(ots) - Vom 1. Januar 2015 an müssen Schiffe strengere
Vorgaben für ihre Kraftstoffe erfüllen. Der NABU begrüßt die
Verschärfung des Schwefelgrenzwertes auf 0,1 Prozent, der fortan für
Nord- und Ostsee gilt. Gleichzeitig fordert der Umweltverband eine
konsequentere Überprüfung der Schiffe.
"Zurzeit wird nur jedes tausendste Schiff auf seinen Treibstoff
hin überprüft. Das ist nicht hinnehmbar. Wenn zu große Schlupflöcher
für die schwarzen Schafe der Branche bestehen, ist der beabsichtige
Effekt für die Umwelt, das Klima und die menschliche Gesundheit
gleich null", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die
Bundesregierung müsse die Zahl der Kontrollen deutlich erhöhen und
von Beginn an konsequent gegen Verstöße vorgehen.
"Außerdem müssen die Strafen für sündige Reeder schmerzhafter
werden. Zurzeit zahlen Reeder lediglich Hundert bis Tausend Euro,
wenn sie mit dem falschen Kraftstoff erwischt werden. Darüber lacht
jeder Unternehmer. Bei so niedrigen Strafen ist es für die Reeder
lukrativer, mit billigem und dreckigem Schweröl zu fahren und so ihre
Betriebskosten enorm zu senken", so der NABU-Bundesgeschäftsführer.
In den USA und Kanada seien hingegen deutlich höhere Strafen von bis
zu 25.000 Dollar pro Tag fällig.
Als positives Beispiel hierfür nannte Miller die Pläne Dänemarks.
Die Skandinavier haben bereits angekündigt, ab 2015 strengere
Kontrollen durchführen zu wollen. Dabei sollen sowohl
Überwachsungsflüge als auch stationäre Messungen die Einhaltung der
Schwefelrichtlinie sicherstellen.
Auch in der Schifffahrtsbranche selbst mehren sich derzeit die
Stimmen, die eine flächendeckende Kontrolle der gesetzlichen Vorgaben
fordern. Unter dem Namen "Trident Alliance" haben sich bekannte
Unternehmen wie die weltgrößte Containerreederei Maersk, der
Hamburger Containerriese Hapag-Lloyd oder auch die Fährgesellschaft
Stena Line zusammengeschlossen, um die Nationalstaaten zu einem
engagierten und koordinierten Vorgehen zu bewegen. Auch eine
Ausweitung der Emissionskontrollgebiete auf das Mittelmeer ist aus
Sicht des NABU der nächste logische Schritt für besseren Umweltschutz
und fairen Wettbewerb.
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