PresseKat - "ARTUS" unterstützt Entwicklung von frühgeborenen Babys

"ARTUS" unterstützt Entwicklung von frühgeborenen Babys

ID: 1152590

Künstliche Gebärmutter liefert sensorische Reize

(PresseBox) - "ARTUS", dem ARTificial UteruS, haben Experten der Hohenstein Institute in Bönnigheim die weltweit erste künstliche Gebärmutter entwickelt, die frühgeborene Babys mit sensorischen Reizen in ihrer Entwicklung unterstützt.
Rund 50.000 Frühgeborene kommen jährlich allein in Deutschland zur Welt. Zum Teil müssen sie über Wochen und Monate in Säuglings-Brutkästen, den sogenannten Inkubatoren, intensiv medizinisch betreut werden. Seit langem ist jedoch bekannt, dass den unreifen Babys dabei die räumliche Begrenzung und die vorgeburtlichen (pränatalen) sensorischen Reize durch die Gebärmutter (Uterus) fehlen. Dieser Mangel kann zu erheblichen Spätfolgen bei den Frühchen führen: Bei vielen Kindern kommt es im Laufe der weiteren Entwicklung zu sensorischen und motorischen Defiziten, die therapiert werden müssen.
Mit "ARTUS" wird die mütterliche Umgebung und Reizstimulation in einen Inkubator übertragen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts (ZIM-Projekt KF2136730KJ3) haben die Hohenstein Wissenschaftler einen ersten Prototyp entwickelt. In ihm werden akustische Reize wie der Herzschlag und die Stimme der Mutter ebenso an das Frühgeborene übertragen wie mechanische Eindrücke, die den sanften Bewegungen im Mutterleib entsprechen.
Derzeit beurteilen Neonatologen, d.h. Spezialisten für Neu- und Frühgeborene, in einer Anwendungsbeobachtung die Wirkung von ARTUS bei Frühchen. Ziel ist es dabei, das klinische Befinden der kleinen Patienten zu verbessern. Standardisiert beurteilbar ist dieses über Stress-Punktescores, u.a. den sogenannten Apgar-Score. Dabei werden die fünf Komponenten Herzfrequenz, Atemanstrengung, Reflexauslösbarkeit, Muskeltonus und Hautfarbe in regelmäßigen Abständen beurteilt und abhängig vom Ergebnis mit Punkten (0 = Merkmal fehlt; 1 = Merkmal nicht ausgeprägt; 2 = Merkmal gut vorhanden) bewertet.
Projektleiter Prof. Dr. Dirk Höfer von den Hohenstein Instituten geht davon aus, dass sich beim Einsatz von "ARTUS" der klinische Zustand von Frühgeborenen signifikant verbessern lässt: "In der ersten Anwendungsbeobachtung sind wir aber schon zufrieden, wenn wir eine allgemeine Verbesserung des Zustandes der beobachteten Babys verzeichnen können. Unsere Prototypen werden wir dann vor Markteinführung noch entsprechend funktionell optimieren und an den Klinikalltag anpassen. Wichtige Aspekte haben wir aber bereits abgedeckt. So ist der sensorische Artificial Uterus desinfizierend waschbar und das Wirkprinzip nach dem die mechanischen Reize erzeugt werden, funktioniert ohne elektrische Zuleitungen usw., die schädliche Strahlungen erzeugen könnten."




Generell sind die Anforderungen an ein therapeutisches Medizinprodukt wie "ARTUS" hoch. So müssen zum einen über textile Materialeigenschaften wie Haptik, Elastizität und Widerstand die Bedingungen der Gebärmutter realitätsnah nachgeahmt werden. Hierzu ist die Auswahl von Fasermaterial und Flächenherstellung gezielt aufeinander abgestimmt worden. Zugleich wird der "künstliche Uterus" mit Hilfe eines motorischen Textilaktuators die sensorischen, motorischen und Gleichgewichtsreize vermitteln, um die Reifung des kindlichen Gehirns zu fördern.
Diese frühen Wahrnehmungserfahrungen sind lebenslang prägend und für die sensomotorische Entwicklung frühgeborener Kinder enorm wichtig. Aus medizinischer Sicht sollten den Frühchen die Sinneseindrücke des Uterus unmittelbar nach der Frühgeburt angeboten werden. Kindern, die zu früh zur Welt kommen, fällt es oft schwer, sich im Raum zu orientieren, ihre Muskelspannung anzupassen und komplexe Bewegungsabläufe durchzuführen. Die Forscher gehen in ihrem Projekt sogar einen Schritt weiter und integrieren zugleich den Herzschlag der Mutter in den "künstlichen Uterus". Denn auch die Stimme und der Herzschlag der Mutter haben bekanntermaßen eine beruhigende Wirkung auf das Frühgeborene und stimulieren zugleich dessen Entwicklung. Derzeit befinden sich am Markt keine Medizinprodukte für Säuglings- Inkubatoren oder Hilfen mit denen sich die Lage der Säuglinge stabilisieren lassen, die eine sensorische Integrationstherapie ermöglichen. "ARTUS" ist damit der erste Textiltherapeut seiner Art, denn Inkubatoren bieten bislang ausschließlich gleich bleibende Temperatur, die notwendige Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffsättigung.
Die Hohenstein Forscher verfolgen mit diesem "Smart Textile" erstmals neue Therapieansätze zur senso-motorischen Prävention von Entwicklungsstörungen bei Frühgeborenen. Zur Umsetzung der Produktidee in die Praxis arbeiten die Wissenschaftler um Prof. Dr. Dirk Höfer zusammen mit den Industriepartnern Beluga- Tauchsport GmbH (Scheeßel), der Global Safety Textiles GmbH (Maulburg) und M. Zellner GmbH (Michelau in Oberfranken).

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Freudenberg Gruppe investiert in Medizintechnik Neue Kurse zur Implantologie mit dem Dentalmikroskop und mit MoraVision System 3D - jetzt am Mikroskop Training Center MTC® Aalen
Bereitgestellt von Benutzer: PresseBox
Datum: 18.12.2014 - 15:53 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1152590
Anzahl Zeichen: 4880

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bönnigheim



Kategorie:

Medizintechnik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
""ARTUS" unterstützt Entwicklung von frühgeborenen Babys"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Hohenstein Institute (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Bio-Baumwolle- Kontrolle ist besser! ...

Bio-Baumwolle wird auf dem Weltmarkt verstärkt nachgefragt. Um sicherzustellen, dass es sich bei der verarbeiteten Baumwolle auch tatsächlich um Bio-Baumwolle handelt, sind Labortests gefragt, mit denen zuverlässig geprüft wird, ob die Baumwolle ...

Alle Meldungen von Hohenstein Institute