Keltische Männer assen mehr Fleisch als ihre Frauen
ltische Männer assen mehr Fleisch als ihre Frauen
Forschende der Universität Bern haben neue Erkenntnisse über das Ernährungsverhalten der Kelten gewonnen. In einer Studie der Abteilung für Anthropologie am Institut für Rechtsmedizin untersuchten die Wissenschaftlerinnen Skelette aus dem 5. bis 3. Jahrhundert vor Christus. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der Ernährung von Männern und Frauen: "Erwachsene Männer nahmen einen erhöhten Anteil an tierischen Proteinen zu sich", erklärt Doktorandin Negahnaz Moghaddam.
Manchen Männern wurden Waffen mit ins Grab gelegt. Die Forschenden vermuten deshalb, dass es sich dabei um Krieger handelte. Diese Skelette wiesen besonders hohe Werte an tierischen Proteinen auf. Auch bei alten Menschen waren die Werte leicht erhöht. Grundsätzlich war die Basis der Ernährung allerdings für die gesamte Bevölkerung pflanzlich, Fisch wurde anscheinend nicht konsumiert.
Die Skelette stammen aus dem keltischen Gräberfeld von Münsingen-Rain im Kanton Bern. Sie wurden bereits 1906 ausgegraben und befinden sich heute im Historischen Museum in Bern. Insgesamt fand man 220 reich ausgestattete Gräber. "Ziel des Projektes war es, Informationen über Ernährung, Migrationsverhalten und soziale Stellung der Menschen damals zu erhalten", sagt Sandra Lösch, Leiterin der Abteilung Anthropologie. Sie und ihr Team untersuchten die Skelette des Gräberfelds. Mittels Massenspektrometer konnten die Forschenden die Isotopenverhältnisse von Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel in den Knochen bestimmen. Laut Lösch waren auch Knochen von Kindern darunter, jedoch zu wenige, um über deren Ernährungsgewohnheiten statistisch signifikante Aussagen zu treffen.
Die Kelten kamen bis Rom
Das 4. und 3. Jahrhundert vor Christus sind durch Migrationen keltischer Gruppen aus dem Gebiet nördlich der Alpen gekennzeichnet. In dieser Zeit drangen keltische Kriegerverbände bis nach Rom vor, plünderten und verwüsteten die Stadt. Die in Münsingen bestatteten Männer könnten Teil einer Kriegerelite gewesen sein, wie Sandra Lösch sagt: "Die Produktion tierischer Nahrungsmittel verschlingt mehr Ressourcen als jene pflanzlicher Nahrung. Fleisch wurde deshalb vor allem von Individuen in höheren sozialen Stellungen konsumiert." Die biochemische Analyse lasse somit den Schluss zu, dass die mit Waffen bestatteten Männer eine hohe Position innehatten.
Klimawandel veränderte Nahrungszusammensetzung
Den Erkenntnissen der Forschenden nach war die Münsinger-Gruppe eine relativ homogene Gemeinschaft, es gab nur wenige Zuzügler. Die Daten weisen auch auf eine Veränderung der Nahrungszusammensetzung in den späteren Phasen des Gräberfeldes hin. Klimatische Schwankungen könnten damals die Vegetation beeinflusst haben, was sich in der Ernährung der Bevölkerung bemerkbar machte. Als nächstes möchten die Wissenschaftler andere keltische Gräberfelder aus der Schweiz untersuchen. Unter anderem wollen sie Vergleiche zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen durchführen und nach regionalen Unterschieden und Gemeinsamkeiten suchen. Die Analysen werden vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert.
Universität Bern
Hochschulstrasse 4
3012 Bern
Schweiz
Telefon: +41 (0)31 631 81 11
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Forschende der Universität Bern haben neue Erkenntnisse über das Ernährungsverhalten der Kelten gewonnen. In einer Studie der Abteilung für Anthropologie am Institut für Rechtsmedizin untersuchten die Wissenschaftlerinnen Skelette aus dem 5. bis 3. Jahrhundert vor Christus. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der Ernährung von Männern und Frauen: "Erwachsene Männer nahmen einen erhöhten Anteil an tierischen Proteinen zu sich", erklärt Doktorandin Negahnaz Moghaddam.
Manchen Männern wurden Waffen mit ins Grab gelegt. Die Forschenden vermuten deshalb, dass es sich dabei um Krieger handelte. Diese Skelette wiesen besonders hohe Werte an tierischen Proteinen auf. Auch bei alten Menschen waren die Werte leicht erhöht. Grundsätzlich war die Basis der Ernährung allerdings für die gesamte Bevölkerung pflanzlich, Fisch wurde anscheinend nicht konsumiert.
Die Skelette stammen aus dem keltischen Gräberfeld von Münsingen-Rain im Kanton Bern. Sie wurden bereits 1906 ausgegraben und befinden sich heute im Historischen Museum in Bern. Insgesamt fand man 220 reich ausgestattete Gräber. "Ziel des Projektes war es, Informationen über Ernährung, Migrationsverhalten und soziale Stellung der Menschen damals zu erhalten", sagt Sandra Lösch, Leiterin der Abteilung Anthropologie. Sie und ihr Team untersuchten die Skelette des Gräberfelds. Mittels Massenspektrometer konnten die Forschenden die Isotopenverhältnisse von Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel in den Knochen bestimmen. Laut Lösch waren auch Knochen von Kindern darunter, jedoch zu wenige, um über deren Ernährungsgewohnheiten statistisch signifikante Aussagen zu treffen.
Die Kelten kamen bis Rom
Das 4. und 3. Jahrhundert vor Christus sind durch Migrationen keltischer Gruppen aus dem Gebiet nördlich der Alpen gekennzeichnet. In dieser Zeit drangen keltische Kriegerverbände bis nach Rom vor, plünderten und verwüsteten die Stadt. Die in Münsingen bestatteten Männer könnten Teil einer Kriegerelite gewesen sein, wie Sandra Lösch sagt: "Die Produktion tierischer Nahrungsmittel verschlingt mehr Ressourcen als jene pflanzlicher Nahrung. Fleisch wurde deshalb vor allem von Individuen in höheren sozialen Stellungen konsumiert." Die biochemische Analyse lasse somit den Schluss zu, dass die mit Waffen bestatteten Männer eine hohe Position innehatten.
Klimawandel veränderte Nahrungszusammensetzung
Den Erkenntnissen der Forschenden nach war die Münsinger-Gruppe eine relativ homogene Gemeinschaft, es gab nur wenige Zuzügler. Die Daten weisen auch auf eine Veränderung der Nahrungszusammensetzung in den späteren Phasen des Gräberfeldes hin. Klimatische Schwankungen könnten damals die Vegetation beeinflusst haben, was sich in der Ernährung der Bevölkerung bemerkbar machte. Als nächstes möchten die Wissenschaftler andere keltische Gräberfelder aus der Schweiz untersuchen. Unter anderem wollen sie Vergleiche zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen durchführen und nach regionalen Unterschieden und Gemeinsamkeiten suchen. Die Analysen werden vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert.
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Datum: 30.12.2014 - 11:15 Uhr
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