(ots) - Die Wende in Washington könnte bewirken, dass
auf Kuba mehr in Bewegung gerät als in den letzten fünf Jahrzehnten.
Ob die kubanische Bevölkerung davon profitieren wird, ist schwer zu
prognostizieren. Die Insel ist größtenteils eine Infrastrukturruine,
es braucht für den Wiederaufbau größere Investitionen als beim Aufbau
Ost in Deutschland. Die für Kuba lebensnotwendigen Beziehungen mit
Venezuela können das nicht leisten. Optionen zu schaffen, die es dem
reichen Nachbarn USA ermöglichen, auf der Insel tätig zu werden, ist
daher eine Ãœberlegung wert. Allerdings werden amerikanische
Unternehmen nicht bestrebt sein, in erster Linie kubanische
Bausubstanz oder lokale Kultur zu erhalten. Ihnen geht es darum, die
eigenen Konten zu füllen. Hier müssen frühzeitig Weichen gestellt
werden, um einen vernünftigen Ausgleich zu ermöglichen.
Damit die kubanischen Freudenfeiern nicht in neuen Frust
umschlagen, ist zu hoffen, dass auch die nächsten Schritte behutsam
aufeinander abgestimmt sind. US-Unternehmen wie Exxon, IBM und
Coca-Cola fordern enteignete Grundstücke in Milliardenwerten zurück.
Das ist Sprengstoff für die kubanisch-amerikanische Annäherung.
Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de