(ots) - Kommunen: Kosten-Nutzen-Analyse für Zuwanderer
"nicht haltbar"
"Thesen des Ifo-Instituts widersprechen der Realität" - Städte-und
Gemeindebund verweist auf hohe Qualifikation vieler Flüchtlinge
Osnabrück.- Der Deutsche Städte-und Gemeindebund hat die
Darstellung von Ökonom Hans-Werner Sinn, wonach Zuwanderer mehr
kosten als nutzen, als "nicht haltbar" zurückgewiesen. In einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) erklärte
Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg, die gesellschaftliche Realität
widerspreche den Thesen des Präsidenten des Ifo-Instituts. Viele
Flüchtlinge aus den Bürgerkriegsgebieten seien gut qualifiziert und
fänden häufig schnell eine Arbeit. Deshalb fordere zum Beispiel das
deutsche Handwerk, mehr junge Flüchtlinge als Lehrlinge einzustellen.
Im Ãœbrigen verbiete sich eine Kosten-Nutzenanalyse, da diese Menschen
aus humanitären Gründen aufgenommen würden. Unabhängig davon gelte:
Sobald ausländische Arbeitnehmer als Nicht-EU-Bürger zum Zwecke der
Arbeitsaufnahme nach Deutschland kommen, müssten sie qualifiziert
sein.
Der Deutsche Städte-und Gemeindebund forderte ferner mehr
Aufklärung der Bürger über die deutsche Flüchtlingspolitik.
Hauptgeschäftsführer Landsberg plädierte in der "NOZ" für ein
zentrales Informationszentrum, das beispielsweise beim
Bundesinnenministerium eingerichtet werden könnte. Vor allem gehe es
um sachliche Information, wie und nach welchen Kriterien Flüchtlinge
in Deutschland aufgenommen und verteilt werden. Das Verständnis der
einheimischen Bevölkerung und die Hilfsbereitschaft steige deutlich,
wenn ihnen die Einzelschicksale der Flüchtlinge beschrieben würden.
Die große Mehrheit der Deutschen befürworte die Aufnahme von
Flüchtlingen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, sagte Landsberg.
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