(ots) - Aufnahme von Castoren: Hendricks besorgt über
fehlende Lösung
Grüne Minister Wenzel und Habeck machen Druck auf Bayern - Drittes
Zwischenlager gesucht
Osnabrück.- Wohin mit dem radioaktiven Abfall, der aus Frankreich
und England zurück nach Deutschland muss? Auf Nachfrage der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) erinnerte eine Sprecherin des
Bundesumweltministeriums an das Versprechen der Bundesländer,
geeignete Standorte für die Zwischenlagerung der 26 Castoren zu
finden. "Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ist besorgt über
den Umstand, dass die Länder bislang nicht ihre gegenüber der
Bundeskanzlerin gemeinschaftlich gemachte Zusage eingelöst haben", so
die Sprecherin.
Eigentlich sollte bis Ostern 2014 eine Lösung gefunden werden.
Darauf hatten sich die Länder im Juli 2013 mit Bundeskanzlerin Angela
Merkel geeinigt. Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg hatten
Bereitschaft zur Aufnahme signalisiert, wenn sich noch ein drittes
Bundesland fände. "Trotz intensiver politischer Bemühungen" sei dies
aber bislang nicht gelungen, bestätigte das Bundesumweltministerium
der NOZ.
Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) kritisierte
auf Nachfrage der Zeitung, dass vor allem unionsgeführte Bundesländer
immer noch wenig Bereitschaft zeigten, "sich an der Lastenteilung
beim Strahlenmüll zu beteiligen." Wenzel sagte der NOZ:
"Niedersachsen hat mit der Asse, Schacht Konrad und den
Gorleben-Transporten seit Jahrzehnten Vorleistungen erbracht. Wir
erwarten, dass nun auch Länder wie Bayern Verantwortung übernehmen."
Zuvor hatte Schleswig-Holstein Energieminister Robert Habeck
(Grüne) bereits Bayern ins Spiel gebracht und Ministerpräsident Horst
Seehofer (CSU) aufgefordert, sich konstruktiv an der Debatte zu
beteiligen.
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