(ots) - Ein Haushaltspolitiker der Grünen gibt dem
Wehrbeauftragten von der FDP recht. Muss da nicht viel passiert sein?
Da ist offenbar schon viel passiert! Selbst wenn man in Rechnung
stellt, dass alle Wehrbeauftragten, die die Bundeswehr je hatte, zum
Wohle der Soldaten im Zweifel stets ein bisschen lauter zu trommeln
geneigt waren: Schimmel an den Wänden ist Schimmel an den Wänden, und
Ungeziefer ist Ungeziefer, da lässt sich wenig diskutieren. Und was
jedem Vermieter als unverschämte Pflichtverletzung angelastet wird,
das darf man den Verantwortlichen für Bundeswehr-Liegenschaften
natürlich nicht durchgehen lassen. Was folgt daraus? Wieder ist es
der Grüne Tobias Lindner, der schwarz sieht für eine Besserung. Er
tut das sicher zwar auch deshalb, weil es gegen die CDU-Ministerin
von der Leyen geht. Aber der Kern der Misere liegt seit Sommer 2014
offen zutage: Die Bundeswehr ist nur bedingt abwehrbereit, weil
Gerätschaften fehlen oder desolat sind, und nun auch noch dieser
verheerende Bericht des Wehrbeauftragten Königshaus. Dahinter steckt
dies: Solidarität mit den Soldaten wird in Sonntagsreden gerne
beschworen. Aber die große Mehrheit der deutschen Bürger hat das
Thema "Die Bundeswehr braucht - mehr - Geld" schlicht und ergreifend
nicht auf der Rechnung, weil sie es nicht auf der Rechnung haben
will. Dazu passt, dass die öffentliche Meinung auch die
Auslandseinsätze höchst skeptisch sieht. Und von der Leyen ist nicht
die Ministerin, die gegen die Öffentlichkeit und gegen Merkel
aufbegehren würde. Trotz IS und Ukraine hat die Tatsache, dass
Sicherheit nicht nur wertvoll, sondern auch teuer ist, in der
deutschen Gemütslage derzeit keinen Platz. Das ist nicht
ungefährlich.
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