(ots) - Internetbotschafterin der Bundesregierung
fordert Programmier-Unterricht an Grundschulen
Joost: Deutsche Schüler drohen Anschluss zu verlieren - "Akuter
Handlungsbedarf"
Osnabrück.- Die Internetbotschafterin der Bundesregierung, Gesche
Joost (SPD), hat die Vermittlung von Programmierkenntnissen bereits
im Grundschulalter gefordert. Andernfalls drohten die deutschen
Schüler international ins Hintertreffen zu geraten, warnte die
SPD-Politikerin im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag).
Ich bin als Internetbotschafterin in ganz Europa unterwegs und
merke, dass in anderen Ländern mehr für die digitale Bildung getan
wird", sagte die Professorin für Designforschung, die das
Bundeswirtschaftsministerium in digitalen Fragen berät. In
Großbritannien etwa ist Programmieren in Grundschulen seit diesem
Schuljahr verpflichtend. Deutschland zeige sich in der Diskussion zu
zurückhaltend und abwartend, so Joost. Dabei gäbe es akuten
Handlungsbedarf. "Selbst wenn wir jetzt ein Konzept schreiben, würde
die Umsetzung noch Jahre dauern. Wir müssen heute anfangen, die
bestehenden Initiativen auszubauen und in die Fläche zu bringen."
Es sei nicht zwingend notwendig, dafür ein eigenes Schulfach
einzurichten, sagte Joost. Digitale Kompetenzen müssten vielmehr in
den bestehenden Fächern integrativ vermittelt werden. "Neue Formen
des digitalen Recherchierens, des Programmierens oder der
Mediengestaltung sollten in der Schule vermittelt werden."
Technologien würden immer stärker in alle Bereiche hineinragen, und
kaum ein Beruf komme noch ohne digitale Kenntnisse aus, sagte Joost.
Sie plädierte dafür, Kindern schon früh die Möglichkeiten zu
erläutern, wie sie Neue Medien nicht nur konsumieren, sondern aktiv
mitgestalten können. "Es gibt viele einfache Beispiele für
Programmiersprachen, die wie Lego funktionieren: Ich stecke die
Module zusammen, und schon habe ich ein kleines Programm erstellt.
Apps werden mit Jugendlichen in Workshops an einem Wochenende
entwickelt. Diese tolle Erfahrung sollte man früh machen."
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