(ots) - Die ersten Rammler können es nicht abwarten: Sie
schlagen mit den Vorderpfoten aufeinander ein, um ihre Kräfte zu
messen. Die Hauptpaarungszeit des Feldhasen (Lepus europaeus)
erreicht ihren Höhepunkt zwar erst im März, aber die Paarungszeit
beginnt vielerorts schon im Januar. Wenn Hasen Hochzeit machen,
liefern sich Häsin und Rammler wahre Boxkämpfe. Mit harten Wintern
kommt Lepus, der Überlebenskünstler, übrigens gut zurecht: "Er lässt
sich auf dem Acker einfach in seiner Sasse einschneien", sagt Dr.
Andreas Kinser, Feldhasenexperte der Deutschen Wildtier Stiftung.
Der Feldhase wurde zum "Tier des Jahres 2015" gekürt. Das verdankt
der tierische Spitzensportler nicht etwa seinen drei Meter weiten und
zwei Meter hohen Sprüngen, sondern der Tatsache, dass er für den
Niedergang der Artenvielfalt in landwirtschaftlich geprägten Regionen
steht. "Die intensive Landwirtschaft mit großen Düngemengen und einer
perfektionierten Erntetechnik, die jedes Körnchen vom Acker holt,
macht nicht nur dem Feldhasen das Ãœberleben schwer", sagt Andreas
Kinser. Auch Rebhuhn, Feldhamster und Co. benötigen Erntereste als
Winterfutter und Ackerrandreifen, um sich vor Fuchs, Marder und
Rabenkrähe zu verstecken. Doch Hecken, Brachen und Ackerrandstreifen
sind landwirtschaftlichen Produktionsflächen gewichen.
Die Deutsche Wildtier Stiftung engagiert sich seit Jahren für den
Lebensraum des Feldhasen. Durch die "Aktion Hasenhilfe" in
Kooperation mit der Marke ViO aus dem Hause Coca-Cola hat die
Stiftung auf einer Fläche im besonders Hasen-armen
Mecklenburg-Vorpommern viele Anstrengungen zum Schutz der Feldhasen
unternommen. Darüber hinaus engagiert sich die Deutsche Wildtier
Stiftung im Netzwerk Lebensraum Feldflur, um die Vermaisung der
Landschaft zu stoppen. "Damit das Tier des Jahres eine Zukunft
hat...!"
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