennoch führen Unachtsamkeit
und Leichtsinn oft zu schweren Unglücken. "Vor allem dann, wenn beim
Zubettgehen und nach dem Einschlafen ein kleiner Schwelbrand
unbemerkt bleibt, kann es zur Katastrophe kommen", sagt der Leitende
Branddirektor der Berliner Feuerwehr, Frieder Kircher. "Bester Schutz
vor bösen Überraschungen - auch während des übrigen Jahres - sind
Rauchmelder. Rauchmelder sind Lebensretter", betont Kircher, der auch
Vorsitzender des gemeinsamen Fachausschusses für Brandschutzerziehung
und -aufklärung des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und der
Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) ist.
Vielerorts jedoch werde der Gebrauch von Rauchmeldern noch immer zu
gleichgültig behandelt.
Das Thema Rauchmelder wird auch auf der internationalen Leitmesse
für Brand- und Katastrophenschutz, Rettung und Sicherheit,
INTERSCHUTZ 2015, vom 8. bis 13. Juni in Hannover eine herausragende
Rolle spielen - unter anderem beim Branchentreff der Experten. Wie
effektiv Rauchmelder bei der Verhinderung schlimmer Schäden sein
können, zeigt nach den Worten von Frieder Kircher ein Blick auf
internationale Statistiken: "Zum Beispiel in Großbritannien liegt der
Ausstattungsgrad mit Meldern bei 75 Prozent. Die Schäden sind um 40
Prozent zurückgegangen. Schweden ist zu 70 Prozent ausgestattet und
hat dadurch die Schäden sogar um die Hälfte reduziert."
In Deutschland besteht inzwischen in allen Bundesländern, außer in
Berlin, Brandenburg und Sachsen, eine Rauchmelderpflicht für privaten
Wohnraum. In Berlin wird die Vorschrift mit einer Novelle der
Bauordnung ab 2016 erwartet. Brandenburg hat die Pflicht ohne
konkreten Termin angekündigt, allein Sachsen steht noch aus. "Ich bin
aber zuversichtlich, dass sich auch die restlichen Bundesländer nicht
mehr verschließen werden", erklärt der Ausschussvorsitzende. "Auch
wenn es hier und da noch Fristen für die Einführung gibt - eines
Tages wird diese Frist erschöpft sein. Eine vielleicht etwas
aufgeweichte Vorschrift ist zehnmal besser, als wenn überhaupt nichts
passiert." Darüber hinaus sei jeder einzelne Bürger ebenfalls in der
Verantwortung: "Jeder kann, egal, wo er wohnt und wie die Vorschrift
bei ihm aussieht, einen Rauchmelder für ein paar Euro im Baumarkt
kaufen."
Zu bedenken sei, dass Menschen, die bei Bränden ums Leben kommen,
überwiegend an Rauchgasvergiftung und nicht durch die Flammen
sterben. Auch seien zwei Drittel der Getöteten nachts zu beklagen -
Menschen, die im Schlaf aufgrund eines fehlenden Rauchmelders nicht
auf das Feuer aufmerksam geworden sind.
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